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Die Zugänglichkeit richtiger Ideen

Aus der April 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Menschen auf Reichtum an Geld oder Ländereien aus sind, wenn sie von ihren Mitmenschen Lob und Ehre oder von solchen, denen sie zugetan sind, Liebe erwarten, so stellt sich gar bald die Beschränkung ein. Der Dieb, der Eindringling, der Verleumder, der Undankbare widersetzt sich der Harmonie, nach der er trachtet. Sucht hingegen ein Mensch die Wahrheit, so gibt es keine Beschränkung. Jesus tat die Tür der Gelegenheit weit auf, als er sagte: „Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die Ich tue, und wird größere denn diese tun; denn Ich gehe zum Vater.“ Mrs. Eddy erklärt mit folgenden Worten aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 475) ganz genau, warum es nicht anders sein kann: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus. Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes und schließt alle richtigen Ideen in sich; ... das, was weder Leben, Intelligenz noch schöpferische Kraft aus sich selbst besitzt, sondern alles seinem Schöpfer Zugehörige geistig wiederspiegelt.“

Hieraus ist klar zu ersehen, daß ein etwaiger falscher Begriff vom Menschen sich auf die Annahme stützt, daß es außer Gott Leben, Intelligenz und schöpferische Macht gebe, und da der Mensch alle richtigen Ideen in sich schließt, so schließt der falsche Begriff vom Menschen falsche Theorien und Annahmen in sich. Es ist daher völlig klar, daß ein arges Gemüt, das mit bösen Theorien und Plänen erfüllt ist, keine Herrschaft beanspruchen darf, möge es sich auch auf seine ererbte Macht und sein Patronatsrecht berufen. Das sogenannte „königliche Recht,“ welches als willkürliche und selbstsüchtige Macht ausgelegt wird, bedeutet in Wirklichkeit, daß Könige regieren sollen, um „Gerechtigkeit anzurichten,“ und Fürsten herrschen sollen, um „das Recht zu handhaben,“ wie Jesaja klar darlegt. Mrs. Eddys Entscheidung dieser Frage in Wissenschaft und Gesundheit bringt die höchste Weisheit zum Ausdruck (S. 239): „Der schlechte Mensch herrscht nicht über seinen rechtschaffenen Nächsten. Es sei wohl verstanden, daß Erfolg im Irrtum Niederlage in der Wahrheit bedeutet. Die Losung der Christlichen Wissenschaft ist das Bibelwort:, Der Gottlose lasse von seinem Wege, und der Übeltäter seine Gedanken.‘“

Der Dichter sprach gewiß aus der menschlichen Erfahrung, als er sagte: „Die Erkenntnis kommt, aber die Weisheit zögert.“ Das liegt daran, daß die Menschen zuerst das Gute und das Böse in der menschlichen Vorstellung kennen lernen wollen, und dann erst durch Leiden veranlaßt werden, sich von diesen vergänglichen Vorstellungen der Weisheit zuzuwenden, die stets hat die Einladung an sie ergehen lassen: „Mein ist beides, Rat und Tat; ich habe Verstand und Macht. Durch mich regieren die Könige, und die Ratsherrn setzen das Recht. Durch mich herrschen die Fürsten und alle Regenten auf Erden. Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich.“

Die Art und Weise, wie rechte Ideen allgemein nutzbar gemacht werden können, ist von vielen Praktikern ihren zweifelnden Patienten dadurch veranschaulicht worden, daß sie ihnen versicherten, man könne sich Gesundheit und Harmonie ebensoleicht aneignen wie die Kenntnis des Einmaleins. Niemand hat ein Monopol auf das Einmaleins, und dessen Wert bleibt unverändert, ob es nun einem einzigen Kinde oder einer Welt von Mathematikern dient. Es gibt uns eine Reihe von richtigen mathematischen Ideen, und jeder Mathematiker schließt sie in sein Denken ein. Derjenige wäre kein Mathematiker, der Ausnahmen machen wollte, wie z. B. der ungerechte Haushalter, der in dem Fall des Mannes, welcher seinem Herrn hundert Malter Weizen schuldete, bereit war, den Betrag auf achtzig herabzusetzen. Ebensowenig ist der ein wahrer Mensch, der Ausnahmen machen will, indem er nur diejenigen wahren Ideen anerkennt, die ihm persönlich zum Vorteil gereichen; wie z. B. einer, der das Gebet zu selbstsüchtigen Zwecken gebrauchen möchte. Der Apostel Jakobus sagt, daß diejenigen umsonst bitten, die das, worum sie bitten, mit ihren Wollüsten verzehren. Deshalb läßt er die Warnung ergehen: „Nahet euch zu Gott, so nahet er sich zu euch. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen.“

Das Wunderbare an der christlich-wissenschaftlichen Bewegung und ihre Schönheit liegt darin, daß sie unendliche Gelegenheiten zur Erziehung und zum Fortschritt bietet. Mrs. Eddy hat die biblische Schatzkammer richtiger Ideen in bewunderungswerter Weise erschlossen. Vor ihrer Zeit bekannten sich die Bibelforscher zu veränderlichen Dogmen, und alle, die nicht mit diesen menschlichen Lehren übereinstimmten, wurden als Atheisten bezeichnet. Aber dank der Christlichen Wissenschaft fließt nun aus der Bibel eine solche Wärme und Liebe und Heilkraft, daß der verzagte Agnostiker Trost erlangt, der Unglaube schwindet und der Kern des Atheismus schmilzt. Es ist schon gar vielen höchst wunderbar vorgekommen, wie in ernsten Zeiten die Lektions-Predigten mit ihren Zitaten aus der Bibel und aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft genau die richtige Idee entfalten, die dann für jeden Tag die nötige Weisheit und für die Stunde der Prüfung die nötige Kraft verleiht.

Die vielen Zeugnisse von der Heilkraft der Wahrheit bilden einen wahren Strom der Erlösung, und solche, die nicht auf die Zeugnisse in den Versammlungen lauschen können, haben Gelegenheit, die vielen gedruckten Zeugnisse in unseren Zeitschriften zu lesen und so die Überzeugung zu gewinnen, daß die Segnungen, die die Christliche Wissenschaft entfaltet, allen Menschen zugänglich sind. Diese Zeugnisse geben uns die Hoffnung, daß wir auf Erden doch noch eine wahre Regierungskunst und die Führung wirklich großer Menschen erfahren werden. Mit diesem Zweck im Auge hat der Christian Science Monitor der Welt stets dargetan, daß die Feder mächtiger ist als das Schwert. Er hat beharrlich richtige Ideen in bezug auf Regierungsangelegenheiten verbreitet, gerade wie der Sentinel und das Journal richtige Ideen in bezug auf Religion verbreitet haben. Vom metaphysischen Standpunkte sind Mitra und Szepter eins, und Kirche und Staat als menschliche Annahmen und materielle Einrichtungen zur Beherrschung der Menschen verschwinden in der Erlösung; denn wie Mrs. Eddy offenbart hat, ist Erlösung „die Veranschaulichung von des Menschen Einheit mit Gott, wodurch der Mensch göttliche Wahrheit, göttliches Leben und göttliche Liebe wiederspiegelt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 18).

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