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Freiheit

Aus der Juli 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dass das Denken der Menschheit eine Veränderung durchmacht, wird selbst dem oberflächlichen Beobachter täglich und stündlich klarer, und daß diese Veränderung zuweilen auf eine gute, zuweilen auf eine minder gute Art und Weise offenbar wird, ist dem, der sich die Mühe nimmt, die Tagesneuigkeiten zu lesen, ebenfalls offenbar. Viel mentaler Aufruhr kommt an die Oberfläche. Zum Teil äußert er sich in Ausständen und Androhung von Ausständen wegen wirklicher oder eingebildeter Einschränkungen der Rechte der Arbeiter, während sich die Kapitalisten den Forderungen der Arbeiter widersetzen. Und so scheint es zuweilen, als ob selbst die Grundfesten der Gesellschaft infolge des Hin- und Herzerrens der streitenden Mächte ins Wanken gekommen seien.

Für den, dessen Denken auf den Felsen geistiger Erkenntnis gegründet ist, sind diese Störungen keineswegs beunruhigend. Sie sind nur Zeichen der Zeit, die man wohl prüfen muß, die aber keineswegs den Zusammenbruch der bestehenden Gesellschaft andeuten; ja man kann das gerade Gegenteil hiervon aus der Tatsache schließen, daß das Wirken des Gesetzes des Prinzips noch niemals in der Weltgeschichte so offen von den geistigen Führern der verschiedenen Nationen anerkannt worden ist, wie gerade jetzt. Mrs. Eddy sagt auf Seite 227 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Bürger der Welt, nehmt die herrliche ,Freiheit der Kinder Gottes' an und seid frei!“ Diese inhaltsschweren Worte verlieren durch häufiges Wiederholen nichts an Bedeutung. Sie betonen nur die Tatsache, daß unsere Führerin mit prophetischem Blick erkannte, daß die Zeit schnell näher rückt, wo Gott, das Prinzip, nicht nur in Kirchenangelegenheiten, sondern auch in der Familie, in der Gesellschaft und im Staate in Betracht gezogen werden muß.

Seit Beginn der Weltgeschichte ist Freiheit, wo immer sie zum Ausdruck kommen konnte, der Gegenstand des menschlichen Sehnens gewesen, und man kann kaum annehmen, daß ein solches Sehnen sich nicht in dem Leben der primitivsten Menschen geäußert hätte. Es ist keine unvernünftige Behauptung, daß das Verlangen nach zwangloser körperlicher Tätigkeit, welches alle Menschen verspüren, nichts weiter ist als eine materielle Fälschung jenes Verlangens nach Freiheit, das jedem Gotteskind innewohnt. Ein Trachten nach beständiger Entfaltung der Freiheit ist eine der wirkungsvollsten Ursachen gewesen, die zur Erhebung des Menschengeschlechtes beigetragen haben. Freiheit der Handlung äußert sich in der niedrigsten Form als körperliche Bewegung, und der Versuch, sich von irgendeinem vermeintlichen körperlichen Zwang zu befreien, läßt nur das Verlangen des sogenannten menschlichen Gemütes nach Freiheit im Ausdruck des Gedankens erkennen. Ist es somit nicht eine augenscheinliche Wahrheit, wenn man behauptet, Freiheit sei ein elementares Ideal und daher das Erbe aller, von ihren niedrigsten Formen bis zu ihrem höchsten mentalen Ausdruck?

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