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Schönheit und Wahrheit

Aus der April 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Leute haben keinerlei Verlangen nach Wahrheit, sind aber sehr bereit, die Schönheit anzubeten. „Schönheit um der Schönheit willen”, das ist zu oft das Ziel großer Künstler und Dichter gewesen, und zu oft hat eine blinde Menge ihren Werken Beifall gespendet. Und doch sind Schönheit und Wahrheit eins! Denn nur das Wahre ist schön, ebenso wie alles, was wirklich schön ist, auch wahr ist. Das, was schön zu sein scheint, aber nicht auf Wahrheit beruht, ist bloß äußerer, trügerischer Schein und kann nur vor denen bestehen, die das Wesen der Schönheit nicht richtig bewerten. Wenn man begreift, daß Wahrheit Schönheit ist, stellt man die Schönheit auf eine sichere Basis, denn man erkennt sie als unzerstörbar und ewig. Wer die „Schönheit der Heiligkeit” geschaut hat, erkennt die unechten Formen, die keinen wirklichen Wert, kein wirkliches Wesen, keine Dauer haben. Dies läßt ihn eine göttliche Norm erkennen, nach der er sein Werk zu bilden vermag, denn er hat eingesehen, daß all sein Tun wahr sein muß, soll es schön sein und dauern, soll es der Menschheit helfen und sie segnen.

Einerlei wie schön ein Künstler malt, wie wundervoll er seine Farben abtönt und Licht und Schatten mischt, oder wie geschickt er seine Gestalten zeichnet: wenn sein Werk kein wahres Ideal ausdrückt, ist es nichtig und leer. Es hat keine Kraft in sich, um irgend etwas zur Erhebung der Menschheit zu vollbringen. Der Dichter mag über die ausgewählteste Sprache, den wohlklingendsten Reim gebieten; wenn er aber Kunst nur anwendet, um einen an sich unreinen Gedanken auszuschmücken, so wird er weder das Wissen der Menschen vertiefen noch die Menschen besser machen, für so schön und vollendet sie sein Werk auch halten mögen. Die Frage: „Bewirkt es Heilung?” sollte die Probe sein auf alle Schönheit, auf alles was wir denken, sagen oder tun. Wenn es nicht dazu beiträgt, uns eine Sündenlast, eine Bürde von Furcht, Kummer oder Krankheit abzunehmen, so ist es jeder Schönheit, Wahrheit und geistigen Kraft bar und erweist sich als nichts andres denn leere Form.

Um zu erkennen, was wahre Schönheit ist, brauchen wir nur an einige der größten Dichtwerke zu denken und uns zu fragen, ob sie irgend etwas zu unsrer Heilung beigetragen haben, und dann die schlichten Worte Jesu zu betrachten, die Tausende geheilt haben und noch heilen. In keiner Literatur der Welt findet sich solche Schönheit wie die Schönheit der Wahrheit, die Jesus aussprach. Wir wissen, daß die Menschen durch sein Wort von lebenslanger Sünde befreit wurden, vom Krankenlager erstanden und froh waren, alles zu verlassen und Christus zu folgen. Jesus ist ein Meisterdichter genannt worden. Selbst diejenigen, die ihn nicht als Messias anerkennen, sind gezwungen, die Schönheit seiner Sprache, die Vortrefflichkeit seiner Gleichnisse und die Kraft seiner Beweisführung zu bewundern. Jesus selbst sagte: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen”, denn er wußte, daß das Wort, das er sprach, das Wort Gottes, das Wort der Wahrheit war.

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