Viele Segnungen sind mir während meines siebenzehnjährigen Studiums der Christlichen Wissenschaft zuteil geworden. Als ich anfang Dezember 1918 aus dem Osten nach Hause zurückreiste, erkrankte ich schwer; aber ich dachte an Jakob und hielt den Gedanken fest, daß Gott, die allgegenwärtige Güte, mich stützen würde, wie Er Jakob stützte. Indem ich die Ereignisse der vorhergehenden Tage überblickte, wurde es mir klar, wo dem Irrtum eine Tür offen gelassen worden war, durch die er hereinschleichen konnte. Als angebliche Maßregel gegen die Verbreitung der sogenannten Influenza-Epidemie waren auffallende Plakate, die vor dieser Krankheit warnten, in allen Eisenbahnstationen und sonstigen öffentlichen Plätzen angebracht worden. Ich war gerade mit anderen Problemen beschäftigt und schenkte diesen Warnungen nur vorübergehend Aufmerksamkeit, war also vor der Suggestion der Ansteckung nicht auf der Hut.
Zu Hause angekommen, fühlte ich mich schwach und krank, und während der nächsten paar Tage zeigten sich Komplikationen, wie schlimme Verdauungsbeschwerden und Lungenentzündung. Die treue Praktikerin, die wir zu Hilfe riefen, blieb eine Nacht zwölf Stunden an meinem Bett. Ich war so schwach, daß es mir unmöglich schien, allein ein klares Verständnis von der Wahrheit zu erlangen, ja ich weigerte mich sogar, heilende Worte, die man mir vorsagte, zu wiederholen. Einige Tage vor Weihnachten sah ich mich zufällig einen Augenblick im Spiegel, und der Augenschein der Sinne bot mir ein mentales Bild, das ich nur schwer loszuwerden vermochte. Plötzlich aber kam mir der Gedanke, daß ja das, was ich gesehen hatte, nicht der Mensch sei, wie ihn Gott nach Seinem Bilde geschaffen hat. Das geistige Erwachen hatte stattgefunden, und die Praktikerin, die mich am Nachmittag besuchte, freute sich mit mir darüber. Ihre Arbeit war offenbar getan, und die Behandlung kam am selben Tage zu Ende. Obgleich ich noch die meiste Zeit zu Bette lag und nicht ohne Stütze durchs Zimmer gehen konnte, wußte ich doch, daß ich geheilt war, und ich brachte viele Stunden mit dem Studium der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu.
Nie habe ich ein fröhlicheres Weihnachtsfest erlebt als in jenem Jahre. Jetzt verstand ich Christus, wie ihn Mrs. Eddy auf Seite 583 von Wissenschaft und Gesundheit definiert: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“ Ich war imstande, das Mittagsessen zuzubereiten und an unserer Mittwochabend-Versammlung teilzunehmen, mit tiefgefühlten Dank gegen Gott sowie auch gegen Mrs. Eddy für ihre unermüdlichen Anstrengungen zum Wohl der Menschheit. Zwei Tage später wurde ich aufgefordert, eine Arbeit zu leisten, die eine mehrtägige Abwesenheit von Hause nötig machte. Ich war im Dienste des himmlichen Vaters und vollendete das Werk, was mir dann meine Heilung zum Bewußtsein brachte. Täglich bete ich, daß mein Leben meine Dankbarkeit bezeugen möge.
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