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Die Sakramente

Aus der Juni 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer die Gottesdienste in einer Kirche der Christlichen Wissenschaft besucht hat, weiß, daß hier das Abendmahl im Gegensatz zu den Kirchen andrer Konfessionen ohne die materiellen Elemente des Brotes und Weines gefeiert wird. Mrs. Eddy sagt hinsichtlich dieser Feier in Wissenschaft und Gesundheit (S. 35): „Unser Abendmahl ist geistige Gemeinschaft mit dem einen Gott.” Und auf derselben Seite lesen wir: „Unsre Taufe ist eine Reinigung von allem Irrtum.”

Diese Zitate beantworten wenigstens teilweise die Fragen derer, die etwa angenommen haben, daß es in der Kirche der Christlichen Wissenschaft kein Sakrament gebe. Eine ausführlichere Erklärung dieses Gegenstandes finden sie in der Bibellektion unter der Überschrift „Sakrament.” Es wird ihnen da gezeigt, wie die verschiedenerlei, als Symbole gemeinten Zeremonien und Bräuche vergangener Zeiten dazu gedient haben, das menschliche Denken durch die lange Nacht des Materialismus zu einer klareren Erkenntnis der Wahrheit zu führen. Andre Religionen außer der christlichen haben ihre Sakramente gehabt, die alle darauf hinweisen, daß die Menschen nach dieser Erkenntnis streben müssen, „ob sie doch ihn fühlen und finden möchten;” denn Er ist „nicht ferne von einem jeglichen unter uns.” Paulus war es, der diese Äußerung tat; und in den darauffolgenden Worten nennt er eine wichtige Wahrheit, eine Wahrheit, die uns erkennen läßt, warum wir nach dieser Erkenntnis streben sollen: „Denn in ihm leben, weben und sind wir.” Eine weitere Begründung führt er mit den Worten des griechischen Dichters an: „Wir sind seines Geschlechts.”

Christus Jesus hatte offenbar nicht die Absicht, an Stelle der im Verfall begriffenen Zeremonien lind Opferbräuche der jüdischen Religion neue Formen äußerlicher Religionsübung einzuführen; denn wie alles, was auf der materiellen Auffassung von den Dingen beruht, kann religiöses Formenwesen „nichts vollkommen machen,” wie wir im Ebräerbrief lesen, wo es dann weiter heißt: „Und wird eingeführet eine bessere Hoffnung, durch welche wir zu Gott nahen.” Der Christliche Wissenschafter hat durch eigne Erfahrung einsehen gelernt, daß es nicht genügt, bloß während einiger kurzer Augenblicke tiefen, durch die Betrachtung des Leidens Jesu hervorgerufenen religiösen Empfindens sich zu Gott zu nahen. Er hat erkannt, daß er die Taufe des Heiligen Geistes empfangen muß, damit er sorgfältig auf jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat achten möge, denn sonst läuft er Gefahr, den Meister zu irgendeinem Preis zu verraten, den die Welt bietet. Er muß sich des erhebenden Einflusses der stillen Kommunion, des unaufhörlichen Umgangs mit dem unendlichen Gemüt, unserm Vater im Himmel, bewußt werden.

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