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„Gott dienen, ihm zu gefallen”

Aus der Juni 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mitglieder der Kirchen der Christlichen Wissenschaft sowie auch andre, die unsern Gottesdiensten beiwohnen, beklagen sich zuweilen, daß nicht alle Besucher die Rechte derer, die sich in ihrer nächsten Umgebung befinden, in genügendem Maße berücksichtigen. Rücksichtslosigkeit beruht zuweilen nur auf Gedankenlosigkeit, ist aber darum nicht weniger unangenehm. Manche Besucher halten sich beim Eintritt in die Kirche längere Zeit in der Vorhalle auf, um Freunde zu begrüßen, und unterhalten sich dabei so laut, daß ihre Stimme bis in die inneren Räume dringt. Das ist noch nicht das Schlimmste. Wie behauptet wird, gibt es Personen, die sich sowohl in den Sonntagsgottesdiensten wie in den Mittwochabend-Versammlungen, nachdem sie ihre Sitzplätze eingenommen haben, in halblautem Ton unterhalten, was gewiß dem Geist und dem Zweck des Gottesdienstes zuwider ist und für die Sitznachbarn, die sich gerne der Betrachtung geistiger Dinge hingeben möchten, höchst störend sein muß. Man sagt, daß oft ein Stimmengesumm deutlich vernehmbar set, nicht nur vor dem Gottesdienst, sondern zuweilen bis zum Beginn des Verlesens der Bibellektion.

Leider scheinen diese Klagen vielfach begründet zu sein. Für diejenigen, die früh zur Kirche kommen, um sich in der Stille zu sammeln und auf den Empfang der in den Lektions-Predigten dargelegten Lehren der Bibel vorzubereiten, ist es gewiß peinlich, Unterhaltungen obengenannter Art anhören zu müssen. Weitaus die meisten Mitglieder unsrer Gemeinden gehen in andachtsvoller Stimmung zur Kirche und möchten gerne die paar Minuten vor Beginn des Gottesdienstes dazu verwenden, aus ihren Gedanken all die materiellen Dinge auszuscheiden, die zu andern Zeiten und in andrer Umgebung ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Es ist ihnen sehr daran gelegen, diese kurze Zeit zur Selbstprüfung zu benutzen, damit sie in den eigentlichen Gottesdienst keine unharmonischen Gedanken hineinbringen mögen, die dessen Zweck zuwider wären oder dem Heilen der Kranken und der Besserung der Sünder hinderlich sein würden.

Mrs. Eddy sagt auf Seite 345 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn die Allmacht Gottes gepredigt und Seine Unumschränktheit dargetan wird, dann werden christliche Predigten die Kranken heilen.” Die Wahrheit dieser Worte ist vielfach bewiesen worden. Mrs. Eddy sagt weiter auf Seite 241 desselben Buches: „Die Substanz aller Frömmigkeit ist die Wiederspiegelung und Demonstration der göttlichen Liebe, welche Krankheit heilt und Sünde zerstört.” Unsre Gottesdienste müssen von dieser Art der Frömmigkeit erfüllt und durchdrungen sein, wenn sie ihren Zweck erreichen sollen.

Um nun aber gegen diejenigen, die sich über das Plaudern in der Kirche beklagen, völlig gerecht zu sein, sei gesagt, daß sie durchaus nicht das ruhige gegenseitige Begrüßen von Freunden tadeln wollen, welches bei den Gottesdiensten in solch freundlicher und liebevoller Weise stattfindet. Sie erheben nur Einspruch gegen Unterhaltungen, die zu einer andern Zeit und an einem andern Ort völlig am Platz sein mögen, die aber in der Kirche die Gedanken von dem wichtigen Gegenstand ablenken und die Rechte andrer außer acht lassen. Wer vor Beginn des Gottesdienstes in andachtsvoller Stimmung an seinem Platz ist, wird gewiß einen Segen erlangen.

Ehrfurcht gegen Gott sowie die richtige Wertschätzung des Gottesdienstes, der tatsächlich Umgang mit Ihm bedeutet, bewegt die Christlichen Wissenschafter, die Kirche zu besuchen. Sie haben sicherlich den Wunsch, daß alles, was mit der von unsrer Führerin gegründeten Kirche zu tun hat, im Einklang mit ihrer Ermahnung stehe: „Opfere das eigne Ich, um andre zu segnen, wie ja auch Gott dich gesegnet hat ...; dann wirst du den Wanderer an deiner Tür willkommen heißen, den Pilger und den Fremden für deine Kirche gewinnen und Zugang zum Herzen der Menschen finden” („Miscellaneous Writings,“ S. 155). Und im Ebräerbrief lesen wir: „Darum, dieweil wir empfahen ein unbeweglich Reich, haben wir Gnade, durch welche wir sollen Gott dienen, ihm zu Gefallen, mit Zucht und Furcht.”

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