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Glaube und Erkenntnis

Aus der Juli 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist für den Christen höchst anregend und belehrend, an der Hand einer Konkordanz all die Stellen in der Heiligen Schrift nachzuschlagen, wo von Verständnis, Erkenntnis und Weisheit die Rede ist, namentlich solche, die die Notwendigkeit hervorheben, sich diese Eigenschaften anzueignen. Eine der bemerkenswertesten dieser Stellen findet sich im ersten Kapitel des Epheserbriefes, wo der Apostel Paulus zu den Christen jenes Missionsfeldes von seinem beständigen Gebet für sie spricht, daß „der Vater der Herrlichkeit” ihnen gebe den „Geist der Offenbarung” und „erleuchtete Augen” ihres „Verständnisses.”

Angesichts dieser Stelle und vieler andrer ähnlichen Inhaltes ist es doch sehr auffallend, daß die Christenheit so allgemein mit blindem Glauben zufrieden war, und daß auf den Kanzeln so wenig Gewicht auf geistige Erkenntnis gelegt wurde. Mrs. Eddy erkannte diesen Mangel sehr deutlich, und sie mehr als irgendein andrer Religionslehrer seit der Zeit Jesu und seiner Apostel wies auf die Unzulänglichkeit des blinden Glaubens hin. „Wenn wir uns nicht höher als zu blindem Glauben erheben,” schreibt sie, „dann haben wir die Wissenschaft des Heilens nicht erreicht und das Seelendasein an Stelle des Sinnendaseins nicht begriffen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 167). Mrs. Eddy wies uns jedoch nicht nur auf die Notwendigkeit hin, geistige Erkenntnis zu erlangen, sondern sie lehrte uns auch, wie wir sie erlangen können. Sie gab uns wahrlich den „Schlüssel zur Heiligen Schrift,” der uns, wenn wir ihn richtig anwenden, diese Schatzkammer geistiger Weisheit öffnet.

Ist es nicht direkt auf geistige Trägheit zurückzuführen, wenn sich so viele wohlmeinende Christen mit einem Glauben zufriedengeben, der nicht auf eigner geistiger Erkenntnis und Erleuchtung beruht? Sie finden es so viel leichter, in religiösen Dingen andre für sie denken zu lassen; so viel leichter, anstandslos die von ihren Vätern ererbten religiösen Anschauungen anzunehmen, statt der Ermahnung zu folgen: „Prüfet aber alles, und das Gute behaltet;” so viel leichter, zu sagen: „Die Religion meiner Väter ist mir gut genug,” anstatt bereit zu sein „zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in [ihnen] ist,” wie uns Petrus ermahnt. Wie weit wäre die Welt in der Gotteserkenntnis vorgeschritten, und wie viele von den Segnungen, die diese Erkenntnis mit sich bringt, würde die Welt heute genießen, wenn nicht von Zeit zu Zeit Männer erstanden wären, die sich weigerten, auf dem betretenen Weg des religiösen Konservatismus weiterzugehen?

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