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Joseph

Aus der September 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jahrhunderte bevor Christus Jesus seinen Nachfolgern den praktischen Rat erteilte, dem Kaiser zu geben „was des Kaisers ist,” hatte ein Charakter des Alten Testaments den in diesen Worten enthaltenen Gedanken veranschaulicht und uns dadurch eine nützliche Lehre in der Ausübung von Geduld und Treue überliefert. Im ersten Buch Mose lesen wir, wie Josephs geistige Gesinnung den fleischlichen Sinn seiner Brüder in Wut versetzte, so daß sie ihn vom väterlichen Hause vertrieben und in schmachvolle Sklaverei verkauften. Und doch hatte er volles Vertrauen auf Gottes Güte und fühlte sich trotz seiner schlimmen Erfahrungen allem Anschein nach nicht unglücklich.

Als Diener in Potiphars Haus verrichtete er gewissenhaft die ihm zugewiesene Arbeit. Er gab sich keineswegs dem Gedanken hin, daß der Dienst bei Potiphar ihm nicht zukomme und er ihm keinen Gehorsam schulde, weil ja der Ägypter nicht sein rechtmäßiger Herr und Meister sei. Er war ein Metaphysiker und machte sich auf metaphysische Art und Weise ans Heilen der Zustände, die ihn umgaben. Daß seine Freiheit in Gott, dem göttlichen Gemüt, ruhte und seine Knechtschaft nichts als ein Trugbild des sterblichen Gemüts war, und daß der Irrtum, der ihn in jene Stellung gebracht hatte, früher oder später zerstört werden würde, erkannte er ganz genau. Er wußte ferner, daß sein Problem nie durch falsches Denken gelöst werden könne, sondern daß eine richtige Denk- und Handlungsweise das einzige Mittel sei, ihm seine rechtmäßige Freiheit wiederzugeben. In seines Vaters Hause hatte er Gott gedient, und diesem Dienst wollte er auch in Potiphars Haus treu bleiben. Welcher Art seine Arbeit auch sein mochte, er wußte, daß, solange sein Denken rein blieb, seine Hände nichts Unrechtes schaffen und sein Tun zu nichts anderm beitragen konnte, als zur Verherrlichung Gottes. Er diente also in erster Linie nicht dem Ägypter, sondern Gott.

Wer weiß, ob Paulus nicht an Joseph dachte, als er sagte: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen!” Joseph hielt mit solcher Treue an seinem hohen Begriff wahrer Dienstleistung fest, daß seine Tüchtigkeit erkannt und seine Treue belohnt wurde. Daher heißt es von ihm: „Und sein Herr sah, daß der Herr mit ihm war; denn alles, was er tat, da gab der Herr Glück zu durch ihn; ... der Herr segnete des Ägypters Haus um Josephs willen, ... darum ließ er’s alles unter Josephs Händen, was er hatte.”

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