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Dankbarkeit und Entfaltung

Aus der März 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy sagt in jenem herrlichen Kapitel über das Gebet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 3): „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen.“ Erkennen wir wirklich die Macht der Wahrheit an, die wir bereits wahrgenommen und bekräftigt haben, und machen wir sie uns zunutze, um dadurch fähig zu werden, mehr Gutes zu entfalten? Ich erinnere mich einer Erfahrung, bei der ich Verzagtheit durch Dankbarkeit überwandt, und diese Segnung bewirkte sofortige vollkommene Heilung von einem hartnäckigen körperlichen Leiden.

Ich hatte längere Zeit Tag für Tag die Wahrheit treulich bekräftigt, ohne daß irgendeine sichtliche Veränderung eingetreten wäre. Eines Morgens, als ich mit dem Lehrbuch am Fenster saß, überkam mich ein Gefühl großer Mutlosigkeit. Als ich dann zufällig aus dem Fenster sah, bemerkte ich draußen auf der Straße einige Arbeiter, die damit beschäftigt waren, Zementblöcke zu zerschlagen. Sie hämmerten getreulich darauf los, ohne jedoch sofortigen Erfolg zu sehen. Aber nach vielen regelmäßigen Schlägen brachen die Blöcke plötzlich in Stücke. Diese Beobachtung veranlaßte folgende Nutzanwendung: Jene Männer arbeiteten an einem Problem, und da sie dessen Lösung kannten, entmutigte sie die scheinbare Verzögerung des Ergebnisses durchaus nicht. Sie brauchten nicht zu wissen, welcher Schlag den Stein sprengen würde; aber eins wußten sie, nämlich, daß es auf jeden einzelnen Schlag ankam. Und so fuhren sie denn mit der Arbeit fort, bis das Resultat erreicht war. Weder der erste noch der letzte Schlag verrichtete die Arbeit, sondern infolge der beharrlichen Anstrengung kam sie zustande. Jeder einzelne Schlag war notwendig, um den harten Stein zu sprengen. Und plötzlich fand in mir ein geistiges Erwachen statt, so daß ich beinahe laut erklärte: „Jedes Wort der Wahrheit besitzt Kraft.“

So manche Tage hatte ich an der Lösung meines Problems gearbeitet, scheinbar ohne daß sich der Zustand geändert hätte; und doch hatte jede Bekräftigung der Wirklichkeit des Guten und der wahren Beziehung des Menschen zu Gott ihre Wirkung gehabt, und jede war notwendig gewesen. Nun trat tiefes Gefühl der Dankbarkeit für das positive Prinzip, das unsere geliebte Führerin der leidenden Menschheit geoffenbart hat, an Stelle der Entmutigung, und mit dem aufrichtigen Verlangen nach weiterer Entfaltung nahm ich freudig das Studium des Lehrbuchs auf. Ich achtete nicht auf die Zeit, war aber nach wenigen Minuten vollkommen frei und bemerkte nicht die geringste Spur von Schwäche oder Rekonvaleszenz, obgleich ich ungefähr zwei Wochen nicht imstande gewesen war, feste Nahrung zu mir zu nehmen. Wohl empfand ich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit für die körperliche Heilung, aber diese läßt sich nicht mit dem wunderbaren geistigen Erwachen vergleichen, das die noch eben empfundene Niedergeschlagenheit verdrängt hatte, noch mit der freudigen Erkenntnis, daß diese Wahrheit allen Menschen zugänglich ist, und daß wir schon jetzt in das Allerheiligste eintreten können, kraft der Erkenntnis vom Reiche Gottes.

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