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Das Alkoholverbot, eine sittliche Frage

Aus der März 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es kann nicht widerlegt werden, daß der Genuß der unübersehbaren Segnungen, die das Annehmen der von Christus Jesus gelehrten und gelebten Lebensweise zur Folge hat, gewisse Pflichten bedingt. Die Christlichen Wissenschafter sind unaussprechlich dankbar für die Segnungen, die ihnen als Folge ihres Eindringens in die Lehren der Mrs. Eddy und ihrer Anwendung dieser Lehren zuteil geworden sind. Auch sind sie sich, wenigstens einigermaßen, der Obliegenheit und der Pflichten bewußt, die das Erlangen dieses geistigen Verständnisses mit sich bringt. Diese Verpflichtungen legen dem Anhänger der göttlichen Wissenschaft gewisse sittliche Forderungen auf,— sittlich insofern als sie bedingen, daß er nicht bloß innerlich sondern auch äußerlich in Übereinstimmung mit ihren Lehren leben soll, daß er in seinen Lebenserfahrungen ein Beispiel wahren Christentums vor der Welt geben soll.

Ist diese Verpflichtung nicht genau das, was Jesus mit seiner wohlbekannten Ermahnung: „Laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen”, zu verstehen geben wollte? Wie sollen wir Gott anders preisen als mit guten Werken? Was sind gute Werke? Es sind Werke, die den Lehren Christi Jesu, den zehn Geboten und der goldenen Regel — der göttlichen Wissenschaft — entsprechen. Jede Handlung, die diesem Richtmaß nicht entspricht, ist nicht würdig, als gutes Werk bezeichnet zu werden. Daher ruht auf jedem Christlichen Wissenschafter in hohem Grade die Pflicht, seine Gedanken und Handlungen sorgfältig zu prüfen, damit er sie mit den göttlichen Forderungen besser in Einklang bringe. Was Mrs. Eddy über diesen Gegenstand sagt, ist überaus erleuchtend. Auf Seite 147 in „Miscellaneous Writings” gibt sie genau den Maßstab an. „Der aufrichtige Mensch”, schreibt sie, „wird von einem feststehenden Prinzip geleitet, das ihn bestimmt, nichts anderes zu tun, als was ehrbar ist, und alles zu verabscheuen, was gemein und unwürdig ist; daher ist er stets derselbe,— zu allen Zeiten der zuverlässige Freund, der liebende Verwandte, der gewissenhafte Geschäftsmann, der fromme Arbeiter, der aufs öffentliche Wohl bedachte Bürger”.

Es könnte mit Worten wohl kaum ein vollständigeres Bild des wahren Christen entworfen werden. Der „fromme Arbeiter”, der aufs öffentliche Wohl bedacht ist, muß auf der Hut sein, das Böse in jeder Form aufzudecken und ihm mit allen rechtmäßigen Mitteln entgegenzutreten, sonst vernachlässigt er nicht nur als Christ sondern auch als Bürger seine Pflicht. Die Lage, in der sich die Bürger der Vereinigten Staaten heutzutage befinden, stellt sie vor eine sittliche Frage von ungeheurer Tragweite, nicht allein mit Rücksicht auf die Vereinigten Staaten von heute sondern auch mit Rücksicht auf die ganze Welt auf lange Zeit hinaus. Das im 18. Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten und im Volsteadschen Gesetz zur Durchsetzung der Bestimmungen dieses Zusatzes erlassene Alkoholverbot bildet eine Frage von größter sittlicher Bedeutung. Warum sittlich? könnte man fragen. Sittlich, weil es in die Gebräuche und Gewohnheiten des Volkes eingreift; es befaßt sich mit dem Bösen. Offenbar bildet das, was dazu beiträgt, die Menschen herabzuwürdigen und zu verderben, in welchem Namen das Böse auch immer sich zeigen möge, eine sittliche Frage. Und das Alkoholverbot, das die Herstellung und den Verkauf berauschender Getränke verbietet, befaßt sich mit einer Erscheinungsform des Bösen, die dem Menschengeschlecht schon mehr Leid. Elend und Leiden bereitet hat als irgend eine andere.

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