Obgleich die Bibel an vielen Stellen die Kraft des Wortes Gottes bezeugt, namentlich im Neuen Testament, so haben sich doch die meisten Christen außerhalb der Christlichen Wissenschaft wegen Heilung von Krankheit und Befreiung von Sünde nicht in wirksamer Weise auf diese Kraft gestützt, wie es offenbar die ersten Nachfolger Christi Jesu taten. Schon der Psalmist sagte, daß Gott den Menschen, die Ihn in ihrer Not anriefen, „sein Wort” sandte „und machte sie gesund,” selbst wenn sie totkrank waren.
Vor dem Kommen Christi Jesu suchten und fanden nur sehr wenige in dieser Weise Befreiung. Dann aber „lief” das Wort und wurde gepriesen, um mit Paulus zu reden, und zwar in solchem Grade, daß ein römischer Hauptmann einen Boten zu dem Meister sandte mit der Bitte, er möchte seinen Knecht heilen. „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund,” sagte dieser klarsehende Mensch, der in dem Wort Gottes eine weit über Cäsars Macht stehende Gewalt erkannte. Es wird uns erzählt, daß Jesus sich wunderte über des Römers Glauben. Dieser Glaube stand wahrlich in merkwürdigem Gegensatz zu der geistigen Blindheit so vieler aus seinem eignen Volk, die von Zorn erfüllt waren, als er ihnen die Kraft des Wortes, von der Jesaja geweissagt hatte, beweisen wollte.
Man denke ferner an das Gesicht in der Offenbarung des Johannes, demzufolge das göttliche Wort alles Unrecht berichtigt, über Menschen und Völker herrscht und die Allgegenwart des Reichs Gottes offenbart, eines Reichs, in dem es weder Sünde noch Zauberei, weder Krankheit noch Tod gibt.
Nach ihrer wunderbaren Entdeckung der Wissenschaft des Seins fing Mrs. Eddy an, nach dem Beispiel Christi Jesu die Kraft des Wortes zur Heilung der menschlichen Leiden anzuwenden. Zu diesen gehören allerhand schreckliche Krankheiten und die langsamen und schmerzhaften Heilverfahren, welche sämtlich auf dem Glauben an das Bestehen materieller Gesetze beruhen. Die anfängliche Tätigkeit unsrer Führerin sowie ihre ersten Erfahrungen beim Heilen von Krankheit nach der von Christus ausgeübten Weise zeichneten sich in vielen Fällen durch augenblickliche Erfolge aus — durch Wiederherstellung von Gesundheit auf einer bis dahin nicht erkannten Grundlage. Viele wurden dadurch von den Anpreisungen des sterblichen Sinnes abgelenkt und zur Betrachtung der göttlichen Zusage veranlaßt: „Ich bin der Herr, dein Arzt.” Kein Leugnen seitens des sterblichen Menschen konnte diesen göttlichen Machtspruch zum Schweigen bringen, nachdem dessen Prinzip im „Schlüssel zur Heiligen Schrift” geoffenbart und der erweckten Menschheit mitgeteilt worden war. Wohl fragt der materielle Sinn: „Was vermag denn das Wort, zu dem ihr euch bekennt, bei organischen Leiden auszurichten?” Mit ruhiger Zuversicht antwortet die Christliche Wissenschaft: „Was vermöchte Gott nicht durch Sein Wort?”
Nachdem Mrs. Eddy sich selber „die Kraft des Wortes” bewiesen hatte, wie sie das göttliche Wirken in ihrer herrlichen Kommunions-Hymne (Hymnal, S. 212) bezeichnet, ging ihr Streben hauptsächlich dahin, die allgemeine Anwendbarkeit dieser Kraft möglich zu machen; und zu diesem Zweck gab sie andern Anleitung, damit auch sie die Lehren Christi Jesu in weiterem Maße praktisch verwerten könnten. Mit der Zeit trat die Notwendigkeit immer klarer zutage, der ganzen Welt die heilende Botschaft zu verkünden. Zur Arbeit der einzelnen kamen nun Sonntagsgottesdienste hinzu. Weitere geistige Entfaltung brachte dann einen überaus wichtigen, der ganzen Menschheit zugute kommenden Fortschritt mit sich, nämlich die Herausgabe der Lektionspredigten. Es sei hier an den bekannten Spruch erinnert: „Wissen ist Macht,” was für den Christlichen Wissenschafter bedeutet, daß die Erkenntnis der Wahrheit Macht verleiht. Und zur Erlangung dieser Erkenntnis werden die Lektionspredigten vorbereitet und studiert. Jesu Jünger waren mit der Schrift vertraut, doch nicht eher, als bis der Meister ihnen das Verständnis „öffnete,” wie wir im vierundzwanzigsten Kapitel des Lukas lesen, vermochten sie die tiefere Bedeutung der Bücher Mose und der Propheten sowie die Möglichkeit der Überwindung des Todes zu erkennen.
