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Das Ende der Welt

Aus der April 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Es gibt wohl wenige Kinder, die nicht zu Zeiten vor dem Bild zittern, das sie sich von dem großen Zusammenbruch, der gewöhnlich als „das Ende der Welt” bezeichnet wird, in der Phantasie ausgemalt haben. Bisweilen wird die kindliche Phantasie durch das zufällige Mitanhören des Gesprächs älterer Mitglieder der Familie angeregt, oder das Kind wird durch ein gedrucktes Wort zum Nachsinnen veranlaßt. Was auch die Ursache sein mag, es läßt sich nicht leugnen, daß diese Anschauung vielen Kindern eine ganz unnötige Gemütsaufregung bereitet. Es hat dies aber nicht nur auf Kinder Bezug. Auch bei vielen Erwachsenen findet sich in den Tiefen des Bewußtseins ein verschwommenes aber furchterregendes Bild von dem völligen Untergang dieser Welt. Ja manche wollen sogar den genauen Zeitpunkt kennen, wann das Ende aller irdischen Dinge kommen soll.

Hinter jedem menschlichen Wahnbegriff liegt jedoch eine unwandelbare geistige Tatsache, und die Welt wird eines Tages einsehen, wie sehr sie Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, dafür zu Dank verpflichtet ist, daß sie uns gelehrt hat, wie wir die materielle Scheinbarkeit durchbrechen und die unveränderliche Wahrheit ans Licht bringen können. Um zu einer christlich-wissenschaftlichen Auffassung vom „Ende der Welt” zu gelangen, muß man zunächst feststellen, was mit der Bezeichnung „Welt” gemeint ist. Ein Augenblick der Überlegung führt zu der Erkenntnis, daß die Materie mit der sterblichen Anschauung vom Weltall wesensgleich ist. Nun lehrt aber die Bibel, daß Gott, der Geist, alles erschuf und alles, was besteht, gut nannte. Wie konnte der Geist die Materie schaffen, und, was noch unerklärlicher ist, wie konnte Gott die Materie als gut bezeichnen. Die Unhaltbarkeit dieser Hypothese ist einleuchtend. Die Christliche Wissenschaft verweist uns auf das einzig folgerichtige Verfahren, nämlich, die Wesenheit oder Existenz der Materie zu verneinen, selbst wenn dies das Verwerfen des Zeugnisses der sogenannten materiellen Sinne bedingt.

Im Lichte obiger Ausführungen erscheint der Ausdruck „das Ende der Welt” als etwas Widersinniges, denn etwas, was nicht existiert, kann kein Ende haben. Die materielle Welt ist für jeden einzelnen seine falsche menschliche Vorstellung von dem Weltall, einschließlich des Menschen, und das Ende der Welt wird in seinem Bewußtsein herbeigeführt, indem seine irrigen Vorstellungen durch geistige Ideen verdrängt werden. Daß hierdurch im Reich des Physischen kein ungeheurer Aufruhr zu entstehen braucht, ist einleuchtend, denn es findet nur eine Änderung vom materiellen Wähnen zum geistigen Verstehen statt. Die Erfahrung des Apostels Johannes bietet uns hierfür ein Beispiel. In der Offenbarung lesen wir, daß er während seines geistigen Schauens auf der Insel Patmos „einen neuen Himmel und eine neue Erde” sah, „denn der erste Himmel und die erste Erde verging”. In ihrer Besprechung dieser Erfahrung sagt Mrs. Eddy auf Seite 573 von Wissenschaft und Gesundheit: „Dieses Zeugnis der Heiligen Schrift erhält die Tatsache in der Wissenschaft aufrecht, daß Himmel und Erde für das eine menschliche Bewußtsein, nämlich für das Bewußtsein, das Gott verleiht, geistig sind, während für das andre, für das unerleuchtete menschliche Gemüt, die Vision materiell ist. Dies beweist deutlich, daß das, was vom menschlichen Gemüt Materie und Geist genannt wird, Zustände und Stadien des Bewußtseins anzeigt.”

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