Im Februar 1913 wurde uns ein Sohn geboren. Als ich um zwei Uhr aus einem tiefen Schlaf erwachte, rief ich eine ausübende Vertreterin telephonisch um Beistand an, teilte ihr aber zugleich mit, daß ich keine Furcht habe. Später schlich sich aber doch ein Gefühl der Angst ein, und mein Mann rief daher die Vertreterin an, worauf alle Schmerzen bald vergingen. Die Geburt erfolgte kurz nach fünf Uhr, eine halbe Stunde nach Ankunft der Geburtshelferin. Ich war am dritten Tage danach auf und verrichtete am fünften meine Hausarbeit. Dies erschien uns wie ein Wunder, denn wir hatten schon sechs Kinder gehabt, und bei jeder Geburt hatte ich die furchtbarsten Schmerzen ausstehen müssen.
Als wir mit dem Studium von Wissenschaft und Gesundheit begannen, hatten wir sozusagen den Glauben an alles verloren. Wir hatten immer gesucht, recht zu tun, waren aber durch den Verlust eines Söhnchens sehr niedergeschlagen, zumal uns schon früher zwei Kinder gestorben waren. Ehe wir mit der Christlichen Wissenschaft bekannt wurden, waren ich und die Kinder Kirchenmitglieder; ich empfand aber, daß wir nicht die richtige Anschauung von Gott hatten, ja ich zweifelte im Herzen, ob es überhaupt einen Gott gebe. Und wenn es einen Gott gab, so mußte ich mit den Meinen Seinen Groll erregt haben. Jetzt weiß ich aber, daß Gott die Liebe ist und daß wir nichts zu fürchten brauchen. Die Kenntnis, die ich durch das Studium der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit erlangt habe, würde ich nicht um ein Vermögen hingeben.
Zur Zeit befinde ich mich bei bester Gesundheit, und das Kind ist ein prächtiger, gesunder Junge von einunddreiviertel Jahren. Medizin wurde bei ihm nie angewandt, sondern nur christlich-wissenschaftlicher Beistand. Ich selbst wurde vor nun bald drei Jahren von einem organischen Herzleiden geheilt und vor über einem Jahr von heftig auftretendem Asthma. In den letzten drei Jahren habe ich in Notfällen nur Beistand im Sinne der Christlichen Wissenschaft in Anspruch genommen.
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