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Folgerichtiges Beten

Aus der Juni 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor fast 22 Jahren sah eine Christliche Wissenschafterin, als sie auf der Huntington Avenue gegenüber Der Mutterkirche auf den Straßenbahnwagen wartete, einen älteren Mann mit sehr schönem Gesicht und schneeweißem Haar die Kirchengebäude sinnend betrachten. Was ihr besonders auffiel, war, daß er die Gebäude oder eines davon nachdenklich, ja sogar mit Entzücken unverwandt ansah. Daher sagte sie nach einigen Augenblicken zu ihm: „Ein schönes Gebäude, nicht wahr?” Nach kurzer eindrucksvoller Pause sagte er: „Ob Sie wohl wissen, wie schön es ist?” Sie erwiderte: „Ich denke; es ist meine Kirche”. Dann fuhr er fort: „Es ist nicht meine Kirche; aber ich kannte Mrs. Eddy. Ich kannte sie, ehe diese Kirche gebaut wurde; ich kannte sie schon, als sie nach Boston kam. Damals hatte sie nichts als ihren Glauben an das Gebet; aber den hatte sie, und sie betete. Ihre Gebete wurden erhört. Sie brachten ihr die Anteilnahme der Menschen, und sie lehrte sie beten; aber außer ihren Gebeten hatten sie nicht viel. Nach einiger Zeit brauchten sie eine Kirche. Sie hatten wenig Geld; aber sie hatten ihre Gebete; und sie bauten eine Kirche aus Gebeten. Bald gab es mehr Christliche Wissenschafter in Boston, und sie brauchten eine größere Kirche. Sie hatten immer noch nicht viel Geld; aber sie wußten zu beten, und sie kannten den Wert des Gebets, und bald bauten diese Gebete die größere Kirche. Auch diese Kirche ist aus Gebet gebaut. Ich bin kein Christlicher Wissenschafter; aber ich glaube an Gott und habe immer an Ihn geglaubt. Manchmal wird mein Glaube schwach; und wenn mein Glaube schwach wird, komme ich hierher und sehe mir diese Gebäude an, die das Gebet gebaut hat, und gehe gestärkt von dannen”.

Diese Begebenheit stellt in erster Linie die tief empfundene Anerkennung eines unparteiischen Beobachters der Verdienste der Mrs. Eddy und der anderen Christlichen Wissenschafter dar, die in den Jahren 1893–94 und 1903–06 zur Herstellung dieser Gebäude mit ihr wirkten. Sodann war dieser Beobachter, obgleich er kein Christlicher Wissenschafter wurde, ein Zeuge für die Christliche Wissenschaft geworden. Er schrieb dem christlich-wissenschaftlichen Gebet bestimmte Ergebnisse zu, und er bekannte in tiefer Aufrichtigkeit, daß diese offenkundigen Ergebnisse ihm ein bleibender Ansporn waren. Er kannte vielleicht den christlich-wissenschaftlichen Begriff vom Gebet nicht näher; aber vermutlich fühlte oder wußte er, daß Mrs. Eddy und ihre Nachfolger mit Paulus sagen konnten: „Ich will beten mit dem Geist und will beten auch im Sinn” (1. Kor. 14, 15).

Das ursprüngliche Gebäude Der Mutterkirche kostete viel weniger als der Erweiterungsbau. Es kostete weniger als die in den Jahren 1908, 1910 und 1914 ausgeführten Teile des Gebäudes, das für die christlich-wissenschaftliche Verlagsgesellschaft heute nicht mehr ausreicht. Doch was die verhältnismäßig wenigen Christlichen Wissenschafter im Jahre 1893–94 vollbrachten, ist einer der überzeugendsten und eindrucksvollsten Beweise der Christlichen Wissenschaft und wird es bleiben. Damals stießen sie auf Einwendungen und Hindernisse, die wohl jedem derartigen Unternehmen entgegentreten; doch sie verscheuchten sie. Selbst der jetzt zu Ende gehende wirtschaftliche Tiefstand und Geldmangel, der nun bewußt beendigt werden sollte, wurde von der verhältnismäßig heftigeren „Panik von 1893” übertroffen.

Obwohl die Kirche Christi, Wissenschafter, zahlenmäßig und im Ansehen aller Menschen stetig gewachsen ist, gibt es doch immer noch Leute, die spöttisch gesinnt sind und sagen möchten: Sie fingen an zu bauen, können es aber nicht zu Ende führen. Es liegen also in verneinendem und bejahendem Sinne reichlich Gründe vor, warum die Christlichen Wissenschafter von der jetzt durch das notwendig gewordene neue Verlagshaus gebotenen Gelegenheit guten Gebrauch machen sollten.

Die bejahenden oder bestimmten Gründe sind natürlich die wichtigeren. Einer der wichtigsten darunter ist das Wesen folgerichtigen Betens. Mit Bezug hierauf hat Mrs. Eddy gesagt: „Verlangen ist Gebet”, und: „wenn wir Heiligkeit mehr als alles andre begehren, so werden wir alles für sie opfern” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 1 u. 11). Diese Vorschrift kann offenbar auf das die ganze Menschheit umfassende Verlangen nach Heiligkeit angewandt werden, ja, sie wird auf diese Art am besten angewandt; und die Herausgabe der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften geschieht in besonders selbstloser Weise.

Weit mehr als andere Glaubenslehren hängt die Christliche Wissenschaft eher vom gedruckten als vom gesprochenen Wort ab. Zur Erweiterung im Denken derer, die schon Anhänger sind, und zur Ausbreitung auf andere Menschen hängt unsere Glaubenslehre in außergewöhnlichem Grade vom gedruckten Wort ab. Aus diesem Grunde und weil die Christliche Wissenschaft sowohl Religion als auch Wissenschaft ist, ist viel Gebrauch vom sorgfältigen und richtigen Ausdruck zu machen, der wohl am ehesten durch den Druck zu erlangen ist. Ja, dieses Erfordernis ist unumgänglich, nicht nur zur Ausbreitung und Erweiterung, sondern auch zum Schutz und zur Befestigung. Mrs. Eddy hat die Notwendigkeit richtiger Ausdrucksweise klar dargelegt und betont. So hat sie gesagt: „Die Nachwelt hat das Recht zu verlangen, daß die Christliche Wissenschaft in ihrer Göttlichkeit und Erhabenheit erklärt und bewiesen wird,—daß, so wenig auch gelehrt oder gelernt wird, dieses Wenige richtig ist” (Retrospection and Introspection, S. 61).

Das neue Gebäude wird, zur Herausgabe der Schriften unserer Führerin und zur Herausgabe aller christlich-wissenschaftlichen Schriften (des Journals, des Vierteljahrshefts, des Sentinels, der fünf Herolde und des Monitors) dienen. Diese Vermittler des Guten sind für die Christlichen Wissenschafter und für alle Menschen von unberechenbarem Werte; denn „die metaphysische oder göttliche Wissenschaft offenbart”, wie Mrs. Eddy erklärt hat, „das Prinzip und das Verfahren der Vollkommenheit,—offenbart, wie man ein mit Gott, mit allem Rechten übereinstimmendes und allem Falschen sich widersetzendes Gemüt und einen von diesem Gemüt regierten Körper erlangt” (Christian Healing, S. 14).

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