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Kirchenbau

Aus der Juli 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


As ich vor kurzem bezüglich der Errichtung einer Kirche mentale Arbeit tat, kam mir die Frage: Wo beginnt eigentlich der Kirchenbau? Beginnt er mit dem ersten Schaufelstich an der Stelle, wo eine christlich-wissenschaftliche Kirche errichtet werden soll? Beginnt er Sonntag morgens in der Kirche, nachdem man Platz genommen hat? Begann der Kirchenbau mit der Grundsteinlegung Der Mutter-Kirche? Oder begann er, als der Meister, der selber die Kranken heilte, zu Petrus sagte: „Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeine”?

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jesus gründete seine Kirche und behauptete seine Mission auf der geistigen Grundlage des Christus-Heilens;” ferner: „Reinheit ist der Eckstein allen geistigen Bauens” (SS. 136 und 241). Grimms deutsches Wörterbuch definiert Reinheit unter anderm wie folgt: „Das Freisein von ... fremdartiger, verschlechternder Beimischung.” Sind wir auf Grund obiger Zitate nicht zu der Erklärung berechtigt, daß der Kirchenbau in einem Bewußtsein beginnt, welches in solchem Grade von der Nähe, von der Allheit des Geistes erfüllt ist, daß keine Suggestion, die der Materie Vorhandensein und Macht zuerkennt, es zu beeinflussen vermag? Auf einer solchen Grundlage können wir getrost unsern Oberbau errichten.

„Ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baue,” schreibt Paulus; „so aber jemand auf diesen Grund bauet Gold, Silber, edle Steine, Holz, Heu, Stoppeln, so wird eines jeglichen Werk offenbar werden.” Sehen wir zu, daß unser Oberbau der Grundlage entspricht, daß er die Gegenwart Gottes zum Ausdruck bringt, die bereits besteht. Unser Oberbau muß das Werk unsrer eignen Demonstration sein, sonst hat die Grundlage geringen Wert für die Menschheit. Nur durch tägliche gute Werke, durch stündliche Gemeinschaft mit Gott kann jeder für sich die Christus-Kirche erblicken, die schon gegründet ist.

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