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Ich empfinde tiefe Dankbarkeit gegen Gott, daß ich die Wahrheit, die freimacht...

Aus der Juni 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich empfinde tiefe Dankbarkeit gegen Gott, daß ich die Wahrheit, die freimacht, gefunden habe, und ich fühle mich besonders glücklich in dem Verständnis, das mir die Worte Jesu: „Ich kann nichts von mir selber tun”, und: „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke”, täglich entfalten.

Die Christliche Wissenschaft trat vor dreizehn Jahren in mein Leben; aber erst seit wenigen Jahren verstehe ich die Wahrheit richtig anzuwenden. Obgleich ich mich von frühester Kindheit an nach Gott sehnte, führte ich, dauernd körperlich und seelisch leidend, ein mühevolles und beschwerliches Leben, selbst wenn ich den Christus, die Wahrheit, auszudrücken versuchte. Es wurde mir bald klar, daß allem Leiden falsches Denken zugrunde liegt; doch ich erkannte nicht, daß der persönliche Sinn versuchte, Furcht, Verantwortung, Schmerzen, Schwäche, Empfindlichkeit und Sterbegedanken zu überwinden; daß dieser persönliche Sinn versuchte, die Gottesidee in der Liebe gegen den Nächsten und mich zu finden; daß der Versuch, falsche Begriffe, Zustände und Fehler in anderen und in mir zu überwinden, insofern eine falsche Gedankenrichtung war, als ich nicht erkannte, daß ich etwas anerkannte, etwas verbessern wollte, was Gott nie schuf.

Es ist mir jetzt klar, daß es vernunftgemäß unmöglich war, diese Überwindungen aus mir selber zu vollbringen, weshalb ich in schwerem Kampfe oft genug zusammenbrach. Lange Zeit wurde ich im Sinne der Christlichen Wissenschaft behandelt, und die Praktikerin bemühte sich, mich mit erbarmender Liebe und Geduld Gott näher zu bringen. Während dieser Zeit wurde mir einmal gesagt, die beste Unterstützung, die ich der Wahrheit geben könne, sei, mich zu bemühen, weniger selber zu tun, und mein ehrliches Suchen und Sehnen nach Gott Ihm zu überlassen; denn das Kind Gottes könne nichts aus sich selber tun, der Vater habe das Werk bereits vollkommen getan und entfalte es beständig, und die mir zukommende Arbeit sei, dies zu wissen.

Diese Worte trafen mich wie die ersten Morgenstrahlen vor dem vollen Glanz des anbrechenden Tages. Zuerst nur schwach erkennbar, von dunklen Wolken der Entmutigung verhüllt, leuchtete das Licht angesichts der Kämpfe, die ich durchmachte, zuweilen ganz schwach; aber trotzdem fühlte ich mich in helleren Stunden dankbar, daß die Wahrheit sich mir allmählich offenbarte. Es ist mir nun klar, daß Gott ohne mein Zutun Vertrauen und Liebe zu Ihm und geistige Kraft, in der Tat alles, wonach ich mich gesehnt hatte, in mir entfaltete. Ich brauchte es nur zu wissen und anzunehmen. Die Freudigkeit, Sorglosigkeit und innere Freiheit befähigten mich, meine Kindschaft zum Vater zu fühlen. Als natürliche Folge erleuchteten Denkens fing ich an, Gott verständnisvoll zu lieben und Ihm zu gehorchen. In dieser zuerst ganz unbewußten Betätigung rechten Denkens vergaß ich, daß ich versuchte, mich zu bessern. So fand ich das wahre „Ich” in der Einheit mit dem Vater, und in dem Maße, wie ich meine wahre Beziehung zu Gott als Seine Idee erkannte, schwanden alle meine Leiden dahin.

Vor etwa vier Jahren hatte ich den sehnlichen Wunsch, zu wissen, was es eigentlich heiße, sich ganz gesund zu fühlen; denn bis dahin hatte ich nie gewußt, was gesund sein bedeute. Heute werde ich oft gefragt, welches Heilverfahren ich anwandte, das ein solches Wunder an mir wirkte; denn hochgradige Blutarmut und Nervenschwäche, doppelseitige Lungenschwindsucht, eine äußerst schmerzhafte Gallenblasenentzündung, die in drei Tagen geheilt wurde, und andere körperliche und seelische Leiden sowie Geldschwierigkeiten wurden überwunden.

Mrs. Eddy und allen Lieben, die mir auf dem einst so dornenvoll scheinenden Wege vom Sinn zur Seele mit so hingebender Liebe und Geduld geholfen haben, bin ich aufrichtig dankbar. Doch tiefste Dankbarkeit erfüllt mich gegen Gott für das Vorrecht, befähigt zu sein, durch ein höheres Verständnis Seines wahren Wesens täglich immer mehr die Möglichkeit des wahren Lebens zu erkennen, und dadurch die beseligende Gewißheit zu gewinnen, als brauchbare Arbeiterin im Dienste unseres Vaters stehen zu dürfen, in der glücklichen Erkenntnis: „Ich kann nichts von mir selber tun”, und: „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke”.

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