Die Aufgabe der Vorbereitung dieser Lektionspredigten wurde von unsrer Führerin Schülern anvertraut, die die Macht des Wortes täglich bewiesen; und, der göttlichen Führung folgend, bestimmte sie die Gegenstände, die in dieser wunderbar vorgezeichneten Reihe von Predigten zur Betrachtung kommen. Hier dürfte nun die Frage angebracht sein, wie viele Leser dieser Lektionen sich wohl die Themen im Verzeichnis unsres Vierteljahrsheftes hinsichtlich ihrer Beziehung zu einander ansehen, oder wie viele über das Thema jeder neuen Lektion nachsinnen, um das Studium derselben mit einem klareren Begriff von dem Unterschied zu beginnen, den die Christliche Wissenschaft zwischen materieller Vorstellung und geistigem Verständnis macht.
Wohl nicht alle, die die Bibellektionen studieren, sind sich der großen Bedeutung der zu betrachtenden Gegenstände bewußt. Wir haben im ganzen sechsundzwanzig Themen, die im Laufe des Jahres zweimal zur Betrachtung kommen. Sie behandeln so ziemlich alle theologischen Lehrpunkte — das Wesen Gottes und des Menschen Beziehung zu Ihm und zu seinen Mitmenschen. Keine wesentliche Lehre des christlichen Glaubens ist übergangen worden. Wer diese Gegenstände zweimal im Jahre mit Andacht und Verständnis studiert und sich dabei von der Wahrheit leiten läßt, der ist tief in die Bibel, die reichste Schatzkammer geistiger Erkenntnis, eingedrungen. Einige dieser Themen führen uns auf bekannte Gebiete, während andre wegen des gegenwärtigen geringen Verständnisses für sie, nicht aber aus Mangel an biblischer Gewähr, überraschend erscheinen.
Alle, die diese Lektionen studieren, dringen in theologische und wissenschaftliche Gebiete ein, denen in den Lehrsälen der Welt Jahre gewidmet werden und sehr oft die Gesundheit geopfert wird in dem Bestreben, auf dem Wege materieller Forschung zur Wahrheit zu gelangen. Eine ganz andre Erfahrung macht der Christliche Wissenschafter. Indem er in diesen Predigten nach der Wahrheit sucht, von der Jesus sagte, sie werde uns frei machen, erlangt er Gesundheit und Kraft und wird sittlich gefördert. Ein jeder, der die Lektionspredigten wie nach verborgenen Schätzen durchforscht und das Gefundene „zu den Wechslern” trägt, darf gewiß sein, daß der aus dieser seiner Geistestätigkeit sich ergebende reiche Gewinn ihn zur Teilnahme an der göttlichen Verheißung berechtigt: „Ich will dich über viel setzen.”
Wie allen bekannt ist, verwenden die Zusammensteller der Lektionspredigten den Bestimmungen Mrs. Eddys gemäß für diese Predigten Stellen aus der ganzen Bibel, vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung. Nicht alle Schüler dürften aber bemerkt haben, daß ein und derselbe goldene Text sowie ein und derselbe wechselseitig zu lesende Bibelabschnitt nicht vor Ablauf von vier Jahren wieder verwendet wird, während die Stellen, aus denen die sechs Abschnitte der eigentlichen Predigt bestehen, nach zwei Wochen wieder in Anwendung kommen dürfen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eines gründlichen und umfassenden Forschens in der Bibel und dem Lehrbuch.
