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Die Christliche Wissenschaft erschien mir vor fünf Jahren wie ein Licht in...

Aus der September 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft erschien mir vor fünf Jahren wie ein Licht in dunkelster Nacht der Verzweiflung. Ich hatte plötzlich hintereinander meine nächsten Angehörigen verloren und machte mir die bittersten Selbstvorwürfe, daß ich ihnen nicht genug Liebe erwiesen. Seit vielen Jahren hatte ich zurückgezogen in einer schönen Gartenwelt gelebt, in Licht und Luft gebadet, und mich fast ausschließlich von den Früchten des Gartens genährt — alles dies, weil es mir so wohlgefiel. Ich wurde anscheinend auch gesünder. Als mich nun eine rauhe Hand aus diesen schönen Träumen aufschreckte, war mir als hätte die Sonne kein Licht und keine Wärme, meine Blumen kein Lächeln mehr für mich, und dazu stellten sich nun wieder alte Übel ein, darunter heftige Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und große Nervosität. Daran erkannte ich, daß Gesundheit ein mentaler Zustand ist, auch wurde mir nach und nach klarer, daß alle physischen Wahrnehmungen, mögen sie schön oder widerwärtig erscheinen, nur die Wirklichkeit einer Luftspiegelung haben, die manchmal schön, aber immer trügerisch ist. Im Lichte dieses aufsteigenden Gedankens wurde mir unser Lehrbuch tatsächlich zu einem „Schlüssel zur Heiligen Schrift.” Auch die Naturerscheinungen nahmen für mich immer höhere Bedeutung an; eine Klarheit nach der andern erschien, und ein Irrtum nach dem andern verschwand, darunter Brillen, die ich zwölf Jahre immer verstärkt getragen. Sie liegen seit zwei Jahren unbenutzt.

Nicht, daß schon alle falschen Bewußtseinszustände gewichen wären — aber ich weiß, daß Gott dem Kämpfer beisteht. Für diese Erkenntnis und für Segnungen, die ich nicht alle aufzuzählen vermag, sage ich dem Geber alles Guten Dank, insbesondere dafür, daß Er mir die Gnade verleiht, meinen Brüdern und Schwestern zu helfen, wie mir geholfen wurde. Ich habe tatsächlich erleben dürfen, daß Masern vor der Erkenntnis der Wahrheit wichen, noch während ich die Bibellektion vorlas, daß ein schweres Halsübel durch einmaligen Beistand geheilt und die sogenannten Bazillen sich in ihr ursprüngliches Nichts auflösten, wie vordem die Schädlinge in meinem Garten verschwanden. „Was einen segnet, segnet alle” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 206). Jede liebevolle Behandlung, jede schöne Zeugnisabgabe, jede unsrer inspirierten Lektionen, jeder Artikel in unsern Zeitschriften, jeder Sieg über den Irrtum und jeder ermutigende Zuruf unsrer Brüder, die schon weitere Ausblicke gewonnen, hilft uns höher zu steigen auf der Jakobsleiter, weg vom Sinnengebundensein zu den lichten Höhen, wo alle Fesseln fallen und wo des Menschen wahres Sein als Kind Gottes erkannt wird, da kein „Leid noch Geschrei noch Schmerz” ist und die Liebe „ihre ureigne und ewige Weise erklingen” läßt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 568).

Wir danken Gott in unserm deutschen Vaterland und nächst Ihm unsrer großen Führerin, daß wir in diesen anscheinend so schweren Zeiten die Christliche Wissenschaft haben, die durch die deutsche Übersetzung unsres Lehrbuchs allgemeiner zugänglich geworden ist und uns einen festen Halt bietet auf dem Felsen der Wahrheit, den weder Sturm noch Wetterschlag zu erschüttern vermag. Wir jubeln Dank, denn wir wissen, daß der Irrtum keine Wirklichkeit hat, weil wir erkennen, daß der Zorn der Völker dem Herrn dienen muß, da er die mentale Atmosphäre von den Leidenschaften klärt, die diesen Sturm entfacht haben, daß alle Völker in der Sturmesnot die Christus-Idee über den Wogen wandelnd immer klarer erkennen werden als das Ideal vollkommener Menschlichkeit, und daß das Band des Friedens, „welcher höher ist denn alle Vernunft,” bald alle Nationen vereinen wird als Kinder eines Vaters, der im Himmel ist, der alle unsre Sünden vergibt und heilet alle unsre Gebrechen.

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