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„Wer hat euch aufgehalten?”

Aus der Juni 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedem Herzen tief eingepflanzt ist der Wunsch nach Fortschritt, sei es, daß dieser Wunsch schlafe, oder daß er in ernstem Eifer glühe. Ein solches Sehnen wird zuweilen so stark, daß gerade aus seinem Übermaß die Furcht vor einem Rückschritt entspringt. Es ist klar, daß richtiges Streben erstickt und das ersehnte Vorrücken gehindert wird, wenn man sich der Furcht hingibt, denn Furcht raubt einem das Vertrauen, das notwendig ist, um die Sprossen auf der Leiter des Fortschritts zu ersteigen. Mrs. Eddy sagt uns: „Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir gewißlich erfüllen können” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 233). Die Wahrheit dieses Satzes wird täglich von den Tausenden bewiesen, die sich zur Christlichen Wissenschaft bekennen.

Rückschritt entspringt aus dem Glauben an die Wirklichkeit des Guten wie auch des Bösen. Der entmutigenden Wirkung dieses Glaubens kann man einzig durch die Kenntnis der Christlichen Wissenschaft entrinnen, die erklärt, daß Vollkommenheit das A und das O der Schöpfung ist. Folglich bedeutet Fortschritt für den übersinnlichen Gedanken die im Bewußtsein stattfindende ununterbrochene Entfaltung der einen vollkommenen Schöpfung. Jedoch vom menschlichen Gesichtspunkt aus betrachtet erscheint Fortschritt als die durch göttlichen Einfluß bewirkte Besserung der Vorstellungen im menschlichen Bewußtsein. Dieser Einfluß macht die Erfüllung jenes göttlichen Gebotes möglich: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist;” denn er scheidet aus dem menschlichen Bewußtsein die entstellten Bilder der Sinnlichkeit aus und füllt es mit wahren, metaphysischen Begriffen.

Da Gott nicht zwei Arten von Gesetzen geschaffen hat, von denen die eine der andern entgegengesetzt ist und ihr entgegenwirkt, so gibt es, genau genommen, keine Macht, die Gottes Gebot des Fortschritts entgegenarbeiten könnte. Daher gibt es selbst im relativen Sinn kein Gesetz des Rückschritts, sondern nur eine vernunftwidrige Vorstellung, daß der menschliche Sinn fortwährend zwischen dem Guten und dem Bösen hin und her schwanke, nie ganz vom Guten abfalle und auch nie ganz über das Böse hinauskomme. Diese Vorstellung vom Rückschritt ist für den menschlichen Sinn das, was die negativen Größen für den Schüler der Rechenkunst sind. Sie kann unsern geistigen Fortschritt zum Guten nicht aufhalten, wenn das Denken unentwegt auf die Wirklichkeiten des Guten gerichtet ist. In der Sterblichkeit ist ebensowenig ein Fortschritt zu finden wie in einer Anhäufung von Falschheiten.

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