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„Rechtschaffne Werke der Buße”

Aus der November 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seiner geistvollen Verteidigungsrede vor dem König Agrippa, wie sie in der Apostelgeschichte berichtet ist, warf Paulus einen Rückblick auf sein Leben sowohl vor als auch nach seiner plötzlichen Bekehrung auf dem Wege nach Damaskus. Als Ergebnis dieser Erfahrung und der darauffolgenden geistigen Erleuchtung konnte er erklären, daß das neue Verständnis, das ihm zuteil geworden war, ihn befähigte, „zuerst denen zu Damaskus und zu Jerusalem und in alle Gegend des jüdischen Landes und auch den Heiden” zu verkündigen, „daß sie Buße täten und sich bekehrten zu Gott und täten rechtschaffne Werke der Buße”, oder, wie andere Übersetzer den letzten Satz wiedergegeben haben, „ein Leben leben möchten, das mit Buße übereinstimmt”. Offenbar gründete Paulus seine Verteidigung auf die Tatsache, daß er durch sein Lehren und sein Beispiel viele Menschen von einem Leben sündhafter Vergnügungssucht und bloßer Materialität mit den sie begleitenden Sünden und ihren üblen Folgen zu einem Leben der Reinheit, Selbstlosigkeit, Rechtschaffenheit, Nützlichkeit und Heiligkeit führen konnte, einem Leben, das in hohem Grade mit den Geboten des Gründers des Christentums übereinstimmt. Auf diese Weise zeigte Paulus den Sterblichen den Weg zur Seligkeit durch Buße, durch das Aufgeben das sündhaften Lebens, durch das Erwachen zu der Tatsache, daß die Sünde nicht unvermeidlich ist.

Christus Jesus hob die Tatsache, daß die Sterblichen nur durch Buße erlöst werden können, nicht weniger bestimmt hervor. „Tut Buße und glaubt an das Evangelium!” lautete seine Ermahnung gleich zu Anfang seines Wirkens. Mrs. Eddy war von der Notwendigkeit der Buße so überzeugt, daß sie sie als zweiten der drei Hauptpunkte nannte, die erlangt werden müssen, ehe die Menschheit durch die Demonstration der Christlichen Wissenschaft wiedergeboren werden kann. Hierüber spricht sie sich auf Seite 107 von Miscellaneous Writings folgendermaßen aus: „Der Mangel an Erkenntnis der eigenen häßlichen Gesinnung und daher an Buße, einer tiefen Buße, die man nie bereut, verzögert und vernichtet in gewissen krankhaften Fällen das Wachstum der Christlichen Wissenschafter”. Und im nächsten Satz habt sie dies noch ausdrücklicher hervor: „Ohne die Erkenntnis seiner Sünden und ohne eine so ernste Buße, daß diese sie zerstört, ist niemand oder kann niemand ein Christlicher Wissenschafter sein”. Könnte es nachdrücklichere Worte geben? Dem Erkennen der Sünde muß eine Buße folgen, die so tief, so aufrichtig, so ernst ist, daß sie die Sünde zerstört und auf diese Weise die Sterblichen von den bösen Wirkungen der Sünde befreit.

Eine so betätigte Buße ist weit mehr als das Bereuen unrechten Handelns: sie wird sogar ein wirksames Mittel zur Zerstörung sündiger Annahmen. Wie ist dies möglich? Eine Buße dieser Art schließt die Erkenntnis der Nichtsheit der Sünde, der Unwirklichkeit des Bösen,—des urhebers der Sünde—, in sich, da Gott, das Gute, unendlich und das All ist. So verschwindet sowohl das Böse als auch seine scheinbare Tätigkeit mit der Erkenntnis ihrer Nichtsheit. Wie viel größer wird die Bedeutung der Buße im Lichte der Worte unserer Führerin! Die „rechtschaffnen Werke der Buße”, die, wie Paulus, jeder Christ hervorbringen muß, um seinen Standpunkt zu beweisen, bestehen in der Zerstörung des Bösen und seines Anspruchs auf Wirklichkeit in erster Linie im eigenen Denken; und dieses Verständnis wird bei richtiger Anwendung diejenigen befreien, die bei uns Hilfe suchen. Eine Buße in diesem Sinne schließt das Leugnen der ganzen Materialität in sich, ja das Verständnis der Nichtsheit aller angenehmen Annahmen, die den vielen Erscheinungen des Irrtums, daß der Materie Leben innewohnt, anzuhaften scheinen.

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