Beim Studium der Bibellektionen ist es äußerst wichtig, daß man den betreffenden Gegenstand klar im Auge behalte und dann in jedem Abschnitt die unbegrenzten Möglichkeiten erkenne hinsichtlich der Anwendbarkeit des Grundgedankens auf menschliche Angelegenheiten und Aufgaben. So handelt z. B. das Vierteljahrsheft, welches „Gott” zum Thema der ersten Bibellektion hat, hauptsächlich von dem absoluten Wesen Gottes, von Ihm als Leben, Wahrheit, Liebe und Geist. Alsdann werden wir Schritt für Schritt zur Anwendung der dargelegten geistigen Wahrheiten auf menschliche Bedürfnisse geführt. Auf Seite 471 von Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy, sie habe der auf das menschliche Auffassungsvermögen zurückgeführten göttlichen Wissenschaft den Namen Christliche Wissenschaft gegeben; und somit haben wir für das zweite Viertel „die Versöhnungslehre,” „Probezeit nach dem Tode” und andre Themen ähnlicher Art. Die Reihe wird durch das Thema „Die Christliche Wissenschaft” beschlossen.
Hier ist zu bemerken, daß es oft schwierig erscheint, in der Bibel Stellen zu finden, die den genauen wissenschaftlichen Sinn gewisser Worte wie „Seele,” „Wirklichkeit” usw. wiedergeben. Allerdings hatten die Propheten, wie wir auf Seite 333 von Wissenschaft und Gesundheit lesen, „herrliche Lichtblicke” von der Wahrheit; aber wir dürfen nicht vergessen, daß Abschreiber und Übersetzer mit einer sterblichen Anschauungsweise zwischen uns und das geistige Original getreten sind. Wir bedürfen daher der Erklärungen unsres Lehrbuchs, damit der geistige Sinn wieder zur Geltung komme. Zudem war das göttliche Prinzip des den Kindern Israel gegebenen Gesetzes damals noch nicht geoffenbart worden. Und so finden wir da und dort Abweichungen von der absoluten Sittlichkeit und geistigen Gesinnung, die die einzige Grundlage der Zivilisation und des Fortschritts bilden. Solche Abweichungen oder Abirrungen werden auch in unserm Zeitalter weiter stattfinden, bis die Menschheit das göttliche Prinzip versteht und ihm gehorcht.
Es ist kaum nötig, die Schüler der Christlichen Wissenschaft daran zu erinnern, daß das Leben und die Wahrheitsbeweise Christi Jesu diesem göttlichen Maßstabe jederzeit entsprachen. Er kannte die göttliche Wissenschaft von des Menschen Sein und bewies sie durch Werke; auch gab er uns die unschätzbare Verheißung, daß alles, was er lehrte, der Menschheit von neuem durch den Tröster, den „Geist der Wahrheit,” geoffenbart werden würde.
Es wird vielleicht manchem aufgefallen sein, daß auf die Bibellektion über „Christus Jesus” die über den „Menschen” folgt, den Menschen, wie ihn Gott kennt und der „nie geboren ist und niemals stirbt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 258). Diese Lektionen stehen in sehr enger Beziehung zu einander, denn selbst unsre Brüder in andern Kirchen nehmen an, daß Christus Jesus der Vertreter des wahren Menschentums war; nur verlangt die schulmäßige Theologie nicht von uns, daß wir bei unserm Bestreben, dem Christus zu folgen, das materielle Selbst verleugnen sollen, während die Christliche Wissenschaft auf diesem Punkt besteht und uns zur Entledigung dieses sterblichen Selbst und zur Erreichung des geistigen Seins des Menschen die Mittel an die Hand gibt. Die den Titel „der Mensch” führende Lektion handelt von dem universellen Menschentum — von Gottes Idee, die überall und ewig zum Ausdruck kommt. Außerdem findet sich im zweiten Vierteljahrsheft eine Lektion über „Adam und den gefallenen Menschen,” sowie eine über die „Sterblichen und die Unsterblichen.” Diese in so enger Beziehung zu einander stehenden Lektionen, die sich mit jeder Seite der menschlichen Erfahrung befassen, vergangener wie gegenwärtiger, bieten Gelegenheit zu genauer Beobachtung und klarer Unterscheidung.
Eine auch nur kurze Zerlegung aller in diesen Predigten gebotenen Themen ist hier nicht nötig. Das Gesagte soll auf die Notwendigkeit eines genauen und einsichtsvollen Studiums sowie einer getreuen Anwendung der dargelegten Wahrheiten hinweisen. So folgt z. B. die Lektion über „Materie” der über „Substanz.” Für den mit der Christlichen Wissenschaft nicht Vertrauten existiert Substanz nicht getrennt von der Materie, wennschon der Gebildete hierüber besser unterrichtet sein sollte, denn der Ursprung des Wortes deutet auf etwas Fundamentales und nicht auf ein bloßes Phänomen hin. Mrs. Eddy blieb es vorbehalten, Substanz als gleichbedeutend mit Geist, Gott, darzustellen — mit dem, „was ewig und der Disharmonie und des Verfalls unfähig ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468). Wenn wir ihre Erklärung lesen, daß der Mensch ewige Substanz widerspiegelt (siehe S. 301), so fangen wir an zu verstehen, warum die drei Ebräer von dem Feuer unversehrt blieben, und warum Lazarus von Verwesung unberührt aus dem Grabe hervorkam.
