Viel ist über Platz gedacht und gedacht und geredet worden und viel wird noch darüber gedacht und geredet. Jeder möchte gern wissen, wo sein rechter Platz ist und wie er ihn ausfüllen kann. Vieles im Ringen der Menschen kommt von ihrer offenkundigen Unfähigkeit zu wissen, wohin jeder einzelne gehört. In der Tat hängt Zufriedenheit oder Unzufriedenheit anscheinend oft in großem Maße von Platz ab, und die Menschheit hat angenommen, daß ihr Glück oder Unglück durch die Zahl und die Art der Plätze, die auszufüllen sind, bestimmt worden ist, und davon, ob sie richtig verteilt worden sind oder nicht. Dieser Glaube scheint nahezu so allgemein zu sein, daß wir heute unzählige Menschen klagen hören, es gebe keinen Platz für sie; während viele andere sich aufreiben, weil sie an Plätze sind, die ihnen nicht gefallen; oder noch andere rennen umher, um Plätze zu finden, von denen sie hoffen, daß sie ihrem Wunsch mehr entsprechen.
Tatsache ist, es gibt für jeden nur einen rechten Platz, und das ist der Platz „unter dem Schirm des Höchsten”. Erst wenn man durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft verstehen lernt, sich selbst in Gott, dem göttlichen Gemüt, zu finden, umgeben von den Ideen dieses Gemüts, kann man überhaupt wissen und sich beweisen, daß man auf seinem rechten und angemessenen Platz ist.
Nun hat jeder einzelne in erster Linie sich im Innersten seines Herzens dafür zu entscheiden, daß dieser Platz „unter dem Schirm des Höchsten” der einzig wirklich wünschenswerte Aufenthalt ist. Wie könnte es anders sein, da wir doch darin alles, was gut ist, alles, was wahr ist, alles, was erhaben und befriedigend ist, finden. Es ist ein großer Platz, weil er die Unendlichkeit umfaßt; es ist ein guter Platz, weil es nichts darin gibt, „das da Greuel tut und Lüge”; es ist ein schöner Platz, weil darin alle vollkommenen Kundwerdungen der ganzen Wissenschaft und Kunst zu finden sind; es ist ein interessanter Platz, weil darin die unendliche Intelligenz zum Ausdruck kommt; es ist ein sicherer Platz, weil die göttliche Liebe darin regiert; es ist ein Platz befriedigender Kameradschaft, weil alle Söhne und Töchter Gottes darin leben.
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