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Gerechtes Denken

Aus der Juli 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Demonstrationen der Christlichen Wissenschaft haben sich in solchem Maße verbreitet, daß jeder Tag reich ist an Heilungen. Wenn man nun die Heilungszeugnisse in den Zeitschriften liest, sie in den Mittwochabend-Versammlungen vernimmt und von der Befreiung und der unaussprechlichen Freude hört, die das Studium und die Anwendung dieser Lehre den kranken, sündigen, unharmonischen und verzagten Sterblichen bringt, dann hat man überzeugende Beweise von der Macht des göttlichen Gemütes, wie sie im gerechten Denken Ausdruck findet, sowie von der Tatsache, daß Gott heilt. All diese Beweise verbürgen die Umgestaltung, Besserung und Wiedergeburt der Welt, die dann stattfinden wird, wenn die Menschheit die absolute Wahrheit erfaßt hat und sie übt.

In den Sprüchen Salomos heißt es vom Menschen: „Wie er in seinem Herzen denkt, so ist er“ (n. d. engl. Bibelübersetzung). Der Gedanke geht der Tätigkeit voraus; der Gedanke bringt die Handlung hervor. Der Gedanke ist es, der das Leben, die Regierungen, die Nationen, die Welt gestaltet. Der Gedanke ist die Macht hinter allen industriellen Entwicklungen. Die Menschheit denkt beständig. Die menschlichen Gedanken offenbaren sich an ihren Körpern, in ihren Handlungen und in ihrem Leben. Durch ihren Gedankenausdruck, ihre Tätigkeiten und ihre Lebensweise lernen wir die Menschen kennen. Die Gedanken, die bei Mrs. Eddy schon so frühzeitig zum Ausdruck kamen, enthüllen die tiefwurzelnde Geistigkeit, die zu ihrem gründlichen Studium der Heiligen Schrift führte und später der Welt „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gab, ein Buch, welches geistige Erkenntnis und das geistige Verständnis der Bibel erschloß und entfaltete; und dieses Verständnis befähigte sie und befähigt ihre Nachfolger, die Kranken und Sünder zu heilen. Auf die Wichtigkeit des gerechten Denkens und die Wichtigkeit, selber zu denken, können wir nicht oft genug aufmerksam gemacht werden. Wenn wir beständig die ausgesprochenen Gedanken anderer annehmen und danach handeln, wenn wir unsere Probleme, die wir selber zu lösen verpflichtet sind, anderen überlassen, werden wir nur geringen Fortschritt im Demonstrieren machen. Erst müssen wir gerecht denken lernen und uns vom göttlichen Gemüt regieren lassen.

Das Vertrauen auf Gott und das Verständnis von Ihm als Prinzip führt zum gerechten Denken, denn gerechtes Denken ist das Erzeugnis der Liebe. Geistiges Denken ist gerechtes Denken, denn es ermöglicht uns, unsere eigenen Probleme richtig zu lösen; es erhebt uns über die menschliche Mentalität und die sogenannte Kraft der Suggestion, über den Hypnotismus, den tierischen Magnetismus und über alles ungerechte Denken. Es erhält das Denken rein und liebevoll gegen die ganze Menschheit. Wenn sich das göttliche Gemüt in der menschlichen Erfahrung durch richtiges Denken betätigt, scheidet es Habsucht, Zorn, Bosheit, Haß, Rache, alles Gott Unähnliche aus und führt zum Gehorsam, zur Demut, zur Sanftmut. Es erschließt das Verständnis vom Gesetz der Liebe, und infolgedessen spiegelt es Liebe wieder. Es verbannt falsche Auffassungen von Gott und offenbart Ihn als allmächtig, allwissend, allgegenwärtig, als eine stets gegenwärtige Hilfe in der Not.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 252 von „Miscellaneous Writings“: „Richtige Gedanken sind Wirklichkeit und Macht; falsche Gedanken sind Unwirklichkeit und Machtlosigkeit; sie besitzen das Wesen der Träume. Gute Gedanken sind wirksam; böse Gedanken sind unwirksam, und so sollten sie erscheinen. Fahren wir in dieser Kategorie fort, so finden wir, daß kranke Gedanken Unwirklichkeit und Schwäche, gesunde Gedanken hingegen Wirklichkeit und Stärke sind.“ Ungerechtes Denken führt zu Fehlern und Fehlschlägen, verschließt der Wahrheit und Liebe die Tür und öffnet sie weit dem Bösen, der Sünde, der Krankheit, dem Siechtum und dem Tode. Es führt zur Übertretung des Gesetzes Gottes und endet immer in Disharmonie und Leiden. Dieses dauert fort, bis die Sünde aufhört und das Unrecht gut gemacht ist. Ungerechtes Denken verdunkelt den Sonnenschein des Lebens, beraubt das Dasein alles dessen, was lieblich und schön ist, und setzt an dessen Stelle Sünde, Krankheit, Chaos, Finsternis, Kummer, Mißerfolg und Verzweiflung. Die Bibel enthält zahlreiche Warnungen vor den „listigen Anläufen des Teufels,“ vor der Hinterlist und der Doppelzüngigkeit, die die Absichten des Irrtums herbeizuführen suchen. „Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum Herrn.“

