Wer durch das Studium und die Ausübung der Christlichen Wissenschaft wiederholt Hilfe empfangen und in moralischer wie in physischer Hinsicht Heilung an sich erfahren hat, wer in gewissem Grade beweisen kann, wie hilfreich es ist, wenn man sich bei der Erfüllung seiner Berufspflichten auf das Prinzip verläßt, der schätzt keine Unterweisung höher als die, welche ihn befähigt, das Vertrauen auf das eigne Ich durch das Vertrauen auf den immer gegenwärtigen himmlischen Vater zu ersetzen.
Man nehme z. B. einen fortschrittlich gesinnten Menschen an, der am Anfang seiner Tätigkeit als Geschäftsmann steht oder eben in einen Beruf eintritt. Durch Lehre wie durch Beispiel gelangt er zu der Ansicht, daß Selbstvertrauen ein wesentlicher Faktor zum Erfolg ist. Nun wäre eine solche Unterweisung nicht ohne Wert, wenn sie in dem Sinne verstanden würde, daß wahres Selbstvertrauen erst möglich wird, wenn man das eigne Ich dem geistigen Gesetz fügsam macht und zum Gehorsam unter dasselbe bringt. Diese Art des Selbstvertrauens ist aber unmöglich, wo keine Erkenntnis grundlegender geistiger Wahrheiten vorhanden ist. Daher schreibt Mrs. Eddy: „Geistige Wahrnehmung fördert die Möglichkeiten des Seins zutage, zerstört das Vertrauen auf alles andre, außer auf Gott, und macht auf diese Weise den Menschen in der Tat und in der Wahrheit zum Bilde seines Schöpfers” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 203).
Im Geschäftsleben gibt es zwei Verfahrungsarten, wie man ein Unternehmen nach kaufmännischer Anschauung erfolgreich und einträglich gestalten kann. Die eine besteht darin, die bei dem Unternehmen Mitwirkenden derart für ihre Arbeit heranzubilden, daß die Leistung der vereinten Arbeitskraft der Leistung einer großen vollkommen arbeitenden Maschine gleicht; nach der andern Verfahrungsart wird alle menschliche Energie und Tätigkeit einer leitenden Persönlichkeit untergeordnet, die alle Verantwortlichkeit auf sich nimmt und sich jedes Recht der Besserung oder Änderung vorbehält. Weder in dem einen noch in dem andern Fall wird erkannt, daß das geistige Gesetz aller Wirklichkeit zugrunde liegt, und daß es einem jeden, der dies einsieht, möglich wird, sich auf die Wirksamkeit dieses Gesetzes zu verlassen.
Wer die Verantwortlichkeit trägt für das Gelingen eines Unternehmens, erlebt viele Augenblicke, ja Stunden, wo er sich ohne Führer fühlt, ohne das nötige Licht, um die Sachlage richtig zu beurteilen und die Lösung zu finden. In solchen Zeiten empfindet der Mensch, der nach allgemeiner Ansicht Selbstvertrauen besitzt, daß diese Eigenschaft oft wenig Wert hat. Es fehlt ihm zu weiteren Schritten ein Präzedenzfall, und oft erscheint es ihm zu gewagt, auf sich selbst zu vertrauen, weil dies möglicherweise zu einem Fehlschlag führen könnte. Das Sichverlassen auf menschliche Fähigkeit führt schließlich die Zeit herbei, da kein Fortschritt mehr stattfindet und ein Stillstand eintritt. Alle, die diesen Punkt erreicht haben, wissen nur zu gut, daß die Last des Tages fast unerträglich wird, und sie sehen einer Zukunft entgegen, die das Leben zu einer Last macht. Wenn zu solchen Zeiten menschliche Schwächen sich noch zu körperlicher Krankheit entwickeln, kann eine Laufbahn, die scheinbar mit den schönsten Hoffnungen begann, ein bitteres Ende nehmen.
Durch das Studium des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy, wird die praktische Erkenntnis von Gott als Prinzip, das Verständnis, daß man sich diesem allweisen Prinzip, welches durch Gesetze der Gerechtigkeit wirkt, getrost anvertrauen kann, in unsern Tagen für die Menschheit erreichbar. Dieses Verständnis nimmt dem einzelnen seine Last ab und macht es ihm möglich, sich als einen wirksamen Faktor in einem vollkommenen Plan gesetzmäßigen Fortschritts zu erkennen. Diese Erkenntnis ist von unschätzbarem Wert, denn sie ebnet den Weg zum Erfolg für alle verdienstvollen Unternehmen, für alle Pläne, die der Menschheit zum Wohl gereichen sollen, die aber ohne diese Erkenntnis nur zu oft mit einem Fehlschlag enden.
Menschen irren sich
Und sind der Täuschung unterworfen allzumal;
Den aber nenn’ ich weise, der, sobald er sieht,
Daß er geirrt, den Fehler gut zu machen sucht
Und nicht in seinem starren Eigensinn beharrt;
Denn Unvernunft und Torheit zeigt ein starres Herz.