Gesang als Ausdruck freudiger Verehrung Gottes und Seiner Herrlichkeit wurde vom jüdischen Volke frühzeitig als eine Anbetungsweise eingeführt. Unmittelbar nach ihrem siegreichen Durchzug durchs Rote Meer priesen Mose und die Kinder Israel den Herrn mit folgenden Worten: „Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan”. Immer wieder, wenn die Kraft und Gegenwart Gottes, sie auf ihren Wüstenwanderungen zu führen und zu schützen, bekundet wurde, stimmten sie Freudenund Danksagungslieder an.
So ertönten durch die Jahrhunderte hindurch, während die Auserwählten Gottes Ihn suchten und in dem Maße, wie ihr Begriff von der Gottheit vergeistigt wurde, Ihn fanden, ihre Siegeslieder aus überfließendem Herzen zu Gott. Alle Psalmisten hatten in ihrem Herzen das Lied der Freude, das in ihren erleuchteten Botschaften zum Ausdruck kam. „Singet von ihm und lobet ihn; redet von allen seinen Wundern!” war eine erhabene Ermahnung an das Volk, aus der festen Überzeugung gesprochen, daß Gott besteht, und daß Er der Quell der Segnungen aller Menschen ist.
Jesaja war sich der göttlichen Gegenwart kaum weniger bewußt, und auch er äußerte seine Dankbarkeit gegen Gott und ermahnte häufig sein Volk, zu singen. Aus singendem Herzen forderte er andere auf, an seiner Freude teilzunehmen, die der unerschütterlichen Gewißheit entsprang, daß Gott die Ursache und der Schöpfer sowie der Erhalter Seiner Schöpfung ist. Er begriff, daß die ganze Natur über den Untergang Babylons und die Befreiung der Auserwählten Gottes frohlockte. „Nun ruht doch alle Welt”, erklärte er, „und ist still und jauchzt fröhlich”. Wiederum sah der Prophet das freudige Blühen des Reiches Christi voraus, wenn sogar die Wüste „wird fröhlich stehen und wird blühen wie die Lilien”, wenn „die Lahmen springen wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen”. Singen war der aus wiederholtem Beweisen der liebenden Fürsorge Gottes für alle Seine Kinder hervorgegangene Ausdruck innerer Freude. Über die großen und wunderbaren Werke Gottes nachdenkend, hörte der Offenbarer diejenigen, „die den Sieg behalten hatten an dem Tier”, das Lied Mose’s und des Lammes singen.
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