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Die Erfahrung einer Mutter

Aus der April 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Da ich nur eine aus Tausenden von Müttern bin, die sich infolge der kürzlichen allgemeinen Aushebung von Rekruten von ihren Söhnen trennen mußten, so ist mein Fall ohne Zweifel der gleiche wie der in so manchem anderen Heim in den Vereinigten Staaten von Amerika. Seit vielen Jahren wurde alles Gespräch über Krieg in unserer Familie mit Fleiß vermieden. Ich erinnere mich, wie ich vor einer Reihe von Jahren, als der Burenkrieg stattfand, den Lockenkopf meines Knaben streichelte und mich dem Gedanken hingab, daß mein Kind nie werde in den Krieg ziehen müssen, da die Welt ja doch mit jedem Jahr besser werde. Ich fühlte mich so sicher.

Die Jahre vergingen und die ganze Erziehung meines Knaben beruhte auf der Erwartung einer friedlichen Zukunft. Aber immer drohender türmten sich die Ereignisse der letzten paar Jahre auf, bis auch wir in den Strudel des Weltkrieges hineingezogen wurden, und eines Morgens stand ich der Tatsache gegenüber, daß mein Sohn, nunmehr ein kräftiger Mann, unter den ersten war, die ausgehoben wurden. Dies bedeutete eine schwere Aufgabe für eine Mutter, die Christliche Wissenschafterin ist, eine Aufgabe, die „Beten und Fasten,“ ja die vollständige Umgestaltung einer langjährigen Denk- und Handlungsweise forderte. Wenn ich heute auf jene Tage der Kämpfe zurückblicke, empfinde ich ein großes Gefühl der Dankbarkeit, daß ich durch die Christliche Wissenschaft gelernt hatte, meine Probleme dem göttlichen Gesetze zufolge auszuarbeiten.

Als erstes mußte der Glaube an persönliches Besitzen überwunden werden. Der Knabe hatte nie mir angehört, denn Gott ist der einzige Vater-Mutter unser aller. Der Glaube an Trennung war das nächste tiefe Wasser, über das ich mußte. Wenn Gott sein Vater-Mutter ist, kann er sich dann irgendwo anders befinden als im Reich des Vaters, wo nur Harmonie herrscht? An diesem Punkt meiner mentalen Orientierung angelangt, gab mir das Gebet des Herrn und dessen geistige Auslegung, wie Mrs. Eddy sie uns auf Seite 16 und 17 von Wissenschaft und Gesundheit gibt, unsagbaren Trost, und die „Gnade für heute“ blieb nicht aus. Gedanken des Selbstbedauerns und der Bangigkeit vor der Zukunft wurden bekämpft und in die Flucht geschlagen, und als die Stunde des Abschiedes kam, war der Abgrund der Furcht und der Trennung überbrückt, und ich empfand ein Gefühl der Geborgenheit und der Ruhe.

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