Man hört Leute, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft nicht vertraut sind, oft sagen, die Christliche Wissenschaft möge wohl bei Nervenstörungen oder in ähnlichen Fällen ganz gut sein, nicht aber bei Erkrankungen oder Zuständen, die wundärztliche Behandlung erfordern. In dem Bestreben, dieses Mißverständnis zu berichtigen, und aus Dankbarkeit gegen alle, die mir während meiner Heilung so liebevoll geholfen haben, sende ich dieses Zeugnis.
Vor etwa 3 Jahren hatte ich bei der Arbeit eine sehr schwere Last zu heben. In meinem Rücken gab etwas nach, und ich schien alle Kraft zu verlieren. Ich hielt an der Wahrheit fest, wie die Christliche Wissenschaft es uns lehrt, und arbeitete mehrere Tage weiter, währenddessen sich in der linken Leistengegend eine große Anschwellung zeigte. Schließlich mußte ich die Arbeit aufgeben. Ich bat einen treuen christlich-wissenschaftlichen Ausüber um Hilfe, die liebevoll gewährt wurde.
Um den Bestimmungen der staatlichen Arbeiterversicherung zu genügen, wurde ich von einem Arzt untersucht, der mir mitteilte, daß die Anschwellung in der Leistengegend ein aus der rechten Lage gekommenes Organ sei, und daß der ärztlichen Heilkunst gemäß eine Operation nötig sei, um es wieder in die rechte Lage zu bringen, daß aber eine solche Operation oft erfolglos sei. Da der Arzt wußte, daß ich ein Schüler der Christlichen Wissenschaft bin und keine ärztliche Behandlung oder Operation haben wollte, erzählte er mir von einem ähnlichen Fall, der durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden war.
Ich berichtete dem Ausüber das Ergebnis der Untersuchung, und er arbeitete mehrere Monate für mich weiter. Zeitweise hatte ich heftige Schmerzen; aber der Ausüber stand mir jederzeit liebevoll bei, ob ich ihn tagsüber oder mitten in der Nacht anrief. Während der ganzen Zeit brachte ich nur 4 Tage im Bett zu. Schließlich wurde der Schmerz so heftig, daß ich mich nicht mehr in die Wissenschaft vertiefen konnte. Da machte mich eines Tages ein Freund auf einen Aufsatz im Christian Science Journal aufmerksam, der mir vielleicht helfen könnte. Ich nahm das Journal und ging ins Bett, um es zu lesen. Sofort kam die Einflüsterung zu mir: Du hast 3 Nächte nicht geschlafen, nun könntest du schlafen. Es war mir sofort klar, daß ein Kampf mit dem Irrtum im Gange war. Ich beschloß daher, fortzufahren und den ganzen Aufsatz zu lesen. Aber sehr bald stellten sich heftige Schmerzen ein. Ich sagte zu diesem Irrtum: Du bist doch nicht wirklich! und las weiter. Kurz darauf versuchte der Irrtum wieder durch sehr heftige Schmerzen meine Aufmerksamkeit von dem, was ich las, abzulenken; aber wieder erklärte ich die Wahrheit und die Schmerzen hörten auf. Nachdem ich weiter gelesen hatte, flüsterte mir der Irrtum ein, daß ich nicht verstehe, was ich lese. Ich erwiderte: Dann lese ich einfach weiter. Damit hörte die Versuchung auf. Ich erkannte den Vorwand, der behauptete, daß ich mich nicht in die Wissenschaft vertiefen könne, als das, was er war: eine Lüge. Am nächsten Morgen hätte ich nicht sagen können, wovon der Aufsatz, den ich gelesen hatte, handelte; aber von da an wollte ich nur noch die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und das christlich-wissenschaftliche Vierteljahrsheft lesen.
Am darauffolgenden Sonntag traf ich gerade, als ich zur Sonntagsschule ging, wo ich unterrichten wollte, den Ausüber und erklärte ihm, was sich mir bei meiner geistigen Arbeit während der letzten Tage aufgedeckt hatte. Ich sagte ihm, daß ich auf und tätig gewesen sei, daß aber das Organ immer noch nicht an seinem rechten Platze sei und ich haben möchte, daß es zurückgehe, ferner daß ich wisse, daß der Zustand hinsichtlich des wirklichen, zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen unwahr sei, daß ich es aber nicht klar sehen könne. An jenem Abend wachte ich noch vor Mitternacht plötzlich auf und fühlte, wie das Organ an seinen Platz zurückglitt. Das war für mich ein wunderbar erhebendes Erlebnis. Die Behandlung wurde noch eine Zeitlang fortgesetzt, bis alle mit dem Zustand zusammenhängenden Irrtümer vernichtet waren. Durch die vielen hilfreichen Unterredungen mit dem Ausüber während dieser Erfahrung wurden viele Punkte geklärt, die mir vorher nicht klar gewesen waren.
Dies ist nur ein Fall in unserer Familie, wo eine Operation vermieden wurde und die Heilung durch christlich-wissenschaftliches Denken zustande kam. Ein anderer Fall war die Heilung meines Bruders von einem doppelten Bruch des Oberkiefers. Ein anderer Bruder wurde in ganz kurzer Zeit von einem Knochenbruch im Fuß geheilt.
Ich möchte dem Ausüber und den Freunden, die mir bei diesem Erlebnis so freundlich geholfen haben, danken. Sehr dankbar bin ich Gott für die Wahrheit, die uns frei macht, und unserer verehrten Führerin Mrs. Eddy, daß sie die Wahrheit so erklärt hat, daß alle Menschen sie verstehen können.— Chapman Camp bei Kimberley, Britisch-Kolumbien, Kanada.
