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„Das verborgene Manna”

Aus der Juni 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Offenbarung des Johannes lesen wir einen Spruch, der für den Christlichen Wissenschafter von großer Bedeutung ist: „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna”. „Wer überwindet”! Es ist also klar, daß derjenige, der überwindet, das Vorrecht hat, die den Kindern Gottes verliehenen Segnungen zu empfangen; er soll von des Himmels Reichtümern kosten und satt werden. „Wer überwindet”, dem soll es gegeben werden!

Als der Erlöser vor mehr als neunzehnhundert Jahren in die Welt kam, sahen die Weisen dort seinen Stern, wo der Materialismus die von den Erzvätern und Propheten vor alters gelehrten reinen, einfachen Wahrheiten dem Blick verborgen hatte. Der Morgenstern ging auf; und die Wachsamen erfuhren die Wunder, die Jesus durch seine erhabene Vision der Gottessohnschaft vollbrachte, die ihn befähigte, den verhüllenden Schleier des irregeleiteten Sinnes zu lüften und den Menschen Erlösung zu bringen.

Was für eine Vorbereitung, fragt man sich, war für diesen großen Darleger der Wahrheit nötig, um zu solchen Höhen der Kraft und der Gewißheit zu gelangen, daß er fähig war, mit einem Wort die Fesseln, die die Sterblichen an Sünde, Krankheit und Tod ketteten, zu sprengen? Unser Meister, „der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde”, muß seinen Weg zur Herrschaft zweifellos durch unentwegte Treue, beständige Ergebenheit und unerschütterlichen Gehorsam gewonnen haben. Zweifellos befähigte ihn seine Selbstaufopferung, Hingebung und Reinheit, durch den Schleier der Materialität hindurchzudringen und das Manna, Gottes immerwährende Gaben für den Menschen, die die Unwahrheit verdeckt hatte, ans Licht zu bringen.

Durch die ganze Heilige Schrift hindurch erkennt man, daß die Wahrheit den Menschen im Verhältnis zu ihrem Sieg über den Glauben an das Böse geoffenbart wurde. Abraham, Jakob, Mose und Daniel gelangten zu unsterblicher Anerkennung durch die Treue gegen die ihnen klar gewordene Wahrheit, durch Gehorsam gegen die Forderungen der Liebe,— den Gehorsam im Opfern alles dessen, was ihre hohe Mission hindern oder das Licht der Erleuchtung hätte von ihrem Pfade abhalten können. Das reine Leben unserer Führerin Mrs. Eddy, ihre selbstlose Hingebung, ihr unerschütterlicher Mut angesichts der vielen Erfahrungen in der Wüste und ihr Sieg über den Irrtum befähigten sie schließlich, die Wolken des Unglaubens zu zerstreuen und die Stimme aus Galiläa so deutlich zu hören, daß die Welt wiederum gesegnet ist,— erleuchtet durch einen Offenbarungsstern, dessen Licht dem Menschengeschlecht Freiheit verkündet. Es besteht kein Zweifel, daß dem, der „überwindet”, das Verständnis des wahren Seins verliehen wird,— das Verständnis, das von der Knechtschaft der Furcht, der Sünde, der Krankheit und des Todes befreit.

Viele Menschen kamen an die Schwelle der Christlichen Wissenschaft so sehr mit Sünde beladen, von Krankheit gequält oder von selbstauferlegtem Leiden bedrängt, daß sie in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung fast untergingen. Mit was für einer unbeschreiblichen Freude haben sie aus dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, gelernt, daß Christi tröstende und heilende Botschaft eine beweisbare, immer gegenwärtige Gabe ist, die nicht ausschließlich vergangenen Jahrhunderten angehört, sondern immer zur Verfügung steht! Nach und nach wurde die Unwahrheit der unnachgiebigen Lehre von der Wirklichkeit, Gesetzmäßigkeit und Allerhabenheit des Bösen bloßgestellt und ihre scheinbar überwältigende Offenkundigkeit auf das Nichts zurückgeführt.

Der wesentliche Punkt nun, in dem sich die Christliche Wissenschaft von anderen Glaubenslehren unterscheidet, und den der Forscher erkennen muß, wenn er Erfolg haben will, ist die Unwirklichkeit des Bösen. Obgleich dieser Punkt von den sogenannten materiellen Sinnen immer wieder bestritten und angegriffen wird, und obgleich der Christliche Wissenschafter bei jedem Schritt dem Glauben an die Macht und Wirklichkeit des Bösen begegnen kann, so kann der Sieg über den Glauben an das Böse nur verkündigt und die Leiden der Menschen einschließlich ihrer Sünden und Krankheiten nur überwunden werden, wenn die Unbedingtheit der Wahrheit im täglichen Leben rückhaltlos angenommen und die vollständige Unwahrheit der Ansprüche des Bösen anerkannt wird.

Und wie können diejenigen, die die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft an sich selbst erfahren haben, den Tag beschleunigen, wo diese Botschaft in der Welt angenommen wird? Was können sie täglich, ja, stündlich tun, um dieses Licht in das Leben mühseliger Männer und Frauen scheinen zu lassen? Was für eine Verantwortung haben sie dabei? Ohne Zweifel, in Übereinstimmung mit der ihnen geoffenbarten Wahrheit, die ihren Ausblick so herrlich umgestaltet hat, zu leben; in ihrem Leben jene selbstlose Liebe und jenes sanfte Wirken so aufrechtzuerhalten, wie Jesus der Christus sein Leben der Selbstaufopferung dadurch vorbildlich gestaltete; eine solche Reinheit und Tugend auszustrahlen, daß das Heer der Einflüsterungen des sogenannten sterblichen Gemüts aus Mangel an Ausdruck oder Zeugnis unterdrückt wird, oder wie Mrs. Eddy sich ausdrückt: „Was die Falsche Annahme jetzt und jemals äußern mag, lasse man der Vergessenheit anheim fallen; es sei ‚vergessen — ohne Klang — sarglos und grabeslos‘” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 441). Ihre weitere Pflicht ist, in Treue jener Zeiten der Erquickung zu gedenken, wo klares Erkennen, Erleuchtung und Verständnis den Weg erhellten, damit, wenn Finsternis ihren Pfad wieder zu verhüllen scheint, und dieser durch die Wüste führt, uns die Erinnerung an jene erhabenen Augenblicke zu noch höheren geistigen Zonen führen kann. Ihre Pflicht ist, böses Denken und Reden zu überwinden, die Gewohnheit, an ihrem Mit-bruder untergrabende Kritik zu üben, aufzugeben, und wenn Krankheit, Furcht, Sünde oder Tod an die Tür klopft, unerschütterlich und unerschrocken den Maßstab der Vollkommenheit des Menschen hochzuhalten und durch die finsterste Nacht hindurch, bis die Wolken zerstreut sind, stets eingedenk zu sein, daß Gott und der Mensch eins sind.

Indem sich der Christliche Wissenschafter, ausgerüstet mit dem Geheimnis des Sieges — der Erkenntnis der Wahrheit —, in dieser Weise über die alte Lehre von der Wirklichkeit, Gegenwart und Macht des Bösen entschlossen erhebt, schreitet er vorwärts. In dem Maße, wie das Licht der Offenbarung seinen Pfad erleuchtet, läßt er die finsteren Schatten des materiellen Sinnes hinter sich, und die flüchtigen irdischen Schätze geben den unvergänglichen Freuden des Geistes Raum, bis schließlich des Menschen Erbschaft als das vollkommene Kind Gottes gewonnen ist.

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