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Der sterbliche Traum

Aus der Dezember 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft zum erstenmal las, kam mir folgender Satz sehr schwer verständlich vor: „Das sterbliche Dasein ist ein Traum von Schmerz und Lust in der Materie, ... dem Traum gleich, den wir im Schlaf haben” (Wissenschaft und Gesundheit. S. 188). In dem Maße jedoch, wie ich ein besseres Verständnis von der Christlichen Wissenschaft erlangte, wurde mir die Wahrheit dieser Worte offenbar. Ich sah ein, daß, solange wir diesen Ausspruch nicht verstehen und solange wir nicht erkennen, daß Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat — nach Seinem Wesen, geistig und nicht materiell —, unser Fortschritt himmelwärts nur langsam ist.

Eine der Definitionen von träumen lautet „eitle Gedanken hegen,” während schlafen unter anderm als „geistig untätig sein” und „im Grabe ruhen” bestimmt wird. Ruht nicht derjenige, der glaubt, er lebe in seinem Körper und werde von demselben regiert, im Grabe materieller Annahmen, in dein Glauben an das, was aller Grundlage entbehrt? Glaubt er nicht an die vernunftwidrige Theorie, daß sich das Gute und das Böse vereinigen könnten, und daß im Falle einer Machtüberlegenheit diese stets auf der Seite der Materie und des Bösen sei? Des Paulus Weckruf: „Wache auf, der du schläfest, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten,” sollte die schlummernden Sinne wecken und uns veranlassen, eitle Gedanken zurückzuweisen, aus dem Grabe der materiellen Annahmen hervorzukommen und uns einer richtigen Denk- und Handlungsweise zu befleißen, die vom Träumen oder ziellosen Denken abhält, ob man schlaft oder wache.

Richtiges Denken ist stets harmonisch und wachsam und bringt die Gegenwart und Macht des Guten zum Ausdruck. Es ist die Widerspiegelung des einen Gemüts, „ein göttlicher Einfluß, der im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist” (Wissenschaft und Gesundheit, Vorwort S. xi), ein Einfluß, der allen, die sich an ihn wenden, stets zugänglich ist, ob sie dem materiellen Sinne nach schlafen oder wach sind. Folgendes zur Veranschaulichung: Eines Nachts träumte mir, ich sei in ein von einem unerfahrenen Chauffeur geführtes Automobil gestiegen. Zuerst empfand ich ein gewisses Furchtgefühl, ließ es aber nicht aufkommen. Als wir jedoch an einen steilen Hügel kamen, kehrte die Angst mit doppelter Stärke wieder. Es schien mir gewiß, daß der Wagen unter den Händen eines Neulings einen solch steilen Berg nicht ersteigen könnte. Wir fuhren jedoch schnell und leicht den Hügel hinauf und waren beinahe oben, als der Wagen erst anhielt und dann rückwärts den Berg hinunter fuhr. Ich war vor Schreck wie gelähmt, denn ich dachte, wir würden gewiß über die Straße hinausfahren und den Abhang hinunterstürzen.

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