Auf Seite 330 in „Miscellaneous Writings” von Mary Baker Eddy lesen wir: „Die Erlen neigen sich über den Fluß und schütteln ihren Blätterschmuck in den Wasserspiegel aus; laß die Sterblichen sich vor dem Schöpfer beugen und durch die Durchsichtigkeit der Liebe hindurch den Menschen in Gottes Bild und Gleichnis sehen, indem sie jeden knospenden Gedanken in die Schönheit der Heiligkeit einreihen”. Welch hilfreiche Lehre uns dieses schöne Wortbild bietet, und welch erhebenden Gedanken wir durch sorgfältiges Lesen dieser wenigen Zeilen empfangen! Zuerst haben wir das Bild der Erlen, die sich anmutig über den kristallklaren Fluß neigen und „ihren Blätterschmuck” ausschütteln. Der durchsichtige und klare Wasserspiegel gibt die Widerspiegelung mit vollkommener unveränderter Schönheit zurück. So kann man, wenn man will, sich vor seinem Schöpfer beugen und „durch die Durchsichtigkeit der Liebe hindurch” den wirklichen Menschen, das wahre Bild und Gleichnis Gottes, der Liebe, in seiner ganzen prächtigen, unwandelbaren Vollkommenheit und Schönheit sehen.
Diesen Menschen sah Jesus, als die an Irrtümern oder „Teufeln” aller Art leidenden Menschen von weit und breit zu ihm kamen. Auf Seite 59 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mrs. Eddy: „Der beste Heiler ist der, der sich am wenigsten geltend macht und so das göttliche Gemüt, das der einzige Arzt ist, durch sich hindurchscheinen läßt”. Jesus blickte stets durch „die Durchsichtigkeit der Liebe” hindurch und sah keine Spur von Irrtum oder Widerwärtigkeit. Diese klare Wahrnehmung befähigte ihn, die augenblicklichen Heilungen, die der Welt heute so wunderbar scheinen, zu vollbringen.
Ein fünfjähriges Mädchen, das in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule unterrichtet worden war, bewies in herrlicher Weise die Wirksamkeit der Widerspiegelung der Liebe. Sie war Kindergartenschülerin. Einer ihrer Mitschüler schien sich so ungezogen aufzuführen, daß keines der Kinder ihn an ihren Spielen teilnehmen lassen wollte. Eines Sonntags erzählte dieses kleine Mädchen mit freudestrahlendem Gesicht seiner Lehrerin, daß alle Kinder Joe jetzt gern hätten. Als Mary gefragt wurde, wie dies komme, sagte sie: „Nun, ich erinnerte mich daran, daß Gott die Liebe ist, und als ich Joe in der Liebe sah, war er nicht mehr böse; und wir alle lieben ihn jetzt”. Wahrlich, dies heißt durch „die Durchsichtigkeit der Liebe” hindurchschauen!
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