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„Welche Satanas gebunden hatte”

Aus der April 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Frage der Besserung oder des Fortschritts ist eine Frage der Ursache und Wirkung, oder sollte es wenigstens sein. Es ist offenbar töricht, einen bösen Zustand beseitigen zu wollen und zugleich das, was den Zustand hervorgerufen hat, außer acht zu lassen. Der denkende Mensch weiß, daß durch oberflächliche Arbeit in irgendeiner Richtung keine nennenswerte Resultate erzielt werden können. Wie viele Bemühungen, denen die besten Absichten zugrunde lagen, sind doch in all den Jahren erfolglos gewesen! Und warum? Weil man sich mit Wirkungen, mit der Linderung menschlicher Leiden befaßte, ohne dabei auf die Zerstörung der Ursachen hinzuwirken, welche die unharmonischen Zustände herbeigeführt hatten. Umso bedeutungsvoller ist es daher, daß Mrs. Eddy in ihren Schriften die Frage der Verursachung fortwährend hervorhebt.

Als Jesus das Weib heilte, das achtzehn Jahre krank gewesen war (Lukas 13), erkannte er das Leiden als Resultat der Tätigkeit des Bösen, des Satans, von dem er an andrer Stelle sagt, er sei „ein Lügner und ein Vater derselbigen”. Er erklärte somit, daß Unwahrheit unmittelbar an diesem menschlichen Leiden schuld sei. Ein solcher Zustand konnte nur durch eine Täuschung seitens des menschlichen Sinnes entstehen, und die falsche Vorstellung, in welcher die Unwahrheit Macht und Wirksamkeit hat, mußte daher durch die Demonstration der Wahrheit berichtigt werden. In jedem Schulzimmer werden fortwährend falsche Vorstellungen und Annahmen vernichtet. Es ist dies eine Tatsache, die kein vernünftiger Mensch leugnen wird. Und doch gibt es viele Christen, denen die Lehre der Christlichen Wissenschaft ein Ärgernis ist, weil sie darauf besteht, daß man Krankheit durch die Berichtigung falscher Vorstellungen heilen kann.

Daß sich die Urchristen in bezug auf diesen Gegenstand irreführen ließen, ist leichter zu erklären, als daß intelligente Christen unsrer Zeit die Vernunftgemäßheit dieses Gesichtspunktes nicht einsehen können, wenn er ihnen zur Kenntnis gebracht wird. Ihre Haltung erscheint umso auffallender, wenn man bedenkt, daß die Kirche von jeher Sünde als Ursache von Disharmonie und die Erkenntnis der Wahrheit als die Tür zur Freiheit anerkannt hat. Die Widersinnigkeit solchen Zweifels und Opponierens kommt der Menschheit immer mehr zum Bewußtsein. Der Lehre von der materiellen Entwicklung zufolge läge dem Dasein des Menschen eine physische Weltordnung zugrunde, eine Weltordnung, deren Perioden samt und sonders Tod und Verwesung in sich fassen. Diese Lehre hat ohne Zweifel viel damit zu tun, daß man den Tod so allgemein für ein natürliches und unvermeidliches Ereignis angesehen hat. Und doch suchen die Christen fortwährend, der Krankheit zu entrinnen. Warum sie sich nun zur Erlangung dieses Zweckes nicht an die auf diesen Punkt bezügliche Lehre Jesu halten wollen, ist unerklärlich.

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