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Das Christentum als Befreier

Aus der April 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Christentum ist nicht etwas Unbestimmtes und Historisches, es ist keine Überlieferung aus der Vergangenheit. Die Bekundungen des Christentums sind keine Argumente, die etwa ein Professor der Apologetik ersonnen hätte. Vielmehr ist das Christentum seiner Bekundung nach ein klarer Ausdruck mentaler Tätigkeit. Kurz gesagt, wenn Menschen von der göttlichen Liebe zum Denken und Demonstrieren angetrieben werden, wenn sie gesinnet sind, „wie Jesus Christus auch war,“ dann bringen sie Christentum zum Ausdruck. Nun lautet das neue Gebot Jesu, das er seinen Jüngern gab und das er ihnen durch sein Beispiel klar machte, wie folgt: „Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebet habe, auf daß auch ihr einander liebhabet.“ Gehorsam gegen dieses Gebot bedeutet Freiheit, weil durch Gehorsam Einschränkung und Zwang beseitigt wird, Bande gesprengt werden und der Sklave die Freiheit erlangt.

Nichts anderes als das Christentum hat in der Welt die Freiheit aufrechterhalten. Die Menschen haben um politische Freiheit gekämpft, haben das Joch vieler Herren abzuschütteln gesucht, sind aber im Inneren nur noch schlimmer von ihren eigenen Leidenschaften, von dem unvernichteten Bösen geknechtet worden. Mrs. Eddy legt dies mit folgenden Worten deutlich dar (Wissenschaft und Gesundheit, S. 225): „Die tyrannischen Neigungen, welche dem sterblichen Gemüt innewohnen und in immer neuen Formen der Tyrannei keimen, müssen durch das Wirken des göttlichen Gemüts ausgerottet werden.“

In vergangenen Zeiten haben Menschen da und dort in ihrem Verstandesstolz behauptet, das Christentum eigne sich nur für Sklaven. Nun sei aber allen Ernstes die Frage gestellt, ob in diesem oder jenem Haushalt des ersten Jahrhunderts der christliche Sklave nicht der Freie war, und ob sein kriegerischer Herr, der stolze Verächter des Christentums, trotz seiner vielen Sklaven nicht in Banden lag. Zum ersten war der Heide Sklave des Aberglaubens, und das ist ein gar grausam Ding. Sodann war er sinnlosen Bräuchen unterworfen, die ihn nicht weniger drangsalierten. Endlich wurde er von Stolz, Zorn, Hochmut und Rachsucht, von Leidenschaften, Gewohnheiten und Gelüsten beherrscht — alles Dinge, die Schmach und Tod herbeiführen. Den Kaiser in seinem Purpurmantel unterwarfen seine bösen Gedanken, ja er und seine übelgesinnten Genossen hatten ein und dasselbe Joch auf dem Nacken. Bei dem Christen jedoch wurden Unschuld und Bruderliebe sozusagen zu Schwingen, vermöge deren er sich in den Frieden und die Freiheit des geistigen Denkens erheben konnte.

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