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Verschiedene Gesichtspunkte

Aus der Januar 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dem aufmerksamen Leser der Apostelgeschichte und der Episteln kann die Tatsache nicht entgehen, daß eine geraume Zeit und großes Wachstum in der Gnade nötig war, um die verschiedenen Gesichtspunkte derer, die sich in jenen Tagen zum Christentum bekannten, in Übereinstimmung zu bringen. Dies hat nicht nur auf diejenigen Bezug, die an viele Götter geglaubt hatten. Auch die Christen aus dem Judentum waren sich über die beste Art, die große Sache zu fördern, nicht immer einig. Hieraus ist zu ersehen, daß wir mit unsern Mitmenschen nur dann völlig übereinstimmen können, wenn wir Gott, das eine Gemüt, verstehen und Ihm gehorchen. Sind wir dahin gekommen, dann haben wir Geduld mit dem langsamen Wanderer auf dem Wege vom Sinn zur Seele und lassen gerne auch bei ihm die Ermahnung unsrer Führerin gelten: „Erhebe dich allmählich aus der Materie in den Geist” (Wissenschaft und Gesundheit. S. 485).

Im zweiten Kapitel des Galaterbriefes lesen wir von einem Streit unter den ersten Christen über die Beschneidung. Paulus beschuldigte den Petrus der Heuchelei und „widerstund ... ihm unter Augen; denn es war Klage über ihn kommen.” Zum Glück aber erlitt ihre Gemeinschaft in Christo keinen Bruch. Wir finden, daß Petrus später in seinem zweiten Brief dem großen Mitapostel in rührender Weise seine Liebe und Hochachtung bezeigte, indem er ihn „unsern lieben Bruder Paulus” nannte und von der „Weisheit” sprach, die ihm gegeben war. Dennoch aber fügte er hinzu, die Episteln des Paulus enthielten Dinge, welche „schwer zu verstehen” seien und „welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eignen Verdammnis.” Diese beiden edlen und furchtlosen Männer hatten offenbar in hohem Maße „einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohns Gottes,” wie Paulus an andrer Stelle schreibt.

Die Erfahrung der beiden genannten Apostel wiederholt sich da und dort unter den Christlichen Wissenschaftern unsrer Tage. Sie kommen von Norden und von Osten, von Süden und von Westen, um ihren Platz im Reiche Gottes zu finden, und zwar ist hier mehr gemeint als bloße geographische Richtungen, Bevor diese Wahrheitsucher über die Stufe der sterblichen Vorstellung und Erfahrung emporgestiegen sind, vertreten sie gar verschiedene Gesichtspunkte. Daher hat oft ein und derselbe Ausspruch nicht dieselbe Bedeutung für zwei verschiedene Personen, obgleich jeder von ihnen in seinem Bestreben, die Wahrheit zu erfassen, vollkommen aufrichtig ist. Sie werden sich nicht eher einigen können, als bis sie größere Fortschritte gemacht haben.

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