Mit dankerfülltem Herzen möchte ich die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft bezeugen. Im Jahre 1918 litt ich an Grippe und nachher an Anfällen, für die die Ärzte überhaupt keinen Namen wußten, und die sich oft dreibis viermal täglich wiederholten. Nach diesen Anfällen war ich immer mehrere Tage vollständig erschöpft. Im Frühling 1921 wurde ich sehr krank. Da wir nichts Besseres wußten, suchten wir bei Ärzten Hilfe. Innerhalb dreier Jahre wandten wir uns an acht verschiedene Ärzte; doch vergebens. Keiner wußte eigentlich, worum es sich handelte, und jeder sagte etwas anderes. Sie befürchteten, ich könnte plötzlich erblinden oder lahm werden. Was für schreckliche Furchtgedanken dies waren!
Ich durfte zu lieben Bekannten gehen, bei denen ich schon früher einige Monate zur Erholung war. Diesmal wollte das Leiden gar nicht weichen, obgleich ich doch in frischer Luft war. Anstatt daß es besser wurde, verschlimmerte es sich, so daß wir uns auch dort an einen Arzt wenden mußten, der Diät verordnete. Drei Wochen lang aß ich nichts als Griesbrei, Zwieback und Milch. Obgleich ich alle Verordnungen des Arztes genau befolgte,— und es waren deren viele,— wollte sich mein Zustand nicht bessern. Ich sehnte mich so sehr nach Hause, da mir der Gedanke kam, wenn ich doch sterben müsse, so möchte ich zu Hause bei meinen Lieben sein. Daher holten mich die Eltern schweren Herzens nach Hause. Meine Mutter hatte aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, da ihr eine Bekannte von der Christlichen Wissenschaft erzählt und ihr die Adresse einer ausübenden Vertreterin gegeben hatte. Das Zutrauen hatte ich selbstverständlich zu allen Ärzten ganz verloren; und so wandten wir uns an die Christliche Wissenschaft als letzte Zuflucht.
Wir gingen so bald wie möglich zu einer Praktikerin, die mir sehr liebevoll half. Sie erklärte mir, daß ich das Leiden nicht zu fürchten brauche; daß Gott — die Wahrheit, das Leben und die Liebe — das unendliche Gute ist. O wie erleichtert und glücklich ich mich fühlte! Etwas unsagbar Schweres, das mich mit aller Gewalt niederdrückte, war von mir gewichen. Von Tag zu Tag fühlte ich mich kräftiger, und das Leiden trat nicht mehr auf.
Alle Bekannten verwunderten sich, daß ich in so kurzer Zeit ein gesundes Aussehen bekam, und sie konnten nicht begreifen, daß das Leiden so plötzlich verschwunden war. Vier Jahre sind nun seit meiner Heilung verflossen, und ich erfreue mich der besten Gesundheit. Von da an besuchte ich immer die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen und schöpfte durch die Zeugnisse immer neuen Mut. Ich bin auch dankbar, die Sonntagsschule besuchen zu dürfen, um dort immer besser verstehen zu lernen, was Gott und der Mensch ist.
Für alle Segnungen, die ich durch die Christliche Wissenschaft empfangen habe, bin ich unserem Vater-Mutter Gott von ganzem Herzen dankbar. In Ehren gedenke ich Mrs. Eddy, die der Welt die Bibel erläuterte. Mein Bestreben ist, meine Dankbarkeit im täglichen Leben kundzutun. „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat”.
Bern, Schweiz.
