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Das Lob Gottes

Aus der April 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den Psalmen ist viel vom Lob Gottes die Rede. Für den ernststrebenden Schüler nun bedeuten diese Stellen mehr als eine Aufforderung, den Herrn zu preisen; er erkennt sie als eine Ermahnung, Gott höher zu schätzen denn alles andere. Allerdings begreift das Wort „Lob“ oder „Preis“ den Begriff von Dankbarkeit in sich; andererseits aber ist es klar, daß wir nur für das dankbar sind, was wir hoch schätzen. „Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt! ... Sie ist edler denn Perlen,“ heißt es in den Sprüchen. Und der Psalmist schlägt denselben Akkord an, wenn er singt: „Es danken dir, Gott, die Völker; es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns Gott, unser Gott.“ Ja wahrlich, wer die Erkenntnis Gottes hoch schätzt und sie in der Christlichen Wissenschaft sucht, wird reichlich gesegnet; das Land gibt sein Gewächs.

Im zweiten Kapitel des ersten Buchs Mose lesen wir: „Aber ein Nebel ging auf von der Erde.“ Von diesem Nebel haben sich die Menschen in bezug auf wahre Werte leider täuschen lassen. „Für den materiellen Sinn ist das Unwirkliche das Wirkliche, bis dieser Sinn durch die Christliche Wissenschaft berichtigt wird,“ erklärt Mrs. Eddy auf Seite 298 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.“ Daher kommt es, daß das, was keinen Wert hat, von diesem Sinn geschätzt und gepriesen wird, bis dann die Wissenschaft die Fähigkeit verleiht, zwischen dem, was wertlos und dem, was wahrhaft lobenswert ist, zu unterscheiden. Bekanntlich kann das ungeübte Auge Gemälde von künstlerischem Wert nicht richtig beurteilen, noch vermag das ungeübte Ohr herrliche Symphonien zu schätzen. Die sogenannten physischen Sinne müssen den Regeln der Kunst dienstbar gemacht werden, ehe die Kunstwerke richtig beurteilt werden können. Und so muß man auch erkennen lernen, daß diese Sinne sich dem geistigen Gesetz unterwerfen müssen, ehe Gott mit Verständnis gepriesen werden kann.

Das Leben Jesu diente ausschließlich dem Zweck, die Menschen auf das hinzuweisen, was lobenswert ist. Hätten die Menschen seine Ermahnung befolgt: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden,“ so wäre dadurch viel Weh und Ach auf Erden verhütet worden. Seine Worte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze,“ tönen durch die Jahrhunderte zu uns herüber und ermahnen uns, dem Geist, dem Gemüt und nicht dem Fleisch Macht zuzuschreiben und die Ehre zu geben. Die Aufgabe des Christus besteht dem Propheten Jesaja gemäß darin, „Kleider des Lobes für den Geist der Schwermut“ zu geben (nach der englischen Bibelübersetzung), und das Lebenswerk Jesu stand durchaus im Einklang mit dieser Verkündigung. Er entfernte die schweren Lasten der Krankheit und Sünde, die der materielle Sinn auferlegt hat, und gab dafür Gesundheit und Harmonie. Auch die Jünger, die in ihres Meisters Fußtapfen wandelten, gaben die Kleider des Lobes. Wir denken hier an Petrus und Johannes, die einen Lahmen an der Tür des Tempels heilten, so daß er „ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott.“ Bedeutungsvoll ist, daß heute wie damals Patient und Praktiker mit Lob gegen Gott in den Tempel eintreten.

Im sechzehnten Kapitel der Apostelgeschichte findet sich ein interessanter Bericht über das Ergebnis des Lobes Gottes. Wir lesen da, wie Paulus und Silas, nachdem sie in das innerste Gefängnis geworfen und ihre Füße in den Stock gelegt worden waren, um die Mitternacht „beteten ... und lobeten Gott. Und es höreten sie die Gefangenen.“ Diese mutigen Streiter Christi ließen in der dunkelsten Stunde und von Kerkermauern umgeben so unerschrocken ihr Triumph- und Loblied ertönen, daß das Gebäude bis auf die Grundfeste erbebte, die Bande von ihren Mitgefangenen und von ihnen selbst abfielen und der Kerkermeister zum Christentum bekehrt wurde.

Unsere Führerin wußte gleich diesen Jüngern, daß der Schüler die mesmerischen Suggestionen des Hasses, des Streites und der Furcht am allerbesten mit dem Lob Gottes vertreiben kann. Deshalb schrieb sie (Miscellany, S. 245): „Man lasse die Stimme der Wahrheit und Liebe über dem gräßlichen Lärm der sterblichen Nichtsheit ertönen, man lasse die Christliche Wissenschaft majestätisch ad infinitum voranschreiten, Gott preisen, die Werke der Urchristen tun und die Welt erleuchten.“ Gott richtig loben heißt, sich bewußt werden, daß alles Gute von Gott kommt und daß Er nichts als Gutes für Seine Kinder hat. Wenn wir Gott loben, so hilft uns das aus dem Schlamm der Materialität heraus; es befreit uns von der Neigung, uns selbst und andere zu verdammen. Der Mensch, der fest auf dem Prinzip gegründet ist, muß, wie die Sterne am Himmel, Gottes Lob verkündigen.

Als Hiskia geheilt war, sagte er: „Denn die Hölle lobet dich nicht; so rühmet dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Wahrheit.“ Das Grab, Schwermut und Kummer loben Gott heute ebensowenig wie zur Zeit Hiskias, und die Grube der Selbstsucht und Sinnlichkeit ist nicht der Ort, wo die Wahrheit zu finden ist. Das Verständnis vom Prinzip samt dessen Demonstration bringt die Suggestion zum schweigen, daß es außer Gott ein Selbst gebe — ein Selbst, das sündigen und leiden könnte. Das Psalmwort: „Der Grimm der Menschen preiset dich“ (Zürcher Bibel), wird sehr oft von Mrs. Eddy angeführt. Hatte sie doch in ihrer Erfahrung die Bedeutung dieser Worte in ihrer ganzen Tiefe ergründet.

Auf Seite 568 von Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Ein lauterer Gesang, süßer als er je zuvor zum hohen Himmel emporgedrungen ist, steigt nun klarer und näher zu dem großen Herzen Christi auf, denn der Ankläger ist nicht da, und Liebe läßt ihre ureigne und ewige Weise erklingen.“ Diese Siegeslieder werden schon jetzt von denen vernommen, deren Herzen von Liebe zu Gott erfüllt sind. In einem bekannten Lied heißt es:

Dein Lob erschallt von Meer zu Meer,
Bis Sonnen nicht mehr untergehn.

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