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Die Wahrheit kennen

Aus der Mai 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bevor man aufhören kann das Unwahre zu glauben muß man für die Wahrheit empfänglich sein. Das einzige was geändert werden kann ist der sterbliche Gedanke, denn die Wahrheit ist unveränderlich; doch das ist gerade was das sterbliche Gemüt nicht tun will und es klammert sich fest an seinen Begriff von dem was es als wahr annimmt, selbst wenn ihm Tatsachen das Gegenteil beweisen, und es will seine Illusionen nicht aufgeben. Wie so oft, wenn sich eine Krankheitsannahme geltend zu machen scheint, sprechen die materiellen Sinne für die Annahme von Gefühl in der Materie; doch ändert das die Tatsache, daß Materie kein Gefühl hat, nicht. Nur solange als man willig ist eine Lüge zu glauben kann man getäuscht werden. Die Behauptung der materiellen Sinne ändert die Tatsache, daß der Mensch geistig ist und daß die Materie keine Wirklichkeit ist, nicht.

Die Behauptungen der materiellen Sinne sind nie wirklich. Jesus sagte vom Satan oder dem sterblichen Gemüt: „Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eignen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.“ Wir haben das Recht diesen täuschenden Zeugen Gehör zu verweigern und uns zu der klaren Wahrnehmung dessen, was die Wahrheit ist, zu erheben, anstatt diesen unzuverlässigen Behauptungen Glauben zu schenken. Man muß sich fest an die Wahrheit halten und den wirklichen Zustand deutlich verstehen. Die Wahrheit von allem ist immer gegenwärtig, das muß erkannt werden. Um das Absolute zu verstehen müssen wir für die höhere Stimme der Wahrheit empfänglich sein und zu den geistigen Hönen erhoben werden, die Johannes in der Vision seines Buches der Offenbarung erreicht hatte.

Das sogenannte sterbliche Gemüt ist eine Menge von Widersprüchen. Es nimmt das an, was der physische Wissenschafter als wahr erklärt über unsere materielle Welt, obschon die körperlichen Sinne nicht sehen können ob die Physiker die Wahrheit sagen; aber wenn es das was wirklich von Belang ist anbetrifft, die wichtigste Tatsache die man wissen kann, die Wahrheit über den Menschen, dann will es nicht glauben. Aber, wie Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 103): „In Wirklichkeit gibt es kein sterbliches Gemüt und folglich keine Übertragung sterblicher Gedanken und Willenskraft;“ und auch auf Seite 186: „Das sterbliche Gemüt befindet sich in Unwissenheit über sich selbst, sonst könnte es sich niemals selbst betrügen. Wenn das sterbliche Gemüt wüßte, wie es besser sein könnte, dann würde es besser sein.“ In einem solchen Fall würde es aufhören sterblich zu sein, und wenn es sich ein wenig über den Augenschein der Sinne erhoben und eine klarere Vision gewonnen hätte, würde es das Materielle verlieren, und indem das Falsche wegfiele könnte es das vollkommene Gemüt finden, und so gesinnet sein „wie Jesus Christus auch war.“

Die Christian Science ist demonstrierbar. Sie demonstriert die Wahrheit über Gott und Mensch. Der Augenschein der materiellen Sinne ist nicht wirklich, sie können darum über keinen Umstand wahr reden. Ist es daher nicht Zeit aus diesem materiellen Mesmerismus: eine Lüge zu glauben, zu erwachen, und sich selbst aus dieser Unwirklichkeit aufzurütteln? Sollen wir nicht die Wahrheit kennen lernen anstatt so hartnäckig an den Annahmen der materiellen Sinne festhalten? Wir wollen uns nicht entmutigen lassen wenn die Entfaltung nicht augenblicklich kommt, sondern unentwegt vorwärts gehen, weil wir wissen, daß die Erkenntnis der Wahrheit über irgendeinen Umstand den Gesichtspunkt erweitert, und dann wird es leichter die Wahrheit über jede vorkommende Erfahrung zu erkennen. Laßt uns willig sein zu empfangen. Wir wollen uns nicht vom sterblichen Gemüt überzeugen lassen es sei unvernünftig, das, was die materiellen Sinne nicht wahrnehmen können, zu glauben. Wir wissen alle wie täuschend diese Sinne sind; wie viele optische Illusionen sie darstellen. Nehme man zum Beispiel die zwei Stahlschienen eines Eisenbahngeleises, aus der Entfernung scheinen sie sich in eine Linie zu vereinigen, obwohl wir wissen, daß sie immer parallel fortlaufen. Das materielle Auge sagt uns nicht die Wahrheit und wir erkennen es und lassen uns darum von dem was wir sicher als wahr erkennen leiten.

Warum sollten wir uns über den wirklichen Menschen täuschen lassen? Man muß das Unwirkliche aufgeben und willig sein die Wahrheit zu kennen. Die Wahrheit ist Wahrheit wie schon gesagt; aber sie muß verstanden und den Umständen gemäß angewandt werden. Wir dürfen nicht müde werden im Wachen, denn das Böse möchte „auch die Auserwählten“ verführen. Man muß mit dem Panzer des Verständnisses angetan und bereit sein diesem Riesen von Falschheit mit Vertrauen zu begegnen, so daß sogar ein Kieselstein der Wahrheit seine aufgeblasene Kundgebung der Unwirklichkeit vernichten kann. Das Böse kann nicht bestehen wo die Wahrheit offenbart wird, denn wenn die Wahrheit erklärt wird hört die Lüge auf zu sein. „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Das ist die ewige Natur der Wahrheit, daß, wenn die Wahrheit erkannt wird, Unwissenheit verschwindet.

Durch die Christian Science wird der Welt die Wahrheit enthüllt. Sie muß bewiesen werden. Durch Verständnis kommt Befreiung von all den irrtümlichen Annahmen des sogenannten, sterblichen Gemütes. Welche gebundene Person möchte nicht frei sein? Warum denn dieses Heilmittel der Wahrheit nicht anwenden? Ginge man zu einem Arzt so würde seine Medizin eingenommen, selbst wenn von dieser speziellen Art noch nie etwas gehört worden wäre; man würde dem Verständnis des Arztes vertrauen. In derselben Weise sollte man, wenn man sich an die Christian Science wendet, willig sein, die Wahrheit anzunehmen selbst wenn einem ihre Anwendung unbekannt wäre. Ist das Verlangen aufrichtig so wird auch der Erfolg sicher sein. Wenn ein Seemann aus seiner wahren Richtung geht beschuldigt er nicht die Karte, sondern weiß, daß er, irgendwo auf seinem Weg, den rechten Kurs verlassen hat. Er geht zu seiner Karte und sucht wo er die falsche Wendung gemacht und wenn er es entdeckt hat geht er zurück, und fährt dann, in der rechten Richtung, sicher in den Hafen ein. Das können alle die diese Wahrheit zu demonstrieren suchen tun; wenn es ihnen klar wird, daß sie etwas Unwahres glauben, so wissen sie, daß sie nicht im richtigen Fahrwasser sind und müssen ihren Weg zurückgehen bis sie den Fehler finden. Wenn er gefunden und berichtigt ist gehen sie in den Hafen des Friedens und der Ruhe ein.

Wahrheit ist positiv und unveränderlich und es ist das Vorrecht eines jeden sich selbst als „einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit“ zu erweisen. Dieser sichere Ruhehafen ist für alle; doch oft begegnet man Stürmen ehe man sich geborgen fühlt daheim. Wir müssen getrost im Verständnis der Wahrheit, die absolut und unfehlbar ist, verweilen. Jesus sagte, daß seine Worte nie vergehen und diese Worte sind die Wahrheit er uns zur Betätigung gab. In einem unserer Kirchenlieder finden wir diese Versicherung und diesen Rat (Christian Science Hymnal, Nr. 160):

Wagt's, rufet unverzagt
Mit reinem Herz den Nam’
Der Wahrheit an;
Laßt alle uns vereint,
Der Freiheit Stern in Sicht,
Gehn vorwärts in das Licht,
Das ewig bleibt.

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