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Die Wissenschaft der Bibel

Aus der September 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Lehren der Bibel müssen wissenschaftlich sein, nicht dogmatisch, wenn der Anspruch für sie gelten soll, daß sie die Wahrheit über Gott und Seine Schöpfung enthalten, denn die unendliche Wahrheit ist absolute Wissenschaft. Wissenschaftlich und nicht dogmatisch müssen die Lehren der Bibel ferner sein, wenn sie, wie in immer weiteren Kreisen anerkannt wird, den Weg zur universellen Erlösung weisen sollen.

Überdies muß die Wissenschaft der Bibel die Wissenschaft Christi Jesu sein, da seine Worte und Werke den Höhepunkt und Inbegriff der Bibellehren darstellen. Sowohl das Alte wie das Neue Testament wird von dem Geist der Wahrheit erleuchtet. Der Name Christliche Wissenschaft muß daher mehr sein als eine passende Bezeichnung oder ein formeller Titel. Der richtige Gebrauch beider Worte bezeichnet die beweisbare Kenntnis der Bibel, wie sie durch Christus Jesus praktisch veranschaulicht wurde. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, enthält diesen Gedanken in folgender Fassung: „Es ist gesagt worden, und zwar mit Recht, das Christentum müsse Wissenschaft und die Wissenschaft müsse Christentum sein, sonst sei das eine oder das andre falsch oder nutzlos; doch ist keins von beiden unwichtig oder unwahr, und in der Demonstration sind sie einander gleich” (S. 135).

Das Dogma ist eine bestimmte Meinung, eine Lehre, die auf Grund einer Autorität angenommen wird, statt auf dem Wege der Vernunft oder Erfahrung. Wissenschaft ist demonstrierbare Kenntnis, das, was sich auf gesunde Urteilskraft gründet, auf gleichmäßig wiederkehrende und überzeugende Erfahrung. Bei näherer Betrachtung sehen wir, daß die dogmatische Auffassung und die wissenschaftliche Auffassung der Bibellehre hinsichtlich des Christentums weit auseinandergehen. Die Wissenschaft der Bibel ist universell in ihrer Anwendbarkeit, während die dogmatischen Anschauungen über die in der Bibel zur Darstellung kommende Wahrheit so beschränkt sind, daß ihre Bekenner diese Wahrheit oftmals als etwas ihrem Wesen nach Persönliches hinstellen. Gott, Geist, ist das Prinzip der Wissenschaft der Bibel; daher erkennt die Wissenschaft nur das als wirklich an, was geistig und gut ist. Das Gegenteil, nämlich Materialität, das Böse, verwirft sie demgemäß als unwirklich. Das vollkommene Ideal der Wissenschaft ist der Christus, der universelle Erlöser, das Urbild des geistigen Menschen. Die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß der Mensch geistig, gottgleich ist, deutet auf universelle Erlösung hin. Das Dogma stellt Gott als persönlich dar, das Gute und Böse als zu dem gehörig, was Er geschaffen hat, und Christus als einen persönlichen Erlöser, der überdies nur in beschränktem Maße Erlösung bringt. Wir sehen also, daß die dogmatische Auffassung endlich oder beschränkt ist, die wissenschaftliche aber unendlich, unbeschränkt.

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