Alle Übel der Menschheit, all das Unrecht der Menschen und Nationen, einschließlich der unsagbaren Grausamkeiten und Verbrechen, all das Gemetzel und die Verwüstung des Weltkrieges sind die Folgen des ungerechten Denkens. Wenn durch die Erkenntnis, daß Gott das eine Gemüt ist, falsches Denken allgemein durch gerechtes Denken ersetzt wird, dann werden die göttlichen Gebote befolgt werden, man wird sich auf die göttlichen Verheißungen verlassen, die Welt wird erwachen und von den traurigen Folgen ihrer Ausschreitungen, von ihrer Gefühllosigkeit, ihrem Mesmerismus, von ihrem wüsten Traum des Schreckens und des Todes, von ihren wallenden Leidenschaften erlöst werden. Kriege werden aufhören, die Brüderschaft der Menschen wird sich verwirklichen, eine Vereinigung von Menschen und Nationen wird entstehen und dauernder Friede, dauernde Harmonie, Wahrheit und Liebe werden die Oberhand haben. Dann wird es heißen, wie der Prophet Jesaja sagt: „Das Land ist voll Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.“

Nun fragt vielleicht jemand: Wie können wir wissen, ob wir die Werkzeuge gerechten Denkens oder ungerechten Denkens sind? Wenn wir wirklich die Kranken und Sünder heilen, dann spiegeln wir Wahrheit und Liebe wieder; wir denken gerecht, denn der ungerecht Denkende kann nicht heilen. Wenn man den Menschen als Gottes Ebenbild, als Seinen Sohn und Erben sieht und erkennt, so ist das gerechtes Denken. Mrs. Eddy sagt uns an vielen Stellen in Wissenschaft und Gesundheit und in ihren anderen Schriften, wie wir uns in unserem Denken und in unseren Folgerungen leiten lassen sollen. „Um richtig folgern zu können, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein,“ sagt sie auf Seite 492 des Lehrbuches; und auf Seite 349 ihres Buches „The First Church of Christ, Scientist, und Miscellany“ lesen wir: „Induktives und deduktives Schließen ist nur dann richtig, wenn es geistig, durch Liebe veranlaßt und von Gott, Geist, hergeleitet ist; nur dann, wenn es das unendliche Wesen kundtut, einschließlich aller Gesetze, und wenn es alle Bedürfnisse des Menschen befriedigt.“

Geistigkeit offenbart sich durch gerechtes Denken; Fleischlichkeit bewirkt ungerechtes Denken. Ein falsches Leben ist das Ergebnis falschen Denkens, richtiges Leben ist das Ergebnis richtigen Denkens. So sehen wir also die Wichtigkeit des rechtlichen Denkens. Jetzt ist fürwahr die Zeit zum gerechten Denken. Die schwerwiegendsten Fragen, die der Welt je vorgekommen sind, warten der Lösung; und die Welt sucht nach einer richtigen Lösung und betet darum. Deshalb ist das Studieren, das Denken und das Beten der christlich-wissenschaftlich und gerecht Denkenden nötiger als je zuvor.

In dieser schweren Prüfungszeit der Weltgeschichte laßt uns für alle beten, die verantwortungsvole Stellen bekleiden, damit sie so gesinnet sein mögen, „wie Jesus Christus auch war.“ Laßt uns beten, daß diejenigen, die gesetzliche Macht haben, nicht durch Selbstsucht, Ehrgeiz oder Habsucht geblendet werden, sondern daß sie alle die geistige Erkenntnis erlangen mögen, um furchtlos und mutig widriger Umstände Herr zu werden, um alle Weltprobleme weise und genau zu lösen, damit ein dauernder Friede folgen könne. Laßt uns beten, daß die Menschheit überall materielles Denken für geistiges Denken und fleischliche Waffen für geistige Waffen umtausche, und daß die ganze Menschheit die Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart Gottes voll und ganz verstehen lerne und die Tatsache zu würdigen wisse, daß das göttliche Gemüt alles geschaffen hat und alles regiert. Gerechtes Denken samt dessen Ergebnis, eine gerechte Regierung, ist unmöglich ohne beständiges Beten; ja gerechtes Denken ist gleichbedeutend mit wahrem Beten.

Die göttliche Liebe offenbart dem Menschen durch die Christliche Wissenschaft die geistigen Wirklichkeiten des Seins und befähigt ihn auf diese Weise, die Unlauterkeiten und Irrtümer auszutreiben, von welchen die Sterblichen gefangen gehalten werden. Die Welt erwacht und lernt erkennen, was rechtliches Denken bedeutet. Sie hat ihrem Gesetzbuch den wesentlichen Inhalt der göttlchen Gebote einverleibt: „Du sollst nicht töten,“ „Du sollst nicht stehlen;“ und sie muß zuletzt das Gebot mit dazu nehmen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Die allgemeine Brüderschaft der Menschen dämmert, die Genesung der Völker fängt an sich zu verwirklichen. Und solches findet nicht durch menschliche Weisheit statt, sondern durch die unwiderstehliche Macht des göttlichen Gemütes. Kriege werden aufhören und der Friede der Welt wird dauernd gegründet sein, sobald die Menschheit die Tatsache erfaßt hat, daß es nur ein Gemüt gibt, nur eine Ursache und ihre vollkommene und unzerstörbare Wirkung.

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