Was für ein wunderbares Geschenk für unser Zeitalter doch die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule ist! In ihr versammeln sich am Sonntagmorgen Kinder und junge Leute, um die Wahrheit zu empfangen und Gott und Seine Schöpfung recht verstehen zu lernen. Auf Seite 9 in „Pulpit and Preß” schreibt unsere geliebte Führerin: „O Kinder, ihr seid die Bollwerke der Freiheit, der Zusammenhalt der Gesellschaft, die Hoffnung unseres Geschlechts!” Welch göttlich eingegebener Ausspruch und was für ein Aufruf zu heiliger, hingebungsvoller Arbeit für die Kinder! Man kann sich unmöglich vorstellen, welch unermeßlichen Einfluß zum Guten es sowohl auf das Kind als auch auf die Welt hat, daß dem Denken der Kinder die wahre Idee Gottes Woche für Woche dargeboten wird.
Mrs. Eddy hat die erste christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule am 25. Oktober 1885 eingesetzt. Sie hat im Handbuch Der Mutter-Kirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, klar dargelegt, was die Kinder in der Sonntagsschule gelehrt werden sollen. Die das Lehren in der Sonntagsschule Der Mutter-Kirche und in den Sonntagsschulen der Zweigkirchen regelnden und bestimmenden Satzungen sind im Artikel XX des Handbuchs zu finden.
Wenn Eltern ihre Kinder zur christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule Der Mutter-Kirche oder einer der Zweigkirchen in irgend einem Teile der Welt schicken, sind sie berechtigt zu wissen, daß sie dort nur aus der Bibel und aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy unterrichtet werden können.
Diese Sonntagsschule heißt ganz kleine Kinder willkommen, und selbst diese Kleinen gehen bald sehr gern hin. Man könnte fragen, wie die Sonntagsschule ganz kleinen Kindern nützen könne. Es gibt vieles, was diese Kleinen lernen können. Sie fangen bald an zu verstehen, was Gott ist, was die Liebe ist, was es heißt, selbstlos zu sein, und sie setzen das, was sie in ihrem Zusammensein mit ihren Mitschülern lernen, bald in die Tat um. Sie beginnen Selbstbeherrschung dadurch zu lernen, daß sie angehalten werden, still zu sein, aufzupassen und gehorsam zu sein; und auf diese Art widerspiegeln sie geistige Eigenschaften, die ihnen Freudigkeit und Harmonie sichern. Von Kind auf bis zum 20. Lebensjahre lernen die Sonntagsschüler unausgesetzt die Wahrheit über Gott und den Menschen in Seinem Ebenbilde und erlangen so ein Verständnis, das sie bei ihrem Fortkommen in der Welt leiten und regieren wird. Der Segen dafür, daß die Kinder schon in den ersten Jahren unter den Schutz einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule kommen, kann für sie nicht ausbleiben.
Wie können die Eltern die Sonntagsschule unterstützen? Einmal dadurch, daß sie einsehen, was für eine große Wohltat es für Kinder ist, die Sonntagsschule regelmäßig zu besuchen. Jedermann weiß, daß Erfolg in jedem Unternehmen davon abhängt, daß man sich regelmäßig und nicht bloß zeitweilig darum kümmert. So verhält es sich mit den Kindern. Sie brauchen jeden Sonntag jenen fortlaufenden, ununterbrochenen Unterricht, der ihr Denken erweckt und sie in der Wahrheit fest begründet. Fangen sie dann an, die Wahrheit selber zu beweisen, so schätzen sie sie; und wenn die Eltern die Sonntagsschule recht schätzen, werden die Kinder sicher immer mehr das Verlangen haben, jeden Sonntagmorgen auf ihrem rechten Platze zu sein.
Viele Einflüsterungen suchen während der Woche und am Sonntagmorgen den Sonntagsschulbesuch des Kindes zu verhindern oder zu stören; aber alle diese Einflüsterungen des sterblichen Gemüts können durch die Wahrheit zum Schweigen gebracht werden, und dann wird das göttliche Gemüt recht regieren. Zuweilen hört man Eltern sagen, daß sie ihre Kinder nicht zwingen, zur Sonntagsschule zu gehen, wenn sie keine Lust dazu haben. Hier sollten die Eltern offenbar wachsam sein und erkennen, daß der Irrtum in Gestalt von Widerstand gegen die Geistigkeit am Werke sein kann, um das Kind zu verhindern, am rechten Platze zu sein, um seine geistige Nahrung zu empfangen. Die Kinder bedürfen der Hilfe der Eltern und lassen sich, wenn weise behandelt, mit Liebe und Vernunft belehren. Ein Kind sieht bald ein, daß es ihm nicht freisteht, die weltliche Schule zu besuchen oder ihr fernzubleiben. Es weiß, daß es in die Schule gehen muß, um eine Ausbildung zu erlangen. Und wieviel nötiger ist die geistige Ausbildung! Es ist Pflicht der Eltern, dies zu erkennen und die Argumente des Widerstandes gegen die Wahrheit zu verneinen. Im 2. Kapitel des Evangeliums des Lukas lesen wir, daß Jesus als Kind seinen Eltern „untertan” war. Ermutigend schreibt Mrs. Eddy in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 230): „Es ist eine Freude zu wissen, daß diejenigen, die getreu sind über grundlegende Vermächtnisse wie z. B. die christliche Erziehung der lieben Kinder, den Lohn der Rechtschaffenheit ernten, auf der Leiter des Seins höhersteigen und schließlich ihres Meisters Verheißung:, Sie werden alle von Gott gelehret sein‘ verwirklichen”.
Wie hilfreich es doch für die Kinder ist, in frühen Jahren gelehrt zu werden, daß Geistigkeit in ihrem Leben allem voranstehen sollte, damit sie anfangen können, die in Jesu Ermahnung enthaltene Wahrheit selber zu beweisen: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”! In der Sonntagsschule wird den Kindern oft eine Heilung zuteil. Sie werden ermutigt, selbständig zu denken und so sich selber zu heilen; und kein Kind ist zu jung, damit zu beginnen. Es wird für sie göttlich natürlich, recht zu denken; denn der reine Gedanke des Kindes erfaßt die Wahrheit schnell.
Und welche Aufgabe haben die Lehrer in der Sonntagsschule? Sie bringen zur Sonntagsschule die Frucht ernster täglicher Vorbereitung für ihre Klasse, und mit geklärtem Denken bieten sie den Schülern das Brot des Lebens und teilen mit ihnen die von Gott reichlich gegebenen geistigen Ideen. Die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule ist in der Tat ein großes Geschenk für dieses Zeitalter, eine „köstliche Perle”; und dieses wertvolle Geschenk sollten alle wertschätzen. Jakobus erklärt in seinem Briefe: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”.
