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Das vollkommene Gotteskind

Aus der Dezember 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wollte man das Zeugnis der physischen Sinne annehmen, so könnte man sich selber und andre nur als sterblich betrachten. Es sei denn, ein Mensch wird von Kindheit auf gelehrt, daß diese sogenannten Sinne falsche Zeugen über Gott und Seine geistige Schöpfung sind, so wächst er heran und glaubt stets, er sei ein Sterblicher, dem das unvermeidliche Geschick bevorsteht, zu Staub zu werden. Nichts würde ihn dazu anregen, sich für etwas andres als einen armen, erbärmlichen Sünder zu halten. Unter dem Einfluß des falschen materiellen Sinnes, der nichts weiß von geistiger Wirklichkeit, würde er die natürliche Ordnung der geistigen Entwicklung umkehren und dafür halten, daß er der Sünde lebe, dem Geist, Gott, aber gestorben sei. Und vom Standpunkte der Wirklichkeit der Materie oder des Bösen aus bliebe ihm nichts andres übrig. Wie wahr sind doch die Worte Mrs. Eddys auf Seite 95 von Wissenschaft und Gesundheit: „Von betäubenden Illusionen eingelullt, schläft die Welt in der Wiege der Kindheit und verträumt die Stunden.”

Die Frage: „Wer bin ich?” wird nie dadurch beantwortet, daß man sich vornehmlich an den im zweiten Kapitel des 1. Buchs Mose enthaltenen Schöpfungsbericht hält. Die Annahme, als habe es eine Zeit gegeben, wo der Gottesmensch noch nicht ins Dasein gerufen war, und es sei später ein Erdenkloß vom Allmächtigen zur Erschaffung des Menschen verwendet worden, ist sicherlich nicht geeignet, Licht auf die geistige Schöpfung zu werfen. Und sonderbarerweise hat die schulmäßige Theologie beharrlich an dieser allegorischen Darlegung der materiellen Vorstellung festgehalten — als ob sie eine wesentliche Ergänzung des im ersten Kapitel des 1. Buchs Mose enthaltenen Berichts von der geistigen Schöpfung sei. Auf diese Anschauung vorgeblicher Christen ist der Umstand hauptsächlich zurückzuführen, daß in den christlichen Kirchen heutzutage so wenig christliches Heilen stattfindet.

Das Verständnis von der geistigen Schöpfung war es, was den Meister befähigte, die wunderbaren Heilungswerke zu tun, von denen das Neue Testament berichtet. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 476): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eignes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.” Ein jeder wird zugeben, daß das richtige Verständnis vom Wesen des Menschen das begehrenswerteste Gut ist, denn es ist damit stets die richtige Erkenntnis Gottes verbunden. Beide gehören zusammen und können nicht getrennt werden. Auf Grund dieser Erkenntnis konnte Jesus erklären: „Ich und der Vater sind eines,” ferner: „Wer mich siehet, der siehst den Vater.” Diese Sätze können nicht dahin verstanden werden, daß der Mensch Gott ist, sondern sie bedeuten, daß Gott der Vater ist und der Mensch Sein geistiges Kind. Die altkirchliche Richtung hat diesen Punkt nicht erfaßt und ist daher nicht imstande, das christliche Heilen zu demonstrieren; ja sie verdammt sogar die Christliche Wissenschaft, weil sie dieses verlorene Element des Christentums wieder einführt.

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