Wissenschaft ist die genaue und planmäßige Darlegung oder Einordnung des Wissens über einen bestimmten Gegenstand. Dieses Wissen muß durch genaues Beobachten, richtiges Denken und eingehendes und sorgfältiges Studium erworben und bestätigt werden. Beobachtung ohne Studium wird wenig nützen, und um einsichtsvoll studieren zu können, muß man dem Unterricht eines Lehrers folgen, der wirklich fähig ist, einen Schüler in dem betreffenden Fach, in dem er es zur Tüchtigkeit bringen will, zu unterrichten; und um in seinem Studium Fortschritte zu machen, muß man sich zuverlässige Lehrbücher verschaffen.
Wer das Verlangen hat, Mitglied Der Mutter-Kirche zu werden, findet auf Seite 34 des Handbuchs Der Mutter-Kirche eine Satzung, in der es heißt: „Die Bibel in Verbindung mit Wissenschaft und Gesundheit und Mrs. Eddys andern Werken sollen seine einzigen Lehrbücher sein beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft wie beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens”. Und in der „erklärenden Bemerkung” auf Seite 2 des christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrshefts wird uns gesagt, daß „die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft unsere einzigen Prediger sind”.
Wie schon der Name sagt, ist die Christliche Wissenschaft streng wissenschaftlich. Zum Unterschied von sogenannter materieller Wissenschaft ist sie jedoch auf das göttliche Prinzip, die Wahrheit, gegründet. Jede sogenannte materielle Wissenschaft ist scheinbar ein Geheimnis, bis sie erforscht ist. Der des Ingenieurwesens Unkundige hält das Zusammentreffen zweier Gruppen von Arbeitern, die in entgegengesetzter Richtung einen Tunnel bohren und in der Mitte eines Berges zusammenkommen, wohl für einen Glücksoder Zufall. Der Sternforscher, der Seemann, der Baumeister — sie alle arbeiten planmäßig, während der Laie überrascht und verwundert zusieht.
Ebenso verhält es sich mit der Christlichen Wissenschaft. Viele haben eine falsche Vorstellung von ihr, bis sie durch Leiden oder das Verlangen nach einem besseren Leben Gerechtigkeit und Frieden in ihr suchen. Dann wird ihnen die Weissagung klar: „Mein Volk wird in Häusern des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe”.
Wer irgend ein Fach studiert, kann nicht weit in die Irre gehen, wenn er ein zuverlässiges Lehrbuch gründlich studiert und den Weisungen darin folgt; denn es enthält die Regeln, die nur beachtet zu werden brauchen. Wie bestimmt hat unsere verehrte Führerin die Regeln in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” niedergelegt! Durch dieses Lehrbuch lernen wir die Erklärungen in der Bibel verstehen, daß der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes gemacht ist, daß es keine von Gott, dem Guten, getrennte Macht gibt, und daß infolgedessen Sünde, Krankheit und Tod unwirklich sind. Irrige Ansichten können beherbergt werden, wenn man so unklug ist und jemand Gehör schenkt, der mit den Lehren nicht gründlich vertraut ist, oder wenn man andere Literatur als die Werke von Mrs. Eddy und die von der christlich-wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegebene oder andere berechtigte Literatur darüber liest.
Wer das aufrichtige Verlangen hat, sich in diese große Wissenschaft des Gemüts-Heilens zu vertiefen, findet Aufklärung auf Seite 495 in Wissenschaft und Gesundheit, wo unsere Führerin die Frage stellt: „Wie kann ich am schnellsten im Verständnis der Christlichen Wissenschaft vorwärts kommen?” und folgende Antwort darauf gibt: „Studiere den Buchstaben gründlich, und nimm den Geist in dich auf. Hange dem göttlichen Prinzip der Christlichen Wissenschaft an, und folge dem Geheiß Gottes, indem du unentwegt in der Weisheit, Wahrheit und Liebe beharrst”. Diese Erklärung ist bündig und bestimmt. Wir dürfen das Buch nicht mit geteiltem Sinn und oberflächlich lesen, sondern müssen „den Buchstaben gründlich studieren”. „Den Geist” können wir unmöglich in uns „aufnehmen”, wenn wir unser Lehrbuch nicht gründlich und sorgfältig studieren. Wir können nicht beweisen, was wir nicht verstehen. Wenn wir den Lehren der Christlichen Wissenschaft gemäß leben und Gottes Gebote halten, können wir zuversichtlich in „der Weisheit, Wahrheit und Liebe” beharren, wie Paulus den Römern schrieb: „Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?”
Ohne Gehorsam gegen das geistige Gesetz können wir die Wahrheit nicht beweisen. Die Liebe zwingt zum Gehorsam; denn die göttliche Liebe ist das Prinzip der Einheit, die Grundlage aller richtigen Denktätigkeit. Das Wort Gottes in Verbindung mit den Werken unserer Führerin gründlich studieren und die Anweisungen darin befolgen heißt die Furcht austreiben, heißt die Kraft entfalten, allem, was dem Guten unähnlich ist, zu widerstehen, fähig sein, alles zu unserem geistigen Fortschritt nötige Wissen zu erlangen und auch ein beständiges Wachstum in der Gnade zu verwirklichen. „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht”. So finden wir, daß die Fähigkeit, dem Bösen zu widerstehen, in dem wahren Verständnis besteht, daß Gott das Gute ist, daß Er die Liebe ist, und daß es keine von Gott, dem Guten, getrennte Macht gibt.
Vom erzieherischen Standpunkte aus genießen die Schüler der Christlichen Wissenschaft viele Vorteile, und es bieten sich ihnen viele Gelegenheiten, weiterzukommen. Außer dem täglichen Studium der Lektionspredigten, die bei den Sonntagsgottesdiensten gelesen werden, kann jedermann die Mittwochabendzeugnisversammlungen besuchen und denen zuhören, die dankbar von den Wohltaten erzählen, die ihnen durch das Studium und die Anwendung dieser großen Wahrheit zuteil wurden. Dann haben wir auch unsere lehrreichen und anregenden Zeitschriften, die so viele aufklärende Aufsätze, Leitartikel und hilfreiche Heilungszeugnisse enthalten. Und was für ein Fest der Geistigkeit feiern wir, wenn wir einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag von einem Mitglied des Vortragsausschusses Der Mutter-Kirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, hören dürfen! Ferner bietet sich uns Gelegenheit zum Fortschritt, wenn wir aktive Kirchenarbeiter werden; und dann haben wir noch die Freude, die der Klassenunterricht und die Jahresversammlungen mit sich bringen.
Wenn wir bedenken, daß alle diese Vergünstigungen uns durch die unermüdlichen Anstrengungen, die Liebe und den Weitblick unserer geliebten Führerin zukommen, so erfüllt uns dankbare Anerkennung und liebevoller Gehorsam gegen sie.
