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Das Lesezimmerfenster

Aus der Januar 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Verfasserin dieser Betrachtung hatte das erfreuliche Vorrecht, längere Zeit für die Lesezimmer zweier weit auseinander gelegenen Zweigkirchen zu arbeiten. Die Verhältnisse waren in den beiden Gegenden verschieden; aber beide Lesezimmer hatten etwas äußerst Wertvolles und Wichtiges gemeinsam, nämlich ein großes Fenster im Erdgeschoß. Wie weitreichend und fortwirkend die durch ein solches Fenster bewirkte stille, unpersönliche Heilarbeit ist, läßt sich nicht leicht abschätzen. Stunde für Stunde bietet es den Vorübergedenden, vielleicht auf einem Ständer oder Gestell in bequemer Höhe zum Lesen, aufgeschlagen die Bibel, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, die anderen Schriften unserer Führerin und die verschiedenen christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften dar.

Einer Mitarbeiterin im Lesezimmer schien das Fenster zu versinnbildlichen, wie die Christus-Wissenschaft die Wege und Seitenwege des menschlichen Lebens mit all seinem Leiden, seinem Aufruhr und seiner Unruhe betritt und mit weit ausgestreckten Armen liebevoll einladet: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken”. In jahrelangem Dienste sah sie viele stehenbleiben, um zu lesen und dieser Aufforderung zu folgen, und sie war Zeuge vielen Erfolgs, den diese reine, unpersönliche Art Kirchenarbeit bewirkt.

Selten verstrich eine Stunde am Tage, wo nicht jemand stehen blieb, um zu lesen. Ein über dem Laden auf der andern Seite der Straße wohnender junger Mann beobachtete, daß selbst in den Mitternachtstunden manche auf das durch eine helle Straßenlampe beleuchtete Fenster aufmerksam wurden. Schutzleute, Straßenkehrer, spät vom Geschäft oder vom Zug Heimkehrende, sogar vielbeschäftigte Zeitungsleute, die von der Nachtarbeit nach Hause eilten, hatte man stehenbleiben sehen, und oft lasen sie alles, was sie von dem im Fenster Ausgelegten lesen konnten. Einer kam wochenlang um Mitternacht, um zu lesen, und schließlich beauftragte er einen Jungen, ihm das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit zu kaufen.

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