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Die Lambeth Konferenz

Aus der Mai 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte lehrt uns, daß unter den Gläubigen orthodoxer Meinungen zu allen Zeiten eine Neigung herrschte, die Ansichten solcher, die sich von ihrer Kirchengemeinschaft getrennt hatten, kritisch zu prüfen. Unglücklicherweise wurden diese Prüfungen gewöhnlich nicht aus dem Wunsche der Aufklärung unternommen, sondern einfach zum Zwecke der Unterdrückung. Sollte für die Wahrheit einer solchen Behauptung ein Beweis nötig sein? Er starrt der Welt ins Gesicht in den Gesetzen gegen Ketzerei die sich in den Gesetzbüchern der Nationen befinden. Nach und nach, natürlich, wurden die Menschen etwas menschlicher, das Foltern von Ketzern wurde durch die staatliche Rechtsungültigkeit abweichender Ansichten ersetzt, und diesen folgte wiederum der gesellschaftliche Druck von Bigotterie und Unwissenheit. Voltaire, in seinen Briefen über England, anfangs des achtzehnten Jahrhunderts, erwähnte mit seinem üblichen, satirischen Witz die Tatsache, daß „ein Engländer, als einer dem Freiheit natürlich ist, auf seinem eigenen Weg in den Himmel eingehen kann.“ Es ist wahr, daß der Engländer der Kirchen-Liturgie, ob er „Ungläubiger, Ketzer oder Türke“ sei, in seinen eigenen Himmel eingehen konnte, ohne auf dem Wege durch das Gefängnis Seiner Majestät gehen zu müssen; aber es wäre interessant die Meinung des Nonkonformisten, des Juden oder des Römisch-Katholischen, über die Freiheit des Denkens zu vermehren, das ihm erlaubt gewesen war als der Tugendspiegel, Georg der Zweite, der Verteidiger des Glaubens war in England.

Georg der Zweite hat Georg dem Fünften Platz gemacht. Die Rechtsunfähigkeiten der Nonkonformisten, der Juden und der Römisch-Katholischen sind aufgehoben worden. Ein Erzbischof der römisch-katholischen hält sich in Westminster auf; ein jüdischer Lord-Oberrichter und Geistliche von der Freien Kirche sind eingeladen worden den Altar der Kathedrale zu ehren. Aber menschliche Vernunft fährt fort vorwärts und rückwärts zu gehen mit der Regelmäßigkeit der Ebbe und Flut. Nachdem sie ihren Hals vom Joche der Theologie befreit hat, beeilt sie sich ihn unter das Joch der Medizin zu beugen. An Stelle der neununddreißig Artikel ist der Katalog erblicher Krankheiten, an Stelle des Testeides hat sie den Impfzwang und, während sie zugibt, daß die Lehre vom Fall des Menschen oder der Transsubstantiation eine offene Frage sein könne, verwirft sie alles als Ketzerei, was die Wirksamkeit von Seren bezweifelt. Aber hier liegt die Schwierigkeit, die Schwierigkeit aller Bemühungen unlogischer Gesetzgebung. Wenn Glaubensfreiheit über die paulinische Lehre vom Fall des Menschen oder die Lehre des Neuen Testamentes über das Abendmahl erlaubt ist, warum sollte man dann der Glaubensfreiheit über das, was die Bibel über physisches Heilen lehrt, beraubt sein?

Gerade da haben die Entwerfer des Berichtes der kürzlich abgehaltenen Lambeth Konferenz ihren fundamentalen Irrtum gemacht, welcher jeden ihrer Schlüsse in bezug auf die Christian Science ungültig machte. Der Erzbischof und einunddreißig Bischöfe, die das Thema geprüft und den Bericht herausgegeben haben, machten sich dadurch, daß sie ihre Aufmerksamkeit auf die Theorie der Christian Science konzentrierten und ihre Betätigung außer acht ließen, des Kritizismus der demonstrierbaren Wissenschaft schuldig. Das Komitee welches im Sommer 1914 im Dekanat zu Westminster unter dem Präsidium des Dekans versammelt war, hatte nicht so geurteilt. Es erkannte die Hoffnungslosigkeit des Versuches die Ursache von der Wirkung zu trennen. Gleichmäßig vertreten von der leitenden Geistlichkeit und den ersten Ärzten, verlangte es und erhielt es Beweise von Heilungen durch die Christian Science, zusammen mit einer Antwort auf bestimmte Fragen seiner eigenen Wahl, und auf diese Weise handelte es nicht gegen Jesu Ermahnung: einen Baum bei seinen Früchten zu richten.

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