In diesem Zusammenhang sei gesagt, daß die Bibel zwar nicht den Ausdruck „Materie” gebraucht, diesen Begriff aber sehr oft durch das Wort „Fleisch” wiedergibt; so auch durch die Bezeichnung „die Welt,” wie bei Johannes, wo es heißt: „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist.” Wie ferner zu beachten ist, sind die Erde und irdische Dinge, von denen die Bibel spricht, bisweilen als materielle Begriffe aufzufassen, während sie in anderm Zusammenhang Sinnbilder für geistige Ideen darstellen. Und hier erweist sich der Wert unsres inspirierten Lehrbuchs, denn dieses befähigt uns, die Dinge in ihrer geistigen Bedeutung zu erkennen und einen Schritt vorwärts zu tun in das Gebiet der Wirklichkeit.
Christus Jesus machte seinen Zeitgenossen einstmals Vorwürfe, weil sie seine Lehre nicht verstanden. Er sagte: „Warum kennet ihr denn meine Sprache nicht?” Die Christlichen Wissenschafter verstehen seine Sprache im Verhältnis zu ihrer geistigen Erkenntnis, und dafür sind sie Gott innig dankbar. Indem sie über die Reden des Meisters nachsinnen, die sich in den Lektionspredigten finden, erkennen sie die Kraft des Wortes, wie die Jünger, die vor nahezu zweitausend Jahren mit dem Meister sprachen und wandelten; und zwar ist dieses ihr Erkennen nicht theoretisch, sondern sie erleben tatsächlich das Wirken der heilenden Macht der Wahrheit.
Jesus heilte die Kranken bei öffentlichen Gottesdiensten in der Synagoge, wo sich ihm das sterbliche Gemüt heftig widersetzte und nur wenige der Anwesenden einer solchen Neuerung gegenüber günstig gestimmt waren. Was dürfen wir dann nicht bei einem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst erwarten, wo die Mehrzahl der Anwesenden die Wahrheit des Bibelworts kennt: „Dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der Herr,” und sich auf die Allgegenwart der Wahrheit und Liebe stützt. Es ist dies keine eitle Hoffnung, denn täglich und stündlich heilt das Wort Gottes, wie es durch die Christliche Wissenschaft erklärt wird, „allerlei Seuche und Krankheit,” wie Zur Zeit des Meisters.
Eine der Bibellektionen führt den Titel: „Die Zauberei des Altertums und der Neuzeit — auch genannt Mesmerismus und Hypnotismus — bloßgestellt.” Viele ausgesprochene Christen sehen die Notwendigkeit einer solchen Besprechung nicht ein, in der Annahme, das Christentum habe doch mit der Zauberei und allen heidnischen Anschauungen und Bräuchen aufgeräumt. Die Frage ist jedoch von wesentlicher Bedeutung, und wir wollen nicht allzusicher sein, daß wir über solche Verirrungen gänzlich erhaben sind. Als sich die Kinder Israel auf dem Wege nach dem gelobten Land befanden, wurden sie vor allen Formen des Götzendienstes, einschließlich der Nekromantie und dem Weissagen, sowie gegen die „Tagewähler” aufs eindringlichste gewarnt. Es wurde ihnen gesagt, daß die Völker, die vor ihnen verjagt wurden, alle diese „Greuel” getrieben hätten. Wir finden jedoch, daß das auserwählte Volk dennoch sehr oft diesen Übeln verfiel, und der Umstand, daß sie dem einen Gott, dem einen Gemüt, nicht treu blieben, führte ihren Verfall als ein selbständiges Volk herbei.
In der Prophezeiung des Jesaja finden sich dieselben Warnungen. Er sagt den Ungetreuen, daß weder „die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker” noch „die nach Monaten rechnen” sie vor den Folgen des Ungehorsams gegen Gottes Gesetz schützen könnten. Maleachi erklärt, Gott werde „ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer” und andre Übeltäter. Der Glaube an eine geheimnisvolle, okkulte und böse Macht lenkt die Menschen vom unendlichen Gemüt ab und dem Irrtum entgegen. Der moderne Mensch, der sich mit Zauberei, Astrologie oder Okkultismus besaßt, sucht das Gute abseits von Gott, seiner einzigen Quelle, und gerät auf böse Wege. Sicherlich haben die Christlichen Wissenschafter keine andern Warnungen vor dem Irrtum nötig als die in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit enthaltenen.
