Die Worte Miltons: „Sie dienen auch, die nur steh'n und warten” haben der Verfasserin dieser Betrachtung eine Reihe hilfreicher Gedanken eröffnet. Ruhig abwarten ist oft die schwerste aller Aufgaben, die wir aufgefordert werden können, zu erfüllen. Doch wie häufig wiederholen sich durch die ganze Bibel hindurch und in den Schriften unserer Führerin Mrs. Eddy die Gebote zu warten, stille zu sein,— zu wissen!
Beruht unsere Unwilligkeit zu warten nicht zum großen Teil auf einer falschen Auffassung der Bedeutung des Wartens oder darauf, daß wir versäumen, nach dem Verständnis seiner Bedeutung zu trachten? Wie oft versucht das sogenannte sterbliche Gemüt, uns den Glauben einzureden, es gebe nicht viel, das wir tun können! Hätten wir nur Gelegenheit, in größerem Umfange zu dienen, Praktiker, Kirchenbeamter, Leser zu sein, mit der Führung der Tätigkeiten Der Mutter-Kirche in enger Verbindung zu stehen,— o, wie wir dann arbeiten würden, und was für eine Erhebung es für uns wäre! Doch wäre es so? Die Probe darauf, was wir tun würden, wenn wir auf Posten von scheinbar größerer Verantwortlichkeit und günstigerer Gelegenheit zu dienen gestellt wären, ist genau das, was wir jetzt tun, genau der Gebrauch, den wir von den uns gebotenen Gelegenheiten jetzt machen. Ein christlich-wissenschaftlicher Lektor sagte unlängst, was unserer Bewegung am meisten not tue, sei, daß jeder Christliche Wissenschafter seine Arbeit nach bestem Können da verrichte, wo er sich gerade befinde.
Abwarten heißt nicht mit gefalteten Händen müßig dasitzen. „Alles wohl ausrichten und das Feld behalten”, vielleicht inmitten von Vorwänden der Entmutigung, des Mangels, des Kummers oder der Krankheit, ist manchmal schwerer als es scheinen möchte, sich mit sterblichen Waffen in den Kampf zu stürzen. Doch nur in dem Maße, wie wir fest und unentwegt für das einstehen, was wir für recht halten, und geduldig auf den Herrn harren, gewinnen wir den Sieg.
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