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Das vollkommene Vorbild

Aus der Juni 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach einer Erzählung erhielt ein Zimmermannslehrling einen Sparren mit dem Auftrag, zwölf ganz gleiche danach anzufertigen. Er legte das Muster auf das Holz und zimmerte einen Sparren. Anstatt nun aber alle nach dem Muster anzufertigen, zimmerte er den zweiten nach dem ersten, den dritten nach dem zweiten und so fort, bis er alle zwölf fertig hatte. Als sein Meister kam, um die Sparren zu verwenden, fand er, daß er nur einen, den zuerst gezimmerten, brauchen konnte; die anderen paßten nicht.

Ein Wörterbuch gibt für „Vorbild” die Erklärung „Ideal, Maßstab”. Die elf Sparren waren unbrauchbar, weil sie vom genau vorgeschriebenen Maß abwichen. Das kann uns Christlichen Wissenschaftern zur Lehre dienen.

Ein Merkmal des menschlichen sogenannten Gemüts ist die Neigung, einen auf menschlicher Vortrefflichkeit und menschlichem Vollbringen beruhenden Maßstab zu bewundern und sich daran zu halten. Wir sind Heldenverehrer. Wir nehmen uns Menschen zum Vorbild, die auf irgend einem Gebiete neue Pfade gelichtet und neue Höhen erreicht haben, und wir versuchen, ihrem Vorgehen nachzueifern, ohne die Beweggründe, die sie dazu veranlaßten, zu teilen. Das Leben der Männer, die Bahnbrecher und Reformatoren auf Erden waren, ist und sollte für jeden, der sich einen Weg vorzuzeichnen sucht, ein Ansporn sein; wir vergessen aber leicht, daß sie aus dem Grunde zu Auszeichnung gelangten, weil sie ein wahres Ideal verfolgten.

Erleuchtete Führer waren in der Regel bestrebt, den Menschen nicht eine Person sondern einen hohen Begriff als Muster vorzuhalten, wobei jeder folgende Führer ein höheres Ideal hatte entsprechend dem Fortschritt der Menschen dem Punkte entgegen, wo sie bereit waren, die neue Botschaft zu empfangen. Mose, ein großer Führer, führte z.B. sein Volk weit durch die Wüste des materiellen Sinnes. Sein Ideal war Gott als Gesetzgeber, und sein Maßstab war Gehorsam,—Gehorsam gegen Gottes Gesetze entsprechend dem ihm auf dem Berge gezeigten Vorbilde. Später erschien ein Größerer als Mose, Jesus von Nazareth. Sein Ideal war Gott als Geist, und sein Maßstab war Geistigkeit, die er durch Gehorsam gegen das geistige Gesetz erlangte. Christus Jesus hatte den wahren Begriff vom Menschen als der vollkommenen Idee oder dem Ebenbild Gottes.

In unserer Zeit hat Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und die geliebte Führerin unserer Bewegung, der Menschheit ein klares Verständnis des von Christus Jesus bewiesenen vollkommenen Menschen gegeben. Das christlich-wissenschaftliche Ideal ist Gott als göttliches Prinzip, und der Maßstab ist geistige Vollkommenheit. Mrs. Eddy schreibt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 470): „Die Norm der Vollkommenheit war ursprünglich Gott und der Mensch”. Und sie fügt hinzu: „Gott ist der Schöpfer des Menschen, und da das göttliche Prinzip des Menschen vollkommen bleibt, bleibt die göttliche Idee oder Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen”. Hier haben wir das vollkommene Vorbild, und wenn wir uns bei allem, was wir tun, daran halten, so wird sich unsere Arbeit vervollkommnen. Wir können nur dann mit Recht hoffen, die endgültige Vollkommenheit zu erlangen, wenn unser ganzes Denken und Handeln dem göttlichen nachgebildet ist. Folgen wir menschlichen Gedankenvorbildern, mögen sie auch noch so vortrefflich sein, so werden wir, dem Lehrling in der erwähnten Veranschaulichung gleich, viele Gedanken in uns finden, die dem vollkommenen Vorbild nicht entsprechen.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 10 ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901: „Den Sieg über sich selber, über Sünde, Krankheit und Tod gewinnt man nach dem Vorbild auf dem Berge. Das heißt unsere Erlösung ausarbeiten; denn Gott arbeitet mit uns, bis nichts mehr vorhanden ist, das zu vernichten oder zu bestrafen wäre, und wir uns sanft zum ewigen Leben erheben”.

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