Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die goldene Regel

Aus der April 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst und gegen andere so zu handeln, wie man selbst behandelt zu werden wünscht, bedeutet ein und dieselbe Regel. Die goldene Regel [als Sittenregel gedacht, wie im Englischen] ist ein geistiges Erbteil der Menschheit, welches alle diejenigen wert halten, die Gott und den Menschen lieben. Sie ist selbstverständlich, wenn man ihren geistigen Sinn erfaßt hat, und es läßt sich nicht über sie streiten. Und doch widersetzen sich die Welt, das Fleisch und der Teufel ihrer praktischen Anwendung. Dieser tiefwurzelnde Widerstreit wird nur von der Christlichen Wissenschaft mit Erfolg beseitigt, weil nur sie es mit den mentalen Suggestionen aufnehmen kann, und zwar dadurch, daß sie deren Machtlosigkeit kundtut. Die goldene Regel fordert rechtes Denken als Basis zum rechten Handeln. Um sie streng zu befolgen, muß man ein Verständnis von der christlichen Metaphysik haben, denn diese offenbart die Nichtsheit des materiellen Lebens und der materiellen Erfahrung. Die Erkenntnis der unendlichen Güte Gottes und der Tatsache, daß Gott Gemüt ist, gibt uns die wissenschaftliche Gewißheit, daß ein vollkommenes Gemüt das Weltall, einschließlich des Menschen, erzeugt und erschaffen hat und diese Seine Schöpfung jetzt und immerdar regiert. Die Einheit Gottes und des Menschen beweist die Wesenlosigkeit des Hasses, des Neides, der Furcht und aller anderen mentalen Begriffe, die wider die goldene Regel streiten, und sie lehrt uns, unsere Feinde zu lieben, wodurch sie diesen Segen anstatt Fluch bringt.

Die Welt ist aufgerüttelt worden und lernt immer mehr die Gefahren des falschen Denkens erkennen. Sie sieht sich gezwungen, auf die Umtriebe einer feindlichen Psychologie zu achten, die die Welt durch die Übertretung der goldenen Regel zu beherrschen suchte, mit anderen Worten, durch das Aussenden mentaler Suggestionen, die den Zweck haben, das menschliche Gemüt zu verwirren und es sich dadurch zu unterwerfen. Gegen solche Versuche, mentalen Einfluß auszuüben, hat die Christliche Wissenschaft ein probates Mittel. Sie lehrt die Menschheit, daß niemand es nötig hat oder durch ein vorgebliches Gesetz gezwungen werden kann, böse Suggestionen anzunehmen oder sie seinem Denken einzuverleiben; daß es vielmehr dem Menschen freisteht und er berechtigt ist, im Einklang mit den Geboten Gottes, des göttlichen Gemüts, zu denken und dadurch den mentalen Fallgruben auszuweichen, die das sterbliche Gemüt schlau und geschickt bereitet hat.

Mrs. Eddy warnte ihre Nachfolger schon vor Jahren sowohl vor dem unbewußten falschen Denken, das allen Sterblichen eigen ist, wie auch vor den Methoden des bewußten falschen Denkens, die im Verlauf des Weltkrieges bloßgelegt worden sind. In „Miscellaneous Writings“ sagt sie (S. 31): „In einer Weise mental zu argumentieren, daß das Glück eines Mitmenschen bösen Einflüssen ausgesetzt und er moralisch, physisch oder geistig geschädigt wird, ist ein Vergehen gegen die goldene Regel und stößt die wissenschaftlichen Gesetze des Seins um.“ Der absichtlich falsch Denkende gebraucht die allgemein anerkannten Falschheiten der Welt, um die geistig Gesinnten anzugreifen und sie vom Gehorsam gegen Gott und vom Befolgen der goldenen Regel abzuhalten. Da das Gesetz der Welt in allen Fällen dem Gesetz Gottes weichen muß, so flüstert der Ränkeschmied denen zu, die die Kranken durch geistige Mittel heilen: „Was wird die Welt denken?“ und denen, die um die Freiheit kämpfen: „Was werden die Leute sagen?“ Als die Tochter der Herodias um das Haupt Johannes des Täufers bat, war der König „betrübt,“ wie wir in der Heiligen Schrift lesen; „doch um des Eides willen und derer, die am Tische saßen, wollte er sie nicht lassen eine Fehlbitte tun.“ Obgleich Pilatus Jesum nicht dem Pöbelhaufen übergeben wollte und obgleich ihm sein Weib ernstlich davon abriet, so tat er es doch, weil er „gedachte dem Volk genugzutun.“ Nur moralischer Mut, der auf geistiger Überzeugung beruhte, konnte unserer Führerin, Mary Baker Eddy, die Kraft verleihen, die sie nötig hatte, um der Welt das umwälzende Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ zu geben. Wenn die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft der Stimme der Welt gehorcht hätte, so hätte sie der Welt keinen Segen bringen können.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / April 1919

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.