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Erfolg

Aus der März 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Oft erhebt sich die Frage, worin denn wahrer Erfolg eigentlich bestehe. Ist er eine Anhäufung weltlichen Besitzes? Ist er Herrschaft über die Menschen oder persönliche Bevorzugung durch irgend eine der mannigfaltigen Erfindungen des Staats-, des Gesellschafts-, des bürgerlichen oder des Berufslebens? Erkundigen wir uns bei denen, die auf diesen Gebieten erfolgreich gewesen sind, so finden wir, daß die Antwort in den meisten Fällen verneinend ist. Kein wahrhaft dauerndes Glück wurde auf diese Art erlangt, ja, die Ergebnisse waren durchaus unbefriedigend. Können wir etwas, was nicht wesenhaft und dauernd ist, Erfolg im wahrsten und besten Sinne des Wortes nennen? Jesus gab uns das Gleichnis von dem Menschen, der sich Schätze sammelte und nicht reich in Gott war. Wir lesen, daß Gott zu ihm sagte: „Du Narr! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird’s sein, das du bereitet hast?” Jesus erklärte, was wahrer Erfolg ist, mit den Worten: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir”. Dies bedeutet, daß sein Überwinden des Selbst vollständig war, und selbstverständlich blieb nichts in seinem Bewußtsein, das auf die Versuchung der Welt, des Fleisches oder des Teufels einging.

Im Buch Josua lesen wir folgende wunderbare Ermahnung: „Laß das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tuest allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können”.

Die Menschen sind geneigt, zu glauben, daß ihre Schwierigkeiten, ihre Mißerfolge, von den sie begleitenden Umständen und Zuständen und von ihrer Umgebung herrühren, während sie in Wirklichkeit ihrem Mangel an Gotteserkenntnis zuzuschreiben sind. Infolgedessen ist es beim Ausarbeiten unserer alltäglichen Aufgaben, welcher Art sie auch seien, wesentlich, daß wir mehr von der Wahrheit verstehen lernen, gottähnlicher werden, die Allgegenwart des Unendlichen klarer erkennen. Im großen ganzen gehen unsere Schwierigkeiten daraus hervor, daß wir sie für Wirklichkeiten halten. Jesus, der die Unwirklichkeit und Machtlosigkeit des Bösen jeder Art kannte, sagte: „Fürchtet euch nicht!” Tatsache ist, daß das Böse keine Macht hat, unser Leben zu beeinflussen, und in keiner Weise unsere Harmonie, unser Wohlergehen oder unsern Erfolg beeinträchtigen kann.

In dem Bestreben, das zu erlangen, was die Welt Erfolg nennt, scheinen die Menschen oft die Rechte und berechtigten Ansprüche anderer ganz außer acht zu lassen. Wie erhaben und herrlich unsere Führerin dieser Lage doch entgegentritt, wenn sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 239) erklärt: „Es sei wohl verstanden, daß Erfolg im Irrtum Niederlage in der Wahrheit bedeutet”, und wiederum auf Seite 372: „Die Materie hat nur dadurch eine Zeitlang Erfolg, daß sie unrechtmäßigerweise in den Gewändern des Gesetzes einherstolziert”! Ein häufig mißbrauchtes Wort ist das Wort „Gesetz”, wenn es vom Standpunkte des sogenannten sterblichen Gemüts aus ausgelegt wird; denn das einzige wirklich bestehende Gesetz ist das Gesetz Gottes. Auf Seite 45 lesen wir die weitere Erklärung: „Jesus überwältigte jedes materielle Hindernis, überwand jedes Gesetz der Materie und schritt aus seiner düstern Ruhestätte hervor, gekrönt mit der Herrlichkeit eines erhabenen Erfolgs, eines immerwährenden Sieges”. Und doch wandte er, um dies zu erreichen, keines der Verfahren der Welt an, die heute zum Erlangen von Erfolg für so wesentlich gehalten werden. Im Buche des Propheten Jeremia lesen wir: „Der, so unrecht Gut sammelt, ... muß davon, wenn er’s am wenigsten achtet, und muß doch zuletzt Spott dazu haben”. Und Jesus fragte: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden?”, uns in überzeugender Weise zeigend, daß Erfolg, der nicht durch geistiges Verständnis gewonnen ist, nichts nützt.

Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir verstehen, daß der Irrtum in unserem eigenen Denken überwunden werden muß, ehe wir erfolgreiche Herrschaft über Sinn und Selbst erlangen können. Wir müssen bestrebt sein, unser Denken von allem zu reinigen, was den geistigen Sinn verfinstert, was das vollkommene Widerspiegeln des göttlichen Gemüts hindert oder stört. Wir beginnen die Worte: „Wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er” (engl. Bibel), besser zu verstehen,— wir beginnen zu erkennen, daß Gedanken im Verhältnis zu ihrer Wahrheit oder Falschheit die Macht haben, uns und andere zu segnen oder zu schädigen. „Was der Mensch säet, das wird er ernten” ist eine festbegründete, selbstverständliche Wahrheit. Ist der Same Selbstsucht, Unehrlichkeit und Sinnlichkeit, so wird die Ernte Beschränkung, Krankheit und schließlich Tod sein. Sind andererseits unsere Gedanken und Handlungen rein, ehrlich und selbstlos, sind sie Ausflüsse oder Widerspiegelungen des göttlichen Gemüts, so werden die Ergebnisse naturgemäß Glückseligkeit, Gedeihen, Gesundheit und Harmonie sein und so wahren Erfolg zum Ausdruck bringen. Das ewige Gesetz Gottes ist immer wirksam und befriedigt die einzelnen Bedürfnisse. Es ist ein unaufhörliches, lebendiges, liebevolles Gesetz, das jedem Menschen seinem Gehorsam gemäß Belohnungen oder Erfolge zuerteilt, ein Gesetz, das nie verkehrt oder null und nichtig gemacht werden kann. In den Sprüchen Salomos lesen wir folgende Worte: „Wenn jemands Wege dem Herrn wohl gefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden”.

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