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Intelligenz

Aus der Mai 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit undenklichen Zeiten hat das menschliche Geschlecht, bewußt oder unbewußt, die Existenz einer Intelligenz, im Vergleich zu welcher der menschliche Intellekt nichts ist, zugegeben, und diese Anerkennung ist eines der Dinge gewesen das alle religiösen Annahmen, durch alle Geschichte hindurch, gemein hatten. Doch konnten diese religiösen Annahmen in ihrem Bestreben, die Natur dieser Intelligenz festzusetzen, nicht einig werden. Den Begriff, daß eine solche Intelligenz völlig böse sei wollte man nicht annehmen, da durch eine solche Denkart Furcht der einzige Beweggrund geworden wäre für richtiges Handeln, wie es auch in der Vergangenheit unter gewissen primitiven Völkern der Fall war, bis ein besseres Verständnis die Grundlagen ihrer Annahmen änderte. Sogar die Griechen und Römer, die zwar, materalistisch wie sie waren, keine solche Ansichten über die Quelle der Intelligenz, oder Gott, hatten, anerkannten trotzdem in ihren Berechnungen die gleichzeitige Existenz von mehr als einer angenommenen Intelligenz wie es auch viele seither getan. So lange als nicht irgendeine dieser angenommenen Intelligenzen als allerhaben angesehen wurde, war die Theorie keine so offensichtliche Sinnwidrigkeit wie es heute erscheint. Wenn sich jedoch mit der Zeit im menschlichen Denken ein religiöses System entfaltet hat, das seine Existenz auf eine Intelligenz gründete, die es allerhaben nannte, die aber, wie angenommen wurde, von einer anderen, nicht allerhabenen Intelligenz durchkreuzt werden konnte, oder sich erlaubte in einer, selbst nach menschlichen Grundsätzen, offensichtlich unweisen Art zu denken, wurde das Bedürfnis einer neuen, vernünftigen Erklärung ganz unverkennbar,— so unverkennbar als denkende Leute deutlich erkannten, daß solche Theorien in sich selbst kein Element, keine Beständigkeit und keinen Fortschritt enthielten.

Zweimal in der Weltgeschichte ist das Bedürfnis in dieser Richtung unmittelbar gestillt und die einzige wirkliche Grundlage für klares Denken gelegt worden, durch die Offenbarung der Intelligenz als ein unbegrenztes, allwissendes, universales, ewiges, allmächtiges, göttliches Gemüt, das vollkommen gut ist, weil es Gott ist. Die Natur dieses Gottes oder Gemütes wird in der Bibel und in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, offenbart; dem Buch, das der Welt die wahre Bedeutung, welche die Bibel für die Welt hat, gegeben hat.

Während seiner irdischen Laufbahn betonte Jesus unaufhörlich und nachdrücklich, daß Gott die all-beschützende Weisheit ist, welche, wenn verwertet, die Menschheit von aller scheinbaren Ursache für Kümmernis befreien würde. Nach seinen Lehren ist Gott unbegrenzt an Größe, Eigenschaft oder Anwendbarkeit, und keiner muß sich, aus Furcht sein Nächster besitze mehr als er, speziell anstrengen. Die Anwendbarkeit des Gemütes, für jeden einzelnen, hängt nicht davon ab wie viel sein Nachbar davon verwerte; denn, da sie unbegrenzt sind können die Möglichkeiten des Gemütes von keinem einzelnen erschöpft werden. Wir müssen eingedenk sein, daß Jesus sagte: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede ... werdet [ihr] die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“

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