Für die größere Gotteserkenntnis, die sich mir durch das Studium der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit während der letzten zwei Jahre entfaltet hat, preise ich in der Tat den Herrn. Die Religion, der ich früher angehörte, war für mich bloß Erziehungssache. Jahrelang besuchte ich den Gottesdienst, weil meine Eltern dies für gut hielten und es als meine Pflicht gegen Gott und die Menschheit betrachteten; die Gebete und Glaubenssätze wiederholte ich, ohne recht zu verstehen, was die Worte eigentlich bedeuteten. Ich empfand keine wahre Liebe zu Gott oder zu dieser Religion, die mich lehrte, daß Gott sowohl das Gute wie das Böse erschaffen habe.
Als ich den Mädchenjahren entwuchs, entwuchs ich auch diesen Lehren vollständig. Auf die Kirche hielt ich nichts mehr, denn ich fand, daß sie mir weder Trost noch Hoffnung noch Vertrauen geben konnte, wenn ich derselben am mei zu bedürfen schien. Alsdann wandte ich mich den Büchern zu und forschte in den philosophischen Systemen sogenannter großer Geister, ob diese einen Gott gefunden hätten, der einem Menschen, welcher viel Kummer gelitten, ein Tröster sein kann; aber auch sie schienen nach dem „unbekannten Gott“ zu suchen und waren elend und unharmonisch.
In meinem Denken empfand ich stets ein Sehnen, das von nichts Materiellem befriedigt wurde. Da lieh mir jemand eines Tages das Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ und das war in der Tat ein herrlicher Tag. Ich hatte erst einige Seiten jenes wunderbaren Kapitels über das Gebet gelesen, als ich mir bewußt wurde, daß die Leere mit der Wahrheit über Gott gefüllt war — der Wahrheit, daß Er Liebe ist, der Schöpfer des Guten, ja nur des Guten. Von dem Wunsche beseelt, mir das Verständnis anzueignen, das mir Seine wahre Idee offenbaren würde, wandte ich mich von den sogenannten weltlichen Vergnügen und ihren scheinbaren Forderungen ab und verbrachte meine Zeit mit Forschen nach wahrem Wissen, wie wir es in der Bibel und im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch finden. Wissenschaft und Gesundheit hat mir den stets gegenwärtigen Gott und mein Verhältnis zu Ihm offenbart, und jeden Augenblick freue ich mich dankbaren Herzens für diese Offenbarung, die uns durch den reinen und vollkommenen Gedanken Mrs. Eddys zuteil geworden ist. Sie hat uns in der Tat das geistige Licht gegeben, das die Bibel erleuchtet.
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