Unsre geliebte Führerin weist den Weg zur Befreiung von dieser Form des Bösen, wenn sie sagt: „Der tierische Magnetismus hat keine wissenschaftliche Grundlage, denn Gott regiert alles Wirkliche, Harmonische und Ewige, und Seine Kraft ist weder tierisch noch menschlich. ... Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes. Das Weisen der Nadel auf den Pol ist ein Sinnbild dieser allumfassenden Kraft oder Anziehung Gottes, des göttlichen Gemüts” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 102). Böse Voraussagungen haben „keine Kraft aus der Höhe;” sie sollten verneint und aus dem Bewußtsein entfernt werden, ehe sie in die sterbliche Vorstellungswelt dringen und Unheil anrichten können. Die Erklärung, daß das Übel Macht habe, kommt tatsächlich der Verneinung von Gottes Allmacht gleich; sie widerspricht dem Bibelwort, daß „denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.”
Aus der Apostelgeschichte ersehen wir, daß die Apostel unerbittlich waren, wenn sie es mit einer Erscheinungsform der Zauberei zu tun hatten, wie z. B. bei Simon, dem Petrus einen scharfen Verweis erteilte, und bei Elymas, den Paulus rügte. In der Offenbarung des Johannes wird uns von der Vernichtung aller Furcht, alles Hasses, aller Sinnlichkeit und Zauberei berichtet, alles dessen, „das da Greuel tut und Lüge.” Das tägliche Studium sowie die Ausübung der Wahrheit, die in den Bibellektionen enthalten ist, befähigt nun Taufende und aber Tausende, die heilige Stadt zu sehen und ihren eignen Platz zu finden, im Dienste Gottes stehend und mit Seinem Namen an ihrer Stirn geschrieben.
Auf Seite 114 von „Miscellaneous Writings“ sagt uns unsre verehrte Führerin, das Komitee für Bibellektionen könne „seiner Aufgabe nicht zu viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen,” und weiter unten: „Die Christlichen Wissenschafter können nicht zu sehr auf der Hut sein, noch ihre Türen zu sorgsam verschließen, noch Gott zu inbrünstig um Befreiung von den Ansprüchen des Übels bitten. Auf diese Weise werden die Wissenschafter böse Suggestionen zum Schweigen bringen, deren Mittel und Wege aufdecken und deren verborgenen Einfluß auf das Leben der Sterblichen verhindern.” Jesus forderte seilte Jünger auf, zu wachen und zu beten und „klug wie die Schlangen” zu sein. Wer sich dem Studium der Lektionspredigten widmet, hat keine Entschuldigung, wenn er sich nicht an diese Ermahnungen kehrt. Es wird alle Schüler der Christlichen Wissenschaft sicherlich interessieren zu erfahren, daß die Nachfrage nach unsern Vierteljahrsheften in stetem Wachsen begriffen ist. Gegenwärtig werden genau siebenmal soviel Hefte ausgesandt als im Jahre 1909, also vor sieben Jahren.
Es ist zur Zeit nicht möglich, das Gute zu schätzen, das überall in der Welt durch die Bibellektionen gestiftet wird, sowohl durch das Studieren derselben seitens einzelner wie durch das Brechen des Lebensbrotes bei unsern Sonntagsgottesdiensten, sei es, daß sich zwei oder drei in Christi Namen versammelt haben, oder zwei oder drei hundert, oder Tausende, wie in Der Mutter-Kirche. Wenn wir diese Lektionen zu Hause studieren oder denselben in unsern Gottesdiensten lauschen, sollten wir nie vergessen, daß das Wort Gottes „lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert” ist, und daß die Waffen unsres geistigen Kampfes in der Tat mächtig sind. Jede Lektion fordert uns auf, der göttlichen Wahrheit und Liebe näher zu rücken.
Je höhere Gaben wir haben, desto mehr wir uns herabwerfen sollen, uns demütigen und andern dienen. Darum ist der ein rechter Christ, der jedermann dient, wie Christus getan hat, und der sich seiner Gaben, ihm von Gott gegeben, nicht überhebt.—
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