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Gebet und Befreiung

Aus der Januar 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Psalmist sang: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen”. Das tägliche Gebet des Christlichen Wissenschafters ist eine beständige Erklärung der Allmacht und Allgegenwart Gottes.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mary Baker Eddy (S. 263): „Wenn der sterbliche Mensch seine Gedanken über das Dasein im Geistigen aufgehen läßt und nur so wirkt, wie Gott wirkt, dann wird er nicht länger im Dunkeln tappen und sich an die Erde klammern, weil er den Himmel nicht gekostet hat”. Das Beweisen der Allmacht und Allgegenwart der Wahrheit im täglichen Leben ist die allerbeste Art und Weise, „des Herrn Werke” zu erklären, weil es Tag für Tag die Unfehlbarkeit der Lehren der Christlichen Wissenschaft beweist.

Ein sorgfältiges Studium des Kapitels „Gebet” in Wissenschaft und Gesundheit zeigt, wie wesentlich das Gebet beim täglichen Beweisen der Christlichen Wissenschaft ist. Die klaren, bestimmten Darlegungen unserer Führerin über das Wesen des wahren Gebets und seine wohltätigen Wirkungen zeigen, welch große Wichtigkeit sie dem Gebet beimißt.

Auf Seite 15 dieses Buches lesen wir: „Um recht zu beten, müssen wir in das Kämmerlein gehen und die Tür schließen. Wir müssen die Lippen schließen und die materiellen Sinne zum Schweigen bringen. In dem stillen Heiligtum ernsten Sehnens müssen wir die Sünde leugnen und die Allheit Gottes geltend machen. Wir müssen uns entschließen, das Kreuz auf uns zu nehmen, müssen uns mit ehrlichem Herzen aufmachen und arbeiten und wachen, daß uns Weisheit, Wahrheit und Liebe zuteil werde. Wir müssen beten, ohne Unterlaß‘”.

Im 12. Kapitel der Apostelgeschichte ist eine Begebenheit berichtet, die jedermann die Wichtigkeit und die Notwendigkeit, recht beten zu lernen und so den Lohn inbrünstigen Betens zu erlangen, erkennen lassen sollte. Zu einer Zeit großer religiöser Unduldsamkeit und Verfolgung wurde der Apostel Petrus von Herodes ins Gefängnis geworfen. Während seiner Gefangenschaft betete die Gemeinde ohne Aufhören für ihn zu Gott. Wir wissen auch, daß Petrus selber gebetet haben muß. Das Gefängnis hat ihm jedenfalls gerade die Zurückgezogenheit geboten, wo er mit geschlossenen Lippen und zum Schweigen gebrachten materiellen Sinnen in jene innige Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe kommen konnte, die ihn Gottes unendliche und allgegenwärtige Kraft völliger erkennen ließ.

Als Petrus im Gefängnis schlief, erschien ihm plötzlich in der allerdunkelsten Stunde eine Engelsbotschaft des Friedens als Beweis der Verheißung: „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus”. Ein wunderbares, umgestaltendes Licht erleuchtete dann sein Bewußtsein, und der Engel hieß ihn aufstehen. Als Petrus der himmlischen Aufforderung unverzüglich gehorchte, konnte er sich erheben und war befreit. Er zauderte auch nicht bei des Engels Geheiß: „Folge mir nach!”, sondern ging sogar hinaus bis zu der eisernen Tür, die zur Stadt führt.

Eine tiefe Lehre liegt für uns in der unverzüglichen Bereitschaft, mit der Petrus dem Rufe des Engels folgte, und in dem einfachen Glauben, in dem er gehorchte, ohne zu wissen, wohin er ging. Petri unerschütterlicher Gehorsam ermöglichte es ihm, nicht länger in der Finsternis umherzutasten, sondern den Weg zu finden, der zur Befreiung führte.

Kein Abschnitt seines Auszuges aus der Finsternis der Gefangenschaft ist vielleicht so aufklärend wie der letzte. Erst als Petrus durch die letzte Tür, die sich von selber öffnete, und dann durch eine Gasse gegangen war, wurde er sich seiner vollständigen Befreiung bewußt, und er sagte: „Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes und von allem Warten des jüdischen Volks”. Er hatte mit Bestimmtheit die Werke der Allmacht erklärt und die Nähe Gottes, der göttlichen Liebe, bewiesen; und nun wußte er gewiß, daß wahres Gebet erhört wird. So ging er göttlich erleuchtet hervor, um ernstlicher für „Weisheit, Wahrheit und Liebe” zu arbeiten und zu wachen.

Können die Schüler der Christlichen Wissenschaft aus dieser Begebenheit nicht lernen, sich inmitten ihrer schwierigen Erfahrungen an Gott zu wenden und „ohne Unterlaß” zu beten, bis auch sie die Engelsbotschaft empfangen, die sie von ihrem schläfrigen Denken „behende aufstehen” und den Glanz des geistigen Lichtes sehen und ihm folgen heißt? Können sie nicht demütig und gehorsam folgen lernen, an einem Hindernis nach dem andern vorübergehen und so durch das Tor gelangen, das zur der „Stadt, die einen Grund hat”, zu dem wahren Bewußtsein der Freiheit und Herrschaft führt?


Auf einer Reise durch die Welt können wir Städte ohne Mauern, ohne Literatur, ohne König, ohne Reichtum, ohne Geld, ohne Schulen und ohne Theater finden; aber eine Stadt ohne Tempel oder eine solche, die keine Gottesdienste hält, keine Gebete und dergleichen verrichtet, hat noch niemand gesehen.— .

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