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Die Wiederkunft

Aus der April 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die hinter uns liegende Festzeit und die Gedanken, die die Menschen beschäftigt haben, lassen einen Hinweis auf Mrs. Eddys folgende Worte als angebracht erscheinen (Miscellany, S. 122): „Geliebte Brüder! Wiederum ist ein Weihnachtsfest gekommen und wieder vergangen. Hat es euch befähigt, den heilenden Christus, der von Sünde und Krankheit erlöst, klarer zu erkennen? Suchen wir immer noch emsiglich den Ort, da das Kindlein liegt, und sind wir sicher, daß unser Begriff von der Wahrheit nicht verwirrt und beschränkt ist und in der Wiege verborgen liegt, sondern sich zu der geistigen, vom Materiellen freien Idee erhoben hat?“

Die Jünger Jesu machten zuerst nur langsame Fortschritte in der Erkenntnis, bis sie anfingen zu begreifen, daß das Reich Gottes die Gegenwart und die Herrschaft des Christus und das Ende aller Ungerechtigkeit, aller tierischen Neigungen der Menschen bedeuten würde. Somit fragten sie den Meister: „Welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt?“ Zuerst warnte er sie vor den mancherlei Täuschungen der kommenden Zeiten, vor irreführenden Propheten, ja er sagte, es würden „falsche Christi“ kommen, mit der Absicht, zu verführen „auch die Auserwähleten.“ Alsdann unterwies er sie, nicht mehr einen Christus zu suchen, der „hie“ oder „da“ sein kann. „Wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus,— siehe, er ist in der Kammer! so glaubt nicht. Denn gleichwie der Blitz ausgehet vom Anfang und scheinet bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohns.“ Er, der die Erwartungen des Propheten Jesaja erfüllte und der als der Botschafter Gottes „der Allerverachtetste und Unwertste“ war, „voller Schmerzen und Krankheit,“ weil er „unsre Schmerzen“ auf sich lud — er sah eine Zeit voraus, wo die geistige Idee als ein Licht kommen würde, er schaute ein Reich Gottes ohne äußeren Prunk, er wußte, daß die Menschen nicht mehr sagen würden: „Siehe hie! siehe da!“ denn sie würden im Bewußtsein göttliche Erleuchtung finden und die Gottessohnschaft erkennen.

In dem einen Fall, wo Paulus zu den Korinthern von ihrem Warten „auf die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi“ spricht, gebraucht er das gleiche Wort wie Johannes, wenn dieser auf die „Offenbarung Jesu Christi“ Bezug nimmt. An anderen Stellen aber, wo er auf das Kommen Christi hinweist, bedeutet das Wort, dessen er sich bedient, Gegenwart; so z.B. wenn er das Ende der Bosheit voraussagt: „Alsdann wird der Boshaftige offenbaret werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und wird sein ein Ende machen durch die Erscheinung seiner Zukunft“ [Gegenwart nach der englischen Bibel]. Auch hier wird der Sieg des Lichtes verkündet, und diese Redefigur erschließt uns das Verständnis der Worte Mrs. Eddys, wenn sie in ihrer „Weihnachtspredigt“ sagt (Miscellaneous Writings, S. 165): „Das letzte Erscheinen der Wahrheit wird eine rein geistige Idee von Gott und dem Menschen sein, ohne die Fesseln des Fleisches oder der Körperlichkeit. Diese unendliche Idee der Unendlichkeit wird so ewig sein und ist so ewig wie ihr göttliches Prinzip. Das Tagesgestirn dieses Erscheinens ist das Licht der Christlichen Wissenschaft — der Wissenschaft, die den Vorhang des Fleisches von oben bis unten zerreißt. Nichts, was materiell ist, weder Dunkelheit, Zweifel, Krankheit noch Tod, bleibt vor dem Licht dieser Offenbarung übrig.“

Dieses Erscheinen, diese Gegenwart, Macht oder Offenbarung der Wahrheit ist auf der ganzen Welt fühlbar, weil die geistige Idee, wennimmer sie kund wird, als Sauerteig wirken muß und Gemüter erreicht, die den Einfluß, der sie segnet, nicht kennen und ihn nicht zu bezeichnen wissen. Es ist eine Zeit der Umwälzung, in welcher sich alle Dinge verändern. Gewöhnliche Menschen werden durch den Geist, der in ihnen wohnt, veredelt, während solche, die in vergangenen Tagen für groß gehalten wurden, sich den gegenwärtigen Aufgaben gegenüber als unfähig erweisen. Die wirklich Armen machen „viele reich“ durch geistige Tugenden, und nachdem die vormals Reichen ihre Armut erkannt haben, suchen sie wahren Reichtum, den Reichtum, der nicht vergeht. Wohl treten Tod, Krieg, Unglück, Grausamkeit und Haß drohend an die Menschen heran; da diese aber aus einem unsichtbaren Quell Mut schöpfen, so flößen ihnen derartige Dinge keine Furcht mehr ein. Das Böse erkennt nun sein Szepter als ein bloßes Narrenszepter und sieht das Dahinschwinden seiner Macht und Herrschaft auf Erden voraus. Gerade weil seine Zeit kurz ist, ist es so boshaft. Wie kommt es nun, daß die Menschen die Drohungen des Bösen immer weniger fürchten, und daß sie von der Behauptung der Legionen, den Körper töten zu können, unberührt bleiben? Ist es nicht deshalb, weil Liebe zur Ehrenhaftigkeit und Wahrheit, weil Treue gegen das offenbar Rechte und das unsichtbare Ideal, weil echte Opferwilligkeit und gottgeweihter Dienst die Menschen zu einer geistigen Höhe emporgehoben haben, wo sie inmitten der Wolken Lichtblicke von der Herrlichkeit Gottes erlangen können? Diese Herrlichkeit offenbart die Christliche Wissenschaft in vollem Maße denen, die den Christus-Geist demonstrieren. In der Weihnachtspredigt, aus der bereits zitiert wurde, heißt es: „Wie der Sauerteig, den ein Weib unter drei Scheffel Mehl mengte, durchsäuert die Wissenschaft Gottes und die geistige Idee, die in unserem Jahrhundert Christliche Wissenschaft genannt wird, den Teig des menschlichen Denkens, bis das ganze durchsäuert ist und aller Materialismus verschwindet.“

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