Mein Zeugnis über die Segnungen der Christian Science unterscheidet sich, glaube ich, von den meisten die ich gelesen habe, da ich nicht darauf aufmerksam wurde wegen ihrer heilenden Macht; auch habe ich von keinen wunderbaren physischen Heilungen zu erzählen. Als das ungewöhnliche Ding dieses Zeitalters, eine gesunde Frau, war ich gegen alle Religion gleichgültig geworden. Meine alten religiösen Anschauungen wurden als Erzählungen der Vergangenheit zurückgewiesen, ich wußte nicht was ich glauben sollte und hatte aufgehört die Bibel zu lesen und meine Gebete zu sagen.
Als wir in 1911 in England reisten traf meine Schwester in einem Hotel in London eine stille, sanfte Frau, mit freundlichem Antlitz, zu der sie sich sehr angezogen fühlte durch eine Bemerkung die sie bei Tische gemacht hatte. Meine Schwester blieb zurück um mit der Dame zu sprechen und als sie zu mir ins Zimmer kam schien sie voll Interesse und erregt und sagte: „Die Frau ist eine Christian Scientisten. Sie lud uns ein morgen mit ihr zur Kirche zu gehen. Wirst du kommen?“ Ich sagte: „Ja, ich bin nicht übers Meer gekommen um irgend etwas, das ich über die Bewegungen in der Welt lernen kann, zurückzuweisen.“ Nur um etwas Unbekanntes zu hören begleitete ich sie zur Kirche, und habe seither nie wieder nur aus eigenem Willen die Kirche einer anderen Denomination betreten. Der Friede und die Einfachheit des Gottesdienstes waren wohltuend, solche denen wir vorgestellt wurden hießen uns liebevoll willkommen und schienen so glücklich und interessierten sich über unser Hiersein; ich war von Süd-Afrika und meine Schwester aus Australien.
Mein erster Besuch einer Zeugnisversammlung war eine Überraschung für mich, besonders als ich Frauen in der Kirche sprechen hörte. Auf unserer Reise kamen wir nach Harrogate, wo wir eine Woche bleiben wollten und drei Monate verbrachten, die ganze Zeit die wir noch hatten für unseren europäischen Besuch. Wir wollten unter den Christian Scientisten dort bleiben, gegen die wir unsere Dankbarkeit für ihre Freundlichkeit und süße Freundschaft nie genügend ausdrücken können.
Nach meiner Rückkehr nach Süd-Afrika war ich vom Verkehr mit Christian Scientisten abgeschnitten, da ich auf einer Farm wohnte wo sich niemand dafür interessierte. Aber schließlich fand ich eine Scientistin siebzig Meilen weiter weg und begleitete sie zu einem Vortrag, ein Weg von über hundert Meilen. Als ich später lernte, daß in Cape Town Klassenunterricht gegeben wurde besuchte ich in 1915 eine Klasse. Mein Gebet auf dem Wege nach Cape Town, eine Reise von zwei Tagen und zwei Nächten, war, daß ich dort Freunde finden werde, und es wurde ganz erfüllt. Ich traf liebe Leute und mein Leben ist geändert und bereichert worden durch einen Kreis der besten Freunde. Ohne die Bande der Christian Science wäre das für jemand der so zurückgezogen lebt wie ich unmöglich gewesen. Jetzt habe ich gelernt, daß es keine wirkliche Einsamkeit gibt und ich kann mich über das Landleben, das ich führen muß, freuen.
Auch für eine physische Heilung die ich kürzlich gehabt bin ich dankbar und für die Hilfe die mir beim Überwinden des Leides das mich betroffen, als ich einen Sohn verlor im Krieg, zuteil wurde, eine Heilung, welche nur die Christian Science vollbringen konnte. Die Lesezimmer sind für mich ein großer Trost, denn man kann immer hingehen und ist sicher ein freundliches Interesse und Willkommen zu finden. Es ist ein Trost zu denken, daß sie in der ganzen Welt verbreitet sind und niemand einsam zu sein braucht. Es ist wahr, daß die Christian Science die Bibel erhellt, und daß durch ein Studium derselben die Liebe für Gott größer wird. Man erkennt das Wunder von dem großen, inspirierten und selbstaufopfernden Leben unserer Führerin mehr von Tag zu Tag. Keine Worte können die Größe ihres Werkes für die Menschheit ausdrücken.
Kingswood, Transvaal, Süd-Afrika.
    