Meine tiefe Dankbarkeit gegen die Christian Science veranlaßt mich, hier von einigen Erfahrungen zu berichten, die ich während der Kriegszeit gemacht habe, und die die praktische Anwendbarkeit der Kenntnis von Wahrheit und Liebe darlegen. Ich kam 1914 ins Feld und wurde im Februar 1915 durch einen Revolverschuß verwundet. Die Kugel hatte den linken Oberarmknochen getroffen und ihn zersplittert, ferner war ein Blutgefäß verletzt worden und eine innere Blutung eingetreten, sodaß der Fall nach menschlichem Ermessen schwierig war. Man schaffte mich in ein Lazarett und ich bat von hier aus um Beistand im Sinne der Christian Science, der mir auch abwesend erteilt wurde. Bald ließ die Schwellung des Armes nach und es wurde ein Gipsverband angelegt, nachdem eine Röntgenaufnahme den Zustand des Knochens gezeigt hatte. Nach etwa fünf Wochen wurde der Verband entfernt, und es zeigte sich, daß das Geschoß, welches der Aufmerksamkeit des Arztes völlig entgangen war und von dessen Anwesenheit ich selbst nicht einmal Kenntnis gehabt hatte, am Ellenbogen auf ganz natürliche Weise den Körper verlassen hatte, so daß sie sich im Verbande liegend vorfand. Auf diese Weise war eine Operation unnötig geworden.
Auch hatte ich später im Felde oftmals Gelegenheit, die schützende Macht von Wahrheit und Liebe zu erfahren. Im Laufe der Kriegsjahre, die ich zum größten Teil an der Front zubringen mußte, wurde ich zweimal durch Granaten und Minen verschüttet, ohne nachteilige Schäden davonzutragen. Während der Aisneschlacht 1917 waren eines Tages sämtliche Unterstände (dugouts) meines Zuges zerschossen worden und ich selbst war, mit etwa zwanzig Leuten, in einem anderen Stollen verschüttet. Wir waren vollständig von der Luftzufuhr abgeschnitten und hörten selbst das schwere Minenfeuer, das auf unserem Abschnitt lag, kaum noch. Der Eingang war durch einen Volltreffer vollständig vernichtet und durch die herabstürzenden Erdmassen zugeschüttet. In diesem Zustand hielt ich unablässig an der Wahrheit fest und nach stundenlangem beharrlichem Bemühen gelang es uns schließlich, wieder Luft zu bekommen und hinauszugelangen. Als wir uns umsahen, war der Graben vollständig eingeebnet und in ein Trichterfeld verwandelt, als ich jedoch in die Nähe meines Unterstandes kam, war dieser heil und ich fand das Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ noch aufgeschlagen auf dem Tische liegend, wie ich es verlassen hatte.
Um alle Segnungen aufzuzählen, die ich während dieser Zeit hatte, ist der Raum zu eng und ich möchte mich zum Schluß nur noch darauf beschränken, hier zu bezeugen, daß sich bei meiner Gefangennahme 1918, Gott als mein Erhalter und mein Leben gezeigt hat. Außer einer leichten Verletzung, die ich bei dieser Gelegenheit davontrug, und die in ganz kurzer Zeit geheilt war, habe ich alles heil überstanden und kam nach sechzehn Monaten Kriegsgefangenschaft wieder zu den Meinen zurück. Während der Kriegsjahre kam ich, dank meiner Bemühungen stets recht zu denken und eine demonstrierbare Kenntnis der Wahrheit zu offenbaren, niemals in die Lage, meinen Mitmenschen zu schaden. Die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit habe ich oftmals im Schützengraben gelesen und war oft bemüht im „Todesschattentale“ die Tatsache, daß Gott unser Leben ist, zu bekräftigen. Mrs. Eddy sagt auf Seite 340 unseres Lehrbuches: „Der eine unendliche Gott, das Gute, vereinigt Menschen und Völker; richtet die Brüderschaft der Menschen auf; beendet die Kriege; erfüllt die Schriftstelle:, Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst‘; vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — alles, was in sozialen, bürgerlichen, kriminalen, politischen und religiösen Gesetzen verkehrt ist; stellt die Geschlechter gleich; hebt den Fluch auf, der auf dem Menschen liegt, und läßt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte.“ Diese Worte zeigen, daß die Christian Science der Weg zum Frieden und der großen Brüderschaft der Menschen